ich hatte ja vom Einzylinder G650X gesprochen, welcher den gleichen Regler wie die F´s Twin hat.
Ich hatte das verstanden, aber einige Mitleser scheinen es übersehen zu haben, wodurch Irritationen entstanden.
Meine Überlegung zielte drarauf ab, dass der Lüfter bei der G650X bei ca. 96°C Oel-Temp. eingeschaltet wird und sich bei ca. 91°C wieder ausschaltet. Der Stator hat demnach -da mit Oel gekühlt- eine ähnliche oder auch sogar höhere Temp.. Wird der Stator zusätzlich durch den Querregler belastet, wird er noch wärmer.
Das dürfte wohl schon stimmen. Aber auch wenn es schwer fällt, bei Temperaturen von an die 100 °C von Kühlung zu sprechen - wenn der Stator durch einen ausreichenden Ölumsatz daran gehindert wird, noch höhere Temperaturen aufzubauen, dürfte die Standfestigkeit auf Dauer gesichert sein. In einer Schnellrecherche -
http://www.ruggaber.de/kupfer/download/thermische merkmale.pdf - den Link habe ich aus
Wikipedia - habe ich ermittelt, dass Kupferlackdraht, aus dem die Wicklung besteht, eine Temperaturbeständigkeit von über 150 Grad hat, bessere Qualitäten sogar über 200 Grad. Für ein ewiges Leben des Stators reicht es also, dass diese Temperatur nicht überschritten wird. Bei der ursprünglichen F800GS muss diese Temperatur wohl überschritten werden, sodass sich die Isolierung zersetzt.
Ergo sollte der Längsregler den Stator auch bei der G650x oder auch den anderen Modellen entlasten und auf lange Sicht dieser nicht schleichend "überhitzen" sprich ausfallen.
Die Entlastung wird es natürlich geben. Wenn man aber mal eine ausreichende Kühlung unterstellt, wäre ein ewiges Leben des Stators auch mit den Kurzschlussregler zu erwarten, das durch den besseren Regler noch ewiger würde ...
Theoretisch jedenfalls.
Jedoch wird der Motor nicht seine gesamte Leistung in Wärme umwandeln. Dennoch bleibt der Wärme-Anteil des Stator natürlich gering.
Stimmt, ich habe falsch gerechnet (wenn
prominenten Lungenärzten sowas passiert, darf ich auch mal). Es ist viel schlimmer: Beim Benzinmotor nennt man ja nicht die Leistung, die man über Treibstoffe zuführen muss, sondern die, die er mechanisch abgibt. Entsprechend seinem Wirkungsgrad wird die Leistung, die als Wärme abgegeben wird, die Motorleistung übersteigen: Bei einem
angenommenen Wirkungsgrad von 40% wird der bei voller Leistung arbeitende 63 kW (85 PS) Motor 158 kW (213 PS) in Form von Benzin aufnehmen, wovon 63 kW (85 PS) mechanisch abgegeben werden und der Rest von 95 kW (128 PS) als Wärme ! Was sind da 0,4 kW ?
Theoretisch ½ %, praktisch nichts. Das sind natürlich Zahlenspielereien, die mit der Praxis nicht so viel zu tun haben, aber vielleicht deutlich machen, wo das Problem liegt, aber auch, wo es
nicht liegt.
Ich ärgere mich, dass ich meinen Regler nicht rechtzeitig vor dem Lichtmaschinenausfall meiner F800GS ersetzt habe, hätte ich aber ein Motorrad, bei dem keine solche Schwachstelle offenkundig ist, würde ich nach dem Prinzip
Never change a running system nichts andern, ansonsten spricht grundsätzlich natürlich nichts dagegen, das trotzdem zu tun, also, dass Du es tust.
Eckart