Ich frage mich, warum diese Art von Design, so oft kopiert wird?
Ich habe das in diesem Thread ja schon einmal durchblicken lassen: Die Rolex Submariner ist im Grunde der Prototyp der Taucheruhr. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann hat Rolex Jaques Cousteau dabei unterstützt, eine Taucheruhr zu entwickeln und dabei quasi den Standard für die Anforderungen definiert, die eine solche Uhr erfüllen muss: Wasserdichtigkeit bis mindestens 200 Meter, große, gut sichtbare Zeiger, selbstleuchtende Markierungen auf dem Zifferblatt, große Drehlünette mit Minuteneinteilungen, die so gestaltet ist, dass sie sich nicht unbeabsichtigt verstellt und dass man sie auch mit Handschuhen bedienen kann. Idealerweise dreht sich die Lünette nur im Uhrzeigersinn und nicht dagegen. Aus diesen Anforderungen ergibt sich ein Design für eine Taucheruhr, und es wundert mich nicht, dass vernünftige Taucheruhren alle Ähnlichkeit mit einer Submariner haben.
Die technische Ingeniosität der Submariner ist ihre geschraubte Krone, die es erlaubt, diesen Durchbruch durch das Gehäuse wasserdicht zu gestalten. Außerdem ist es Rolex gelungen, die Submariner so flach zu gestalten, dass sie noch halbwegs unter eine Hemdmanschette passte. Das war keine Selbstverständlichkeit. Vorherige Taucheruhren waren so klobige Geräte, dass man sie zwar unter Wasser um seinen Arm schnallen konnte, aber über Wasser waren die Dinger als Armbanduhr nicht brauchbar.
Vor 60 Jahren war die Submariner eine Sensation. Heute kann das jede halbwegs fähige Uhrenfirma.
Wer nicht taucht, der weiß es vielleicht nicht, aber für einen Taucher ist eine zuverlässige, gut ablesbare Uhr, die ihm genau anzeigt, wie lange er bereits taucht, eine Lebensversicherung. Als ich vor 22 Jahren mit dem Tauchen angefangen habe, gab es zwar bereits Tauchcomputer, die dem Taucher immer anzeigten, wie tief er taucht, wie lange er noch darf etc.. Die Dinger sind heute besser geworden, aber dennoch geht kein Taucher ohne Taucheruhr über Bord. Das ist wie auf einem Schiff, da hat man auch immer einen Kompass dabei, obwohl es GPS gibt.
Ich hatte mir damals, eher aus Verzweiflung, tatsächlich in Kemer Beach eine billige Türkenkopie einer Rolex gekauft, weil ich eine Uhr mit Drehlünette brauchte, die 30 Meter ab kann. Die Türkenrolex habe ich noch am selben Abend zurückgebracht, denn sie war exakt null wasserdicht. Sobald sie die Wasseroberfläche durchschnitt, lief sie voll.
Für Rolex deutlich problematischer als diese Biklig-Kopien, die im Einkauf vielleicht 20 Euro kosten und für 80 Euro vertickt werden, sind professionelle Kopien, die im Einkauf 800 Euro kosten und dann für 6,000 Euro verkauft werden. Solche Kopien sind für Normalsterbliche nicht von Originalen zu unterscheiden - und kosten Rolex richtig Geld.