Es zeugt in meinen Augen von mangelnder geistiger Reife, Leute, die ihr Motorrad im Winter nicht benutzen, mit homophoben Schimpfworten zu belegen. "Memmenblech" hat vielleicht noch eine humoristische Note, aber "Schwuchtelkennzeichen" ist einfach nur Panne.
Inzwischen scheint ja wohl klar geworden zu sein, dass der monetäre Vorteil eines Saisonkennzeichens bei einem Motorrad in den meisten Fällen nicht besonders groß ist und durchaus davon aufgewogen werden kann, dass man an einem schönen Februartag plötzlich nicht fahren darf und sich darüber ärgert..
Es gibt allerdings ein Paar Dinge, die durchaus für ein Saisonkennzeichen sprechen können:
1. Manche Leute geben ihr Motorrad im Winter zum Händler ins Winterlager. Da kommen sie kurzfristig gar nicht so ohne weiteres ran, selbst wenn es plötzlich schönes Wetter wird. Da kann man sich dann auch Steuer und Versicherung sparen.
2. Manche Leute haben mehrere Motorräder, davon eher eins, das sie als ihr Wintermopped bezeichnen. Bei denen kommen dann schon einige Summen zusammen, wenn die alle anderen Moppeds im Winter abmelden.
3. Wer bei seinem neuen Motorrad sehr auf den Wiederverkaufswert achtet, zudem noch eine teure Vollkskoversicherung am Laufen hat, der spart mit einem Saisonkennzeichen nicht nur richtig Kohle, sondern er kann beim Wiederverkauf auch noch mit Fug und Recht "kein Winterbetrieb" in die Anzeige schreiben.
Ich hatte bislang kein Saisonkennzeichen, habe aber in diesem Jahr das erste Mal - auf Bitten meiner Frau - mein Motorrad eingemottet. Eigentlich könnte ich mir auch ein Saisonkennzeichen holen, aber vermutlich würde sich der administrative Aufwand nicht lohnen, und in diesem Jahr wäre ich schon in Schwierigkeiten gekommen, weil der Stellplatz erst am 4. November zur Verfügung stand.