Rücksichtslose A...löcher

[die_kleine_q]

Aus aktuellem Anlass:
Letzte Woche an der Mosel in einer Vierergruppe im gemütlichen Modus (Blümchenpflücker, trotzdem gut über 80 Sachen drauf) unterwegs gewesen. Gottseidank so langsam.
Kommt mir als Vorausfahrendem nach einer weiten Kurve ein Mähdrescher mit angebauten Mähwerk/Pickup entgegen.
An sich kein Problem -wenn, ja wenn das Mähwerk nicht Straßenbreite gehabt hätte und der Fahrer nicht aus einem Feldweg (?) ausgeschert wäre.
So hatte ich die linke Spitze des Mähwerks in Scheinwerfer- bzw. Scheibenhöhe. Am rechten Straßenrand.
Zwingende Vollbremsung nach rechts zum Fahrbahnende. Die Nachfolgende mit Karacho und Vollbremsung neben mich (hatte den Mähdrescher noch gar nicht gesehen).
Der Mähdrescher bog dann etwas nach rechts (aus seiner Sicht) ein, so dass wir alle vorbei fahren konnten.

Alles was breiter als 3m ist, darf nicht auf die Straße. Auch keine landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge.
Er war 5m breit, hatte keine Schutzvorrichtungen montiert (gibt es die überhaupt für die großen Mähwerke, die sowieso separat auf einem Anhänger transportiert werden ?) - und wollte vermutlich nur kurz von einem Acker auf den nächsten fahren.

Hoffe, er macht das demnächst nicht mehr mit dem angebautem "Auffanggerät für den Gegenverkehr".
Das kann sonst auch mal heftig ins Auge gehen...

Also: Augen auf, die Erntezeit ist da.

 

[Rex Krämer]

So, jetzt muß ich auch, das gerade erlebte, berichten.
Meine Nichte und ich kommen, mit zwei Hunden in der Hundebox hinten im VW Bus, vom Hundetraining.
Auf einer langen geraden Gefällstrecke ( für uns) kommen mir zwei Autos entgegen. Abstand zu mir etwa 5-600m. Bergauf sowie bergab ist, aufgrund des Wanderparkplatzes, 70 km/h.
Plötzlich schert hinter den Autos ein Motorrad aus, überholt die beiden Autos, kommt aber nicht so recht vom Fleck und obwohl ich die Geschwindigkeit schon deutlich reduziert habe, mußte ich doch noch in die Eisen um eine Kollision zu vermeiden. Die Hunde in der Box wurden ganz schön durchgeschüttelt. Der Motorradfahrer hat, seiner Reaktion nach, überhaupt nicht begriffen was ihm gerade widerfahren ist und wieviel Glück er hatte.
Meine Nichte meinte, nicht auszumalen wenn in unserem Auto, statt uns, ein junger Mann gesessen hätte, der am Handy beschäftigt gewesen wäre.

Gruß
HG

 

[Andreas800gs]

...doch doch - muss nur geregelt sein...ist in EBE ja aber auch nicht so ganz "unnormal" oder ?

Wie breit dürfen landwirtschaftliche Fahrzeuge sein?
Für die Breite bei Schleppern mit Anhänger gilt:

• höchstzulässige Breite selbst ist 2,55 m; dazu zählen auch Seitenwände, nicht aber die Ladung
• Transportbreite bei Straßenfahrten: 3,0 m (gilt auch für Selbstfahrer)

Diese Breite darf überschritten werden - doch dafür werden zwei Ausnahmegenehmigungen gebraucht: Die Erlaubnis über Abweichungen von den Abmessungen von der Verwaltungsbehörde und die Erlaubnis zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr von der Straßenverkehrsbehörde.

Überbreite Maschinen: Das sind die Regeln für die Straße

StVZOAusnV 35 - Fünfunddreißigste Verordnung über Ausnahmen von den Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung

§ 53b StVZO - Einzelnorm

Grüße von einem der mal in Zorneding daheim war

 

[die_kleine_q]

So, jetzt muß ich auch, das gerade erlebte, berichten.
Meine Nichte und ich kommen, mit zwei Hunden in der Hundebox hinten im VW Bus, vom Hundetraining.
Auf einer langen geraden Gefällstrecke ( für uns) kommen mir zwei Autos entgegen. Abstand zu mir etwa 5-600m. Bergauf sowie bergab ist, aufgrund des Wanderparkplatzes, 70 km/h.
Plötzlich schert hinter den Autos ein Motorrad aus, überholt die beiden Autos, kommt aber nicht so recht vom Fleck und obwohl ich die Geschwindigkeit schon deutlich reduziert habe, mußte ich doch noch in die Eisen um eine Kollision zu vermeiden. Die Hunde in der Box wurden ganz schön durchgeschüttelt. Der Motorradfahrer hat, seiner Reaktion nach, überhaupt nicht begriffen was ihm gerade widerfahren ist und wieviel Glück er hatte.
Meine Nichte meinte, nicht auszumalen wenn in unserem Auto, statt uns, ein junger Mann gesessen hätte, der am Handy beschäftigt gewesen wäre.

Gruß
HG

Herunterschalten vor dem Überholen wird in Zweiradkreisen bei Mobbeds mit "hohem Drehmoment" generell überbewertet.

Für ihn, den Zweiradler, war das vielleicht ganz ok, denn es ist ja "nichts passiert".

Es muss übrigens noch nicht mal ein "Handy-Tüttler" sein. Schon die Bedienung des Radios oder der Klimaanlage (beides bei meinem Pkw in der Fahrzeugmitte platziert mit Blick weg von der Straße) lenkt mich vom Verkehrsgeschehen ab. Mal ganz zu schweigen von der Bedienung z.B. eines Tesla 3 mit dem Riesenbildschirm in der Mitte.

 

[die_kleine_q]

...doch doch - muss nur geregelt sein...ist in EBE ja aber auch nicht so ganz "unnormal" oder ?

Wie breit dürfen landwirtschaftliche Fahrzeuge sein?
Für die Breite bei Schleppern mit Anhänger gilt:

• höchstzulässige Breite selbst ist 2,55 m; dazu zählen auch Seitenwände, nicht aber die Ladung
• Transportbreite bei Straßenfahrten: 3,0 m (gilt auch für Selbstfahrer)

Diese Breite darf überschritten werden - doch dafür werden zwei Ausnahmegenehmigungen gebraucht: Die Erlaubnis über Abweichungen von den Abmessungen von der Verwaltungsbehörde und die Erlaubnis zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr von der Straßenverkehrsbehörde.

Überbreite Maschinen: Das sind die Regeln für die Straße

StVZOAusnV 35 - Fünfunddreißigste Verordnung über Ausnahmen von den Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung

§ 53b StVZO - Einzelnorm

Grüße von einem der mal in Zorneding daheim war

Hola,
Zorneding ist von Poing ja nur einen Katzensprung entfernt. Fahr ich meist dran vorbei wenn es Richtung Süden geht.

Edit:
Die Ausnahmeregelungen sind/waren mir tatsächlich unbekannt.

Nach dem Mähdrescher folgte übrigens ein Pkw mit dem Anhänger für das Mähwerk.
Der Anhänger war halt leider leer...

 

[Erg-Chebbi]

So sind sie, unsere Bauern.
Ich darf das sagen. Hab den Beruf selbst mal erlernt

 

[Mr.Oizo]

Ich sag ja-an unübersichtlichen Stellen fahr ich nur so schnell wie ich auch anhalten kann.
Und das funktioniert bestens.
Man weiß nie was hinter der Kurve / Kuppe auf einen wartet-manchmal ist`s der Sensenmann der auf seine Chance lauert....

Aber da bin ich absolut die Ausnahme wie mir der tägliche Verkehr zeigt...

 

[sigmali]

Aus aktuellem Anlass:
Letzte Woche an der Mosel in einer Vierergruppe im gemütlichen Modus (Blümchenpflücker, trotzdem gut über 80 Sachen drauf) unterwegs gewesen. Gottseidank so langsam.
Kommt mir als Vorausfahrendem nach einer weiten Kurve ein Mähdrescher mit angebauten Mähwerk/Pickup entgegen.
An sich kein Problem -wenn, ja wenn das Mähwerk nicht Straßenbreite gehabt hätte und der Fahrer nicht aus einem Feldweg (?) ausgeschert wäre.
So hatte ich die linke Spitze des Mähwerks in Scheinwerfer- bzw. Scheibenhöhe. Am rechten Straßenrand.
Zwingende Vollbremsung nach rechts zum Fahrbahnende. Die Nachfolgende mit Karacho und Vollbremsung neben mich (hatte den Mähdrescher noch gar nicht gesehen).
Der Mähdrescher bog dann etwas nach rechts (aus seiner Sicht) ein, so dass wir alle vorbei fahren konnten.

Alles was breiter als 3m ist, darf nicht auf die Straße. Auch keine landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge.
Er war 5m breit, hatte keine Schutzvorrichtungen montiert (gibt es die überhaupt für die großen Mähwerke, die sowieso separat auf einem Anhänger transportiert werden ?) - und wollte vermutlich nur kurz von einem Acker auf den nächsten fahren.

Hoffe, er macht das demnächst nicht mehr mit dem angebautem "Auffanggerät für den Gegenverkehr".
Das kann sonst auch mal heftig ins Auge gehen...

Also: Augen auf, die Erntezeit ist da.

Glückwunsch, dass es nochmals gut ausgegangen ist. Der Mähdrescherfahrer hat sich leider nicht an seine Vorschriften gehalten, warum auch immer. Bei einem Unfall hätte er sich verantworten müssen. Hätte Dir und Deinen Kumpels aber u.U. nichts genutzt. Statt dem Mähdrescher hätte aber auch ein stehendes Hindernis (Pannenfahrzeug, größeres verlorenes Ladungsstück ...) die Fahrbahn blockieren können.

Wenn Deine Kumpels neben Dir zum stehen kamen, stimmte was mit dem Sicherheitsabstand oder deren Reaktionszeit nicht.

Und ihr habt hautnah erlebt, warum in der StVO steht, dass die Geschwindigkeit so gewählt werden muss, dass man innerhalb der übersehbaren Strecke bis zum Stillstand abbremsen kann (bei schmalen Straßen, wo gefahrloses Passieren von Gegenverkehr nicht möglich ist, sogar halbe übersehbare Strecke.). Ich weiß, dass das im Alltag schwer fällt. Auch ich halte mich -mal bewusst, mal unbewusst- nicht immer daran.
Aber solche Erlebnisse - die zum Glück auch sehr oft gut ausgehen - zeigen, dass Gefahren nicht nur theoretisch, sondern real sein können.

 

[sigmali]

Hola,
Zorneding ist von Poing ja nur einen Katzensprung entfernt. Fahr ich meist dran vorbei wenn es Richtung Süden geht.

Edit:
Die Ausnahmeregelungen sind/waren mir tatsächlich unbekannt.

Nach dem Mähdrescher folgte übrigens ein Pkw mit dem Anhänger für das Mähwerk.
Der Anhänger war halt leider leer...

Hier kann man es nachlesen, wie man trotz Überbreite teilnehmen darf. Ob die örtliche Behörde das tatsächlich genehmigt hat und ob evtl. Auflagen (Vorausfahrzeug, das warnt) dort vermerkt sind, müsste ggf. (bei Euch u.U. beim Unfall) prüfen.

Überbreite Maschinen

 

[sigmali]

MOTORRAD hat sich auch schon mal mit dieser Konstellation Mähdrescher und Motorrad beschäftigt. Sieht "scheiße" aus.

Tödliches Hindernis Mähdrescher: Besondere Vorsicht während der Erntezeit

 

[FF-GS]

Mir ist so eine Erntemaschine auch schon auf einer unübersichtlichen und schmalen einspurigen Serpentinenstrecke entgegen gekommen, es half nur die Flucht auf den Grünstreifen (sonst hätte ich in den Zinken geparkt) und der Puls war hoch.

Fahre immer nur so schnell wie Dein Schutzengel fliegen kann!

 

[Pinky]

Ich sag ja-an unübersichtlichen Stellen fahr ich nur so schnell wie ich auch anhalten kann.

Und das geht mit einer modernen GS besser, als mit einem Oldtimer.

Auch wenn es die Bürokraten nicht gerne hören: Fahrer und Fahrzeug spielen hierbei ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Deshalb werden einige Fahrsituation unterschiedlich bewertet und beide Seiten haben Recht.

 

[sigmali]

Mir ist besonders ein eigenes einschneidendes Erlebnis vor sehr sehr vielen Jahren in Erinnerung.
Ich fuhr mit Sozia nach meiner damaligen Einschätzung "gemütlich" von Innsbruck Richtung Brenner bergauf auf der dortigen kurvenreichen Landstraße. In einer starken Rechtskurve (rechtsseitig sichteinschränkende Stützmauer) passierte ich einen sehr langsamen Fahrradfahrer nur deshalb ohne Berührung, da ich zum Glück Rechtskurven nicht äußerst rechts, sondern mittig mit Tendenz zur Mittellinie fahre. Erkennen und passieren war gefühlt eines. Und danach der lang anhaltende Schreck und Gedanke: was wäre gewesen, wenn Du hättest anhalten müssen. Und die Erkenntnis: wie oft habe ich schon Glück gehabt und davon nichts mitbekommen, weil halt zufällig gerade nicht eine solche Konstellation bestanden hatte.

 

[QVIENNA]

So sind sie, unsere Bauern.
Ich darf das sagen. Hab den Beruf selbst mal erlernt

Wer montiert das Gehänge gerne ab, wenn er nur zum nächsten Acker möchte … es wäre ein leichtes gewesen, wenn ein zweiter zur Sicherung dabei gewesen wäre. Aber so ist das mit uns Menschen „1000 x is nix passiert …“

 

[sigmali]

Hier ein vielleicht interessantes Urteil zu der Konstellation "Überholen einer Kolonne". Aber wohlgemerkt: es handelt sich immer um Einzelfallbeurteilungen, die von anderen Gerichten oder bei anderen Konstellationen u.U. anders beurteilt werden.

Aktuelles Gerichtsurteil: Wer ist schuld, wenn es hier zum Unfall kommt? Die Antwort überrascht

 

[Rex Krämer]

Mir ist letztes Jahr folgendes passiert. Auf dem Heimweg von der Arbeit fahre ich mit meinem Motorrad an einem Feld vorbei welches rechts von der Straße ungefähr 1 Meter höher liegt als die Fahrbahn.
Auf dem Feld arbeitet ein Bauer mit seinem Schlepper und spritzt sein Getreide. Am Ende des Feldes wendet er und die Ausleger der Spritze ragen plötzlich in Kopfhöhe auf die Fahrbahn.
Ich habe den Schlepper frühzeitig gesehen und irgendwie geahnt, daß es so kommt und hab rechtzeitig gehalten. Es hätte aber auch anders sein können. Nach wie vor bin ich mir sicher, daß dem Landwirt überhaupt nicht bewußt war, warum ich angehalten habe.

Gruß
HG

 

[der_brauni]

Wir haben doch Zeit....läuft nix davon....und nicht ankommen wo man hin will ist doch Kacke.

Kleine Gegenrede wenn erlaubt:

Auch beim Moppedfahren ist ja für viele der Weg das Ziel; und die Aussicht auf eine freie Strecke und eine evtl. schöne Landschaft ist nun mal schöner als auf das Heck eines dieselstinkenden Lastwagens oder Busses. Auch das Fahren hinter einer bummelnden Motorradtruppe finden viele nicht bedonders prickelnd.
Es gibt - zumindest für mich - durchaus andere Gründe für das Überholen von Langsamfahrern als das schnelle Ankommen.

Gruß Thomas

 

[*Topas*]

Hier ein vielleicht interessantes Urteil zu der Konstellation "Überholen einer Kolonne". Aber wohlgemerkt: es handelt sich immer um Einzelfallbeurteilungen, die von anderen Gerichten oder bei anderen Konstellationen u.U. anders beurteilt werden.

Aktuelles Gerichtsurteil: Wer ist schuld, wenn es hier zum Unfall kommt? Die Antwort überrascht

Der Biker entschloss sich, etwa neun bis zehn Fahrzeuge zu überholen. Während des Überholens setzte ein weiter vorn Fahrender ohne Schulterblick zum Abbiegen nach links an, übersah das von hinten nahende Motorrad und stieß mit diesem zusammen.

....der für mich, entscheidene Satz.

 

[sigmali]

Ich stimme Dir vollumfänglich zu. Als Motorradfahrer agiere ich dennoch anders, als mit meinem Auto (Aigbags/Knautschzone/Sicherheitsgurt). Nicht wegen der Rechtslage und der anteiligen Schuldzuweisung (hier immer noch 25 % für den Motorradfahrer), sondern um mir Schmerzen zu vermeiden.

 

[*Topas*]

bevor ich überhole, schaue ich in den Rückspiegel/ Schulterblick... egal, ob Kolonne oder Einzelfahrzeug