(App V4.2.0 / Cradle & TFT) Hallo ich bin neu hier und freue mich die vielen Informationen hier zum GPX-Import gelesen zu haben. Momentan bin ich etwas unzufrieden mit der Implementation des GPX-Imports in der App, habe aber auch meiner Erfahrungen mit Kurviger und Calimoto gehabt und habe jetzt für mich eine andere Lösung zum Erstellen der GPX-Datei gefunden.
Hier erst einmal die Zusammenfassung meiner Informationen aus Erfahrungen mit BaseCamp N6 gepaart mit den hier gelesenen Informationen. Ich würde mich freuen wenn das kommentiert wird bzw. wenn falsch, klargestellt wird:
- Wegpunkte können Via Points, welche angefahren werden müssen, und Shaping Points sein, welche die Strecke definieren aber nicht angefahren werden müssen.
- GPX-Dateien enthalten Routen, Tracks und Wegpunkte.
- GPX-Dateien Version 1.0 enthalten in den Routen nur Wegpunkte, welche bei Garmin auf 32 begrenzt sind.
- GPX-Dateien Version 1.1 mit Garmin Extensions enthalten in den Routen Wegpunkte die der Benutzer definiert hat als Via und Shaping Points. Zusätzlich sind in den Garmin Extensions noch nicht vom Benutzer festgelegte Shaping Points, die das Routen-Entwicklungsprogramm (z.B. BaseCamp) hinzufügt und damit einen Quasi-Track zwischen den benutzerdefinierten Wegpunkten definiert. Garmin sagt hier maximal 32 benutzerdefinierte Wegpunkte (Via Points) die zwischen den Via Point maximal 124 Shaping Points enthalten dürfen (was für meine Touren ausreicht um so zu fahren wie ich es definiert habe).
Die BMW Motorrad Connected App reagiert beim Import so:
- Ein importierter Track wird mit allen Punkten als Route interpretiert, wobei alle Punkte als Shaping Points dienen und nicht angezeigt werden. Im schlimmsten Fall wird kein Punkt der Route angefahren wenn immer was im Weg ist.
- Eine importierte Route wird auch als Route interpretiert, wobei sämtliche benutzerdefinierten Wegpunkte die als Via Point vorhanden sind von der App ignoriert werden. Alle benutzerdefinierten Wegpunkte einschließlich der Wegpunkte aus den Garmin Extensions werden von der App als Shaping Points interpretiert. Dieses bedeutet auch hier, dass im schlimmsten Fall kein Punkt angefahren wird und im besten Fall die Route so aussieht wie ich sie definiert habe, da sehr viele Wegpunkte nethalten sind und die App zwischen den Wegpunkten auch nicht anders navigieren kann (eigentlich so wie beim importierten Track).
- Die in der GPX-Datei enthaltenen Wegpunkte werden als Route interpretiert, auch wenn diese Wegpunkte nichts mit der Route oder dem Track zu tun haben. Diese Route enthalt wenige Via Points wobei die App maximal 50 zulässt. Eigentlich ist das OK, da BaseCamp ja auch nicht mehr als 32 Via Points zugelassen hat. Höchstwahrscheinlich entspricht die neue Route aus den Wegpunkten nicht der im Routenprogramm definierten Route.
Da Calimoto als auch Kurviger eigene Extensions in die GPX-Dateien hinzufügen, die eigentlich nur von ihren eigenen Apps interpretiert werden können, definiere ich die Routen mit Tyre. Hier kann ich einstellen, dass das GPX-Format 1.1 (also mit Garmin Extensions) genutzt wird. Damit brauche ich nicht die Tracks benutzen sondern habe jede Menge Stützpunkte in der Route, so dass auch die App kaum anders routen kann. Damit ist auch die Einstellung zum Routing-Alghoritmus eher unwichtig. Man kann Tyre auch so einstellen, dass die benutzerdefinierten Wegpunkte aus der Route in die Wegpunktliste geschrieben werden, welche die App als Route nur aus wenigen Wegpunkten interpretieren kann. Weiterhin kann man einstellen, dass die definierte Route als Track, mit sehr vielen Punkten, in der GPX-Datei gespeichert wird. Damit habe ich alle Informatione in der GPX-Datei hineingeschrieben, welche für die App und seinen Benutzer sinnvoll sein könnten.
Was mich an der App wirklich stört und was meiner Meinung auch ein Fehler ist, ist dass die in der Route gespeicherten Wegpunkte von der App nicht als Wegpunkte interpretiert werden. Wäre das der Fall, dann würde die App auch wie jedes andere Navigationssystem funktionieren. Eigentlich kenne ich kein Navigationssystem welches die Wegpunkte ignoriert. Schließlich will der Nutzer ja beim Via Point auch angekommen, auch wenn im direkten Weg eine Baustelle ist und das nicht der letzte Punkt der Route ist.
Ein Hinweis darauf, dass die Wegpunkte in den Garmin Extensions von der App eingelesen werden ist auf den Bildern zu sehen. Die definierte Route in Tyre besteht aus 14 Wegpunkten (Via & Shaping Points gemischt). Tyre schreibt diese 14 Wegpunkte in die GPX Wegpunktliste, schreibt die berechnete Route in die Datei und schreibt den aus der Route entwickelten Track in die GPX-Datei im Format GPX1.1. Die App liest diese Informationen aus und macht daraus eine Route mit 14 Wegpunkten (aus Wegpunktliste), eine Route mit 782 Shaping Points (aus den benutzerdefinierten Wegpunkten + den Wegpunkten aus den Garmin Extensions) und eine Route mit 7777 Shaping Points (aus den 7777 Wegpunkten des Tracks).
Und nun bildet sich bei mir noch die Frage, werden alle diese Punkte auch wirklich vom Routing-Algorithmus der App genutzt? Kann man sicher sein, dass ich auch da lang komme wo ich langfahren wollte? Ich weiß das ist für viele nicht interessant und si nutzen die Route aus der Wegpunktliste aber was ist hier wirklich das Ergebnis? BMW Mototrrad gibt hier, auch auf Anfrage keine Informationen heraus, oder wisst Ihr hier mehr.