Da ich zu denjenigen gehöre, die 2022 in das System der „Gelddruckmaschinen“ oder besser gesagt, der „Systemblitzer“, in Italien geraten sind, möchte ich zu diesen Praktiken etwas sagen. Für mich war die Geschwindigkeitsübertretung am Passo Giau ein teures Vergnügen, laut Erinnerung bin ich 78 km/h anstatt der erlaubten 50 km/h gefahren. Mit dem angebotenen „Rabatt“ von 50 %, dessen Logik sich mir bis heute nicht erschließt, wenn ich schnell bezahle, bin ich nur ein bisschen böse, musste ich dennoch 142 € bezahlen.
28 km/h zu schnell auf einer geraden Strecke, auf der sonst oft 90 km/h erlaubt sind, halte ich für eine lässliche Sünde. Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h, die 1,6 km vorher aufgestellt war, habe ich im Zusammenhang der Ein- und Ausfahrt zu einem Hotel o.ä. verstanden. Danach schien sie für mich nicht mehr gültig zu sein, da es keinen erkennbaren Grund für die weitere Beschränkung gab.
Bis heute bin ich davon überzeugt, nichts Gefährliches getan zu haben, das gerügt oder gar bestraft werden müsste. Interessanterweise wurden später, es war zu lesen, aufgrund vieler Beschwerden, zusätzliche 50 km/h-Schilder in beide Richtungen vor dem Blitzer aufgestellt, die inzwischen jedoch wieder verschwunden sind. Hätte ich diese damals übersehen, hätte ich mir gedacht, „scheiß der Hund ins Feuerzeug“, hast einfach Pech gehabt. Doch so bleibt diese Erfahrung auch heute noch ein Ärgernis, das mir die Freude an meinen geliebten Dolomiten trübt. Manchmal frage ich mich, ob ich mir diesen Regulierungswahn überhaupt noch antun soll und ob es nicht besser wäre, die Dolomiten künftig zu meiden. Doch nein, das käme einer Kapitulation gleich und den Triumph gönne ich diesen „Systemen der Dummen“ nicht, auch wenn dieser nur in meinem Kopf stattfinden würde.