Dass ein E-Mobil allein aufgrund der immens CO2 emittierenden Akku-Fertigung gegenüber einem Verbrenner einen großen Emissionsnachteil hat, den es erst im laufenden Betrieb, Ladung mit Strom aus EE vorausgesetzt, abbauen muss, wird nirgends mehr bestritten. Allein die Größe des Rucksacks ist diskussionswürdig. CO2-neutral hergestellte Akkus gibt es wohl bisher nicht, oder? Und für den Betrieb eines E-Mobils noch einen zweiten Akku hinzuzusetzen vergrößert logischerweise diesen Rucksack noch. In all diesen Betrachtungen ist bereits enthalten, dass ein Verbrenner im Betrieb mehr CO2 emittiert als ein E-Mobil, Ladung aus EE wieder vorausgesetzt.
Du vergleichst den Ausstoß eines Verbrenners im Betrieb mit dem Co2-Rucksack des E-Autos in Herstellung von Auto und Strom.
Ich hab es dir vorhin schon geschrieben aber du hast es ignoriert: Ein Liter Diesel verursacht 2,4kg Co2 bevor er verbrannt wird, was bei solchen Rechnungen gerne unterschlagen wird. Ich wüsste gerne warum du die Lokalen Emissionen eines Verbrenners mit den virtuellen Emissionen eines Elektrischen vergleichst ohne dies zu berücksichtigen.
Ich rechne es dir aber gerne einmal vor, davor aber gerne erstmal ein paar Fakten inkl. Quellenangaben:
Pro KwH aus dem deutschen Strommix werden ca. 400g co2 emittiert.
CO2-Emissionsfaktor für den Strommix in Deutschland bis 2019 | Statista.
Bilanz 2019: CO2-Emissionen pro Kilowattstunde Strom sinken weiter
Ein Liter Diesel "kostet" ca. 2.600g co2 in der Herstellung.
Die Herstellung von Benzin und Diesel verursacht mehr CO2-Emissionen als wir dachten - Innovation Origins.
„Wie viel CO2 steckt in einem Liter Benzin?“
Ein Liter Benzin "kostet" 2.400g co2 in der Herstellung.
Die Herstellung von Benzin und Diesel verursacht mehr CO2-Emissionen als wir dachten - Innovation Origins.
„Wie viel CO2 steckt in einem Liter Benzin?“
Akkuproduktion kostet ca. 85kg pro kWh.
CO2-Bilanz von Elektroautos (Batterie): Studien | autozeitung.de
Rechnen wir also mal mit einer Jahresfahrleistung von 10.000km und nehmen uns die Verbrauchswerte eines Renault ZOE und rechnen einen Renault Clio als
Diesel und als Benziner in ähnlicher Leistungs- und Größenordnung dagegen auf. Einmal was den Co2-Rucksack betrifft, und einmal was die Kosten betrifft.
Renault Zoe R135 Electric: 17,7 kWh/100km, 0g co2/km. 52kWh Akku
Renault Clio SCe 65: 5,0l kombiniert (Mittelwert) 116g co2/km. Kein Akku.
Golf 8 Diesel 2.0 TDI: 3,8l kombiniert, 99g co2/km. Kein Akku.
Quellen: Renault.de / VW.de
Da es den Clio nicht als Diesel gibt habe ich ein ähnliches Fahrzeug benutzt. Kleinwagen sind kaum noch als Diesel erhältlich, daher musste der Golf herhalten. Man behalte sich im Hinterkopf, dass nahezu alle Diesel in den letzten Jahren ihre co2-Angaben nicht eingehalten haben und teils um das
40-Fache überschritten haben.
Jahresfahrleistung 30.000km
Renault Zoe:
Emissionen durch Betrieb: 0g
Emissionen durch Herstellung des Betriebsstoff im Deutschen Strommix:
17,7kWh / 100km = 0,177kWh je km
((0,177kWh * 30.000) * 400g co2/kWh) / 1000 = 2.124 (
2.12t Ausstoß durch Stromproduktion)
52kWH Akku * 85kg = 4,2t =
4,42t co2 in der Herstellung.
=
6540kg co2-Rucksack eines ZOE auf 30.000 inkl. Akkuherstellung exklusive der Produktion und Lieferung des Autos.
Renault Clio Benziner
Emissionen durch Betrieb:
(116g/km co2 * 30.000km) / 1000 =
3.480kg co2 Ausstoß am Fahrzeug
((5.0l / 100km) * 30.000km) * 2,4kg) =
3.600kg co2 Ausstoß durch Benzinproduktion
= 7080kg co2-Rucksack eines Renault Clio Benziner exkl. der Produktion und Lieferung des Autos.
VW Golf 8 Diesel
Emission durch Betrieb:
(99g/km co2 * 30.000km) / 1000 =
2.970kg co2 Ausstoß am Fahrzeug
((3,8l / 100km) * 30.000) * 2,6) =
2.964kg co2 Ausstoß durch Dieselproduktion
= 5934kg co2-Rucksack eines Golf Diesel exkl. der Produktion und Lieferung des Autos.
- Bereits nach wenigen km Nutzung ist die Umweltbilanz des E-Autos bereits um eine halbe Tonne bessoer besser als beim vergleichbaren Benziner. Der Diesel kann nach 30.000km noch mithalten, auf die Lebensdauer eines Fahrzeuges von 120.000km aber nie und nimmer. Auf die Lebensdauer eines Autos gesehen ist der zusätliche Stromspeicher für die PV-Anlage locker mitfinanziert, außerdem ist die Lebensdauer des Heimakkus viel länger als die Lebensdauer der Autos die kommen und gehen. Außerdem sei dem Diesel und dem Benziner unterstellt, dass die Ausstöße und Verbräuche nicht zu halten sind und neben co2 auch noch weitere Schadstoffe emittiert werden.
Da ich die Akkuproduktion bereits eingerechnet habe ist davon auszugehen dass die Produktion des restlichen Fahrzeugs beim Stromer noch sehr viel weniger co2 verursacht, da das Auto viel weniger Teile und Betriebsstoffe benötigt.
- Die Umweltbilanz eines E-Autos ist in der Praxis deutlich besser, da der Strom an E-Tankstellen überwiegend aus regenerativen Quellen gewonnen wird. Ich weiß dass der Strom der ankommt auch Atom- und Kohlestrom enthält, aber es steht jedem frei diesen Strom nicht zu finanzieren oder über PV zu laden so wie ich es tue. Damit sind ca. 65% meines Stroms komplett co2-frei.
Wer möchte kann sich anhand der Daten auch noch ausrechnen was der betrieb im Vergleich kostet. Gehen wir von 0,28€/kwH aus und 1,28€ für Super e5.
Renault Zoe:
((17,7kWh / 100) * 30.000km) * 0,28 = 1468,80€
Renault Clio:
((5.0l / 100) * 30.000) * 1,28 = 1.920€
Nimmt man die Dauer von 30.000km auf drei Jahre hinweg, muss man beim Verbrenner mit mehreren hundert € Steuern rechnen, einer höheren Versicherungsprämie und höheren Wartungskosten. Sagen wir 500€/p.a. beim Elektrischen und 1.000€p./a. beim Benziner.
= 3.000€ Benziner Haltungskosten
= 1.500€ Elektro Haltungskosten
Benzin/Stromverbrauch + Haltungskosten / 3 Jahre á 10.000km
= 4.920€ Benziner
= 2.968€ Elektro
Da sich durch die Prämie die Anschaffungskosten und der Wertverlust in etwa im gleichen Bereich bewegen zieht der Elektrische wirtschaftlich gleichauf und bietet einen wesentlich geringeren co2-Footprint.
Danke gleichfalls.