Diese Klientel findest Du mittlerweile bei alle Herstellern. Alles Hippster mit Null Bezug zum Moped.
Das berühmte "Benzin in Blut" geht denen völlig ab. Und das spiegelt sich auch in den Verkaufsräumen der Glaspaläste
wieder. Wenn ich schon diese blödsinnigen und weltfremden Werbevideos sehen. Ich fühle mich schon lange nicht mehr angesprochen
Ich mache mal ein paar böse Mutmaßungen: Du schreibst Hippster mit Doppel-P, das bedeutet, du kennst dich mit Hipstern nicht aus und fühlst dich ihnen auch nicht zugehörig (Richtig? Gib mir einen Punkt). Die Art und Weise, wie Motorräder promoted werden, geht an dir "schon länger" vorbei, du vermisst das berühmte "Benzin im Blut", eine Formulierung aus den 1970ern. Du bist über 50 Jahre alt. (Richtig? Gib mir noch 'nen Punkt).
Wenn ich jetzt von dir zwei Punkte bekommen habe, dann habe ich eine hässliche Nachricht für dich: Du bist nicht Zielgruppe der Werbebemühungen. Früher haben Marketingleute die werberelevante Zielgruppe von 14 bis 39 Jahren eingegrenzt. Nachdem die Fernsehzuschauer immer älter geworden sind, haben das die Fernsehsender vor ein paar Jahren auf 19 bis 49 korrigiert (sonst hätten sie ja gar keine Werbegelder mehr bekommen).
Fakt ist aber: Werbung richtet sich kaum an Menschen über 50, weil Menschen über 50 von Werbung kaum zu erreichen sind. Junge Konsumenten sind viel experimentierfreudiger und auch veränderungswilliger als alte Konsumenten. So du als Hersteller nicht Produkte bewerben musst, die explizit nur für Alte geeignet sind (Inkontinenzwindeln, Ginseng-Kapseln, Treppenlifte), sprichst du in der Werbung nur Junge an, weil du die Alten entweder schon hast oder ohnehin nicht kriegst.
Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn dich die Werbung für die neue Yamsel nicht anspricht und nicht erreicht, weil es ohnehin ein nahezu unmögliches Unterfangen ist, dich mit Werbung davon zu überzeugen, dich für ein Produkt zu interessieren, für das du dich nicht ohne Werbung auch interessiert hättest. Denn dafür bist du zu alt. Oder, wenn das für dich besser klingt: Du hast zu viel Lebenserfahrung;-)
Ich glaube, dieser Erscheinung haben wir auch die eine oder andere Wirrung im Produktdesign zu verdenken. Totale Smartphone-Integration und App-Steuerung wird in Zukunft bei Motorrädern immer wichtiger werden. Denn während es unter alten Säcken noch als Ausweis von Charakter gilt, darauf hinzuweisen, wie wenig man ein Telefon braucht, grenzt bei Hipstern (mit einem p) eine Stunde ohne Smartphone an kalten Drogenentzug.
Ist halt so: Wir werden alt;-)