BMW bringt die R1300GS
München (dpa) Der Motorradhersteller BMW ersetzt seinen Bestseller R1200GS nach weniger als zwei Jahren Bauzeit durch ein Nachfolgemodell. Die BMW R1300GS soll mit mehr Hubraum, mehr Leistung und mehr Ausstattung zur Konkurrenz aus Italien und Österreich aufschließen. Das teilte der Hersteller heute auf einer Presskonferenz im eigens zu diesem Zweck angemieteten Münchner Hauptbahnhof mit.
Die R1300GS ist eine komplette Neukonstruktion. Sie ersetzt die glücklose R1200GS, die durch explodierende Getriebe, versagende Lenkarmaturen und ein gewöhnungsbedürftiges Design die Fans der Marke verschreckte. Die neue Maschine soll wieder die Position des weltweit meistverkauften Motorrades über 500 ccm einnehmen und einen drohenden verkauf der BMW-Motorradsparte an Toyota verhindern, berichten Branchenkreise.
Der neue 1300 ccm große Zweizylinder-Boxermotor wird mit Freon-Gas gekühlt, wodurch die Wasserkühler des Vorgängermodells wegfallen. Durch seinen größeren Hubraum kommt der Motor auf 140 PS bei 11.000/min, muss dafür allerdings mit Shell Super-Optimate 110 Plus betankt werden. Erstmals will BMW das Getriebe des Motorrades nicht nur entwickeln, sondern auch selbst fertigen, berichtete ein Firmensprecher: "Das ist ein neuralgischer Punkt, den wir im Auge behalten müssen." Erstmals erhält das neue Motorrad einen Koffersatz aus fünf Koffern, von denen zwei an den Gabelholmen befestigt werden. Weitere Extras sind eine Massage-Sitzbank mit fünf Programmen (Thai, Ungarin, Äthiopierin, Schwedin, Zwei Schwedinnen) und ein Kurvenlicht, welches auch beim Rückwärtsfahren arbeitet. Im Preis und Gewicht will sich BMW am Wettbewerb orientieren. So kostet eine Harley Davidson Street Glide rund 26.000 Euro und wiegt fahrfertig 372 Kilogramm.