Servus Jakob,
ich habe hier keinem was unterstellt oder zweifle an seinem Wissen!
Ich habe dass Problem durchaus verstanden, und versuchte mit meinem Beitrag etwas Licht in die Funktionsweise des Schaltvorgangs eines unsynchronisiertem Getriebes zu bringen!
Ich denke dass könnte zur Fehlerfindung beitragen, wenn man sicher sein kann das es kein Bedienfehler ist?
Oder wie denkst Du darüber?
Es gibt im Netz sehr viele kleine gut gemachte Filmchen über die Funktionsweise solcher Motorradgetriebe!
Hier wird auch durchaus angesprochen wieviel Spiel hier bei den Wellen und Zahnrädern herrscht!
Was dann bei näherer Betrachtung zu Rasseln, Geräuschen oder vielleicht auch zu dem Problem beim Zusammenspiel zwischen SA und Getriebe führen kann!
@Simon
Nein,meines Wissens nach ist auch das BMW-Getriebe unsynchronisert!
Ich lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren.
So, und jetzt gehts ab nach Tschechien - Motorradfahren - und nicht Labern so wie Jakob so schön sagt
Hallo Fredl
Gut kommen wir wieder auf die sachliche Ebene zurück.
Den camaso GS kenne ich persönlich und er hatte bis vor kurzem keinerlei Probleme mit seinem SA. Der funktionierte einfach so, wie man es erwarten würde. Ich selbst fahre seit 1976, habe verschiedenste Motorradgetriebe schon zerlegt und wieder zusammengebaut (die sind im Prinzip alle gleich aufgebaut). Meine ex 2017er GSA hatte keinerlei Auffälligkeiten bezüglich SA, ich hatte nach anfänglicher Skepsis (ich bin ein Kupplungsschalter, schaltete bislang sehr sanft mit Kupplung, gewisse Motorräder sogar ohne, ja, das geht auch, wenn man mit der Gashand gefühlvoll umgehen kann), bin ich inzwischen insbesondere beim Runterschalten vor Kurven ein SA-Verfechter. Der SA macht das extrem elegant und fein, und der sanfte Gasstoss um die Zahnräder zu synchronisieren, ist auch sehr nett.
Bei meiner neuen 1250er macht der an sich gute SA jedoch etwas, was ich bis dato nicht kannte: Beim Runterschalten gibt es nach (!) dem Schaltvorgang nochmals einen Ruck bzw. einen kurzen Beschleunigungsschub, d.h. der Gasstoss dauert zu lange oder kommt 2mal. da es nur kurz ist, ist es vom Gehör und Gefühl schwer zu unterscheiden, aber er ist definitv vorhanden und kann je nach Situation extrem unangenehm sein bzw. werden.
Gerade wenn man weiss, wie so ein Getriebe aufgebaut ist und wie ein Schaltvorgang abläuft, dann erkennt man auch sofort, dass da etwas nicht stimmen kann und dass dies nichts mit einem Bedienungsfehler zu tun haben kann.
Als Ing. habe ich gelernt, dass ich als Theoretiker immer auf die Anwender hören muss, denn beschweren die sich über eine Funktion, dann ist es meine Aufgabe, nach der Ursache zu forschen. Jeder der etwas bemängelt hat letztlich recht, und sei es auch nur ein Bedienungsfehler. Denn ein Bedienungsfehler entsteht aus Unwissenheit. Und da kann es dann sein, dass ich z.B. die Anweisungen zu kompliziert beschrieben habe oder diese zu mühsam zum Lesen sind. Jedenfalls versuche ich mich immer in den Benutzer hinein zu versetzen. Ist nicht einfach, aber hilft.
In vorliegenden Fall ist der Effekt für jeden spürbar, jene mit Fachwissen sind eher vor diesem Effekt geschützt bzw. wissen damit umzugehen, jene ohne Fachwissen erschrecken.
Meine Vermutung ist noch immer ein zu langer Gasstoss beim Schaltvorgang, der SA wird ja genau deswegen für jede Schaltstufe durch den Benutzer individuell angelernt. Übliche Schaltassis (Quickshifter), also solche die nur den Hochschaltvorgang unterstützen, arbeiten nur mit einer Zündunterbrechung. Die Unterbrechung lässt sich dort für jedes Getriebe und jeden Benutzer individuell einstellen. Zu grosse(lange) Unterbrechnung und es "knallt" im Getriebe, dito bei zu kurzer (was ich gerne anhand meiner Honda jedem zeigen kann (Quickshifter von Healtech, lässt sich per Bluetooth individuell einstellen). Unsere BMW hat aber auch den Runterschalten-Modus ("Blipper") und da braucht es diesen Gasstoss, nachdem die SchaltKlaue das eine Zahnrad verlassen hat, um die Drehzahl an das andere Zahnrad an die Schaltklaue anzugleichen. Dauert nun der Gasstoss zu lange oder ist leicht zu stark, so beschleunigt die Maschine wieder. Und das ist der Effekt, welcher hier besprochen wird.
Das man nun nur bei diesem einen Schaltvorgang zu langsam/zögerlich oder zu schnell mit dem Fuss sei, ist irgendwie komplett unplausibel, denn der Fuss weiss nicht, welchen Gang er da nun genau einlegen soll, er drückt einfach nur auf den Schalthebel, egal ob 6->5, 4->3 oder 3->2. Und der Bewegungsablauf ist immer der selbe, egal welcher Gang. Aber der Effekt tritt immer nur bei einem bestimmten Gang auf und daher kann eine Fehlbedienung komplett ausgeschlossen werden.