Danke für den interessanten Link.
Gegen mehr Sicherheit ist ja grds. gar nichts einzuwenden. Über 20000 Verkehrstote / Jahr gab es in Deutschland in den 70'er Jahren, das braucht niemand (mehr).
Die Frage ist halt immer, wie viel man investieren muss, kann oder darf, um mehr Sicherheit und weniger Unfälle usw. zu erreichen.
Man muss immer auch sehen, dass mehr Verbote mit mehr Überwachung, mehr Strafen, mehr "Druck" usw. verbunden ist.
Wenn man irgendwann 1000.- € bezahlen muss (als Extrembeispiel), wenn man 11 km/h und mehr zu schnell war, dann gerät eine Alltagstätigkeit wie Autofahren zum reinen Stress.
Zudem geht es nicht nur den daraus entstehenden Druck, sondern letztlich auch um Kosten:
7,3 Milliarden Euro Mehrkosten durch Tempo 100
Das Thema sollte man nicht unterschätzen. Den der Wohlstand einer Gesellschaft und auch die Lebenserwartung des einzelnen hängt sehr direkt vom Einkommensniveau ab, siehe z.B.:
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/Focus/JoHM_01_2019_Mortalitaet_Lebenserwartung.pdf?__blob=publicationFile#:~:text=Bezogen auf die mittlere Lebenserwartung,bei Männern 8,6 Jahre.&text=Bei Frauen beträgt die Spannweite,bei Männern 6,6 Jahre.
Im Extremfall beutet das, dass wir, wenn wir durch ganz viele Verbote extrem auf uns aufpassen, vielleicht 50000 Unfälle / Jahr mit schwereren Folgen verhindern können, im Gegenzug aber die Lebenserwartung um ein paar Monate sinkt. Letzteres betrifft dann logischerweise alle 83 Millionen in Deutschland.
Da ist dann eher nichts gewonnen.