Mitschuld am Unfall durch fehlende Motorradbekleidung

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TTTom

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Schwachsinnige Überschrift:
Mitschuld durch zu leichte Kleidung möglich

Führt völlig in die Irre. Wie kann man so jemanden als Journalisten einstellen.

Ok, wenn ich in Pantoffeln fahre und von der Bremse abrutsche, bin ich vielleicht mit-schuldig, aber darum geht es hier ja nicht, sondern um Kostenbeteiligung.
 
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DreasDakar

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Zwischendurch möchte ich eine Lanze für Versicherungen brechen: hätten sie keine Möglichkeit Gewinne zu erwirtschaften, gäbe es keine Versicherungen und es gäbe daher auch keine Zahlungen im Schadensfall.
Gewinn erwirtschaften ist okay. Geschuldete Leistung verweigern nicht.
 
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vilkas

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das Threadtitel ist nicht korrekt. Es geht nicht darum, dass der Motorradfahrer durch falsche Kleidung Mitschuld am Unfall ist. Die Mitschuld bezieht sich auf die Verletzungen.

Jeder hat die Freiheit sich so aufs Krad zu setzen wie es ihm beliebt. Einzig der Sturzhelm und eine Hose sind vorgeschrieben (ansonsten Erregung öffentlichen Ärgernisses). Nirgendwo ist die Freiheit der Klamottenwahl eingeschränkt. Aber wenn man diese Freiheit in Anspruch nimmt, dann soll man auch die Konsequenzen tragen.
 
Klausmong

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Jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber eine Mithaftung ist für mich selbstverständlich und angebracht.
Finde ich gut.

Sollte man dann aber auch für Hausfrauen anwenden, die sich beim Fensterputzen ( und anderen DIngen ) nicht ordnungsgemäß an die gängigen Schutzvorschriften gehalten haben, keine zugelassene und geprüfte Leiter verwendet.
Oder den Gartenliebhaber, der beim Kirschenpflücken vom Baum fällt, weil er keine PSA ( Persönliche Schutzausrüstung ) getragen hat und die Leiter nicht gesichert.
Oder der Mountainbiker oder Freizeitsportler der beim Freizeitsport eine Verletzung hatte, die war auch nicht notwendig und hätte man vermeiden können.
und und und....

Wo fängt man an, wo hört man auf?

Genau genommen steht da, das es ein Streitfall sein kann.

Man kann also einen Anwalt einschalten, weil es eben nicht pauschal gesehen werden kann.

MOTORRAD schrieb:
Ob und wie dem Motorradfahrer ein solches Mitverschulden zuzurechnen ist, kann nicht pauschal, sondern nur anhand der konkreten Umstände des Einzelfalls bewertet werden." In Urteilsdatenbanken sind zu solchen Fällen in den letzten Jahren unterschiedliche Beschlüsse zu lesen, die je nach Einzelfall eine Mitschuld bejahen oder verneinen. Unabhängig solcher Versuche Schadensersatzleistung zu kürzen, kann geschädigten Motorradfahrern das Einschalten eines Anwalts nur geraten werden, den übrigens die Versicherung des Unfallverursachers zahlt – sofern die Sculdfrage klar/geklärt ist.
 
hdo

hdo

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Wer immer mit Fingern auf „Unvernünftige“ zeigt und eine Abkehr vom Solidarsystem fordert, der wird sich wundern, wie sehr diese „Denke“ der Gruppe der Motorradfahrer noch auf die Füße fällt.

Der Gesetzgeber ist gefordert allgemeine Standards zu formulieren.
Halten sich dann alle an diese Standards, dann ist das regelmäßig auch wieder viel zu wenig.

Und noch was…
In der Realität spielen dann auch wieder ganz andere Mechanismen eine nicht zu unterschätzende Rolle:
Der Gewinn an Sicherheit durch verbesserte Schutzkleidung wird sehr häufig verbraucht durch mehr Schräglage und mehr Gas!
 
Larsi

Larsi

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...
Der Gewinn an Sicherheit durch verbesserte Schutzkleidung wird sehr häufig verbraucht durch mehr Schräglage und mehr Gas!
Das sind aber wieder zwei Paar Schuhe.
Der Gewinn an Sicherheit durch Schutzkleidung greift im Allgemeinen erst dann, wenn es zum Sturz/Unfall kommt.
Mit mehr Gas oder Schräglage verbraucht man eher den Sicherheitsgewinn durch moderne Fahrwerke und Reifen, ABS, Traktionskontrolle und ähnliche Features.
 
umdieEcke

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Mich interessieren mal in diesem Zusammenhang die italienischen Zahlen der Unfälle. Im Sommer war ich im Land der Organspender unterwegs. Nur Kopf geschüttelt wie die Schutztshirts hochflatterten. Wir immer in Schutzklamotten und geschwitzt. Aber eins ist uns auch aufgefallen. Sehr viel Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer, an den Übergängen wird extrem gebremst um den Handyleser nicht zu überfahren. Und kaum Martinshörner gehört, kaum in D angekommen ständig Krankenwagen gesehen und gehört (ob wegen Unfall oder nicht erstmal egal).

Schutzkleidung sollte also jeder für sich selber sehen, ich hasse Schürfwunden, also immer alle Klamotten an, auch auf Kurzstrecke. Und vllt alle mehr Rücksicht aufeinander nehmen, dann kann der Shirtfahrer auch fahren.
 
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...Und vllt alle mehr Rücksicht aufeinander nehmen, dann kann der Shirtfahrer auch fahren.
definitiv richtig...

Vergleichbares Verhalten sieht man auch in Thailand oder Indien.
Dort habe ich als Ausländer auf Motorrad oder Roller eine Menga Rücksicht erlebt... die haben mich am Helm erkannt 😆
 
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enduro_drive

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derzeit Border Collie ausbilden vorher viele tolle GS
Generell bin auch ich kein Freund der Überregulierung.

Leider zeigt aber die Unfallhistorie, dass durch Einführung z.B. der Helm- oder im PKW der Gurtpflicht die Folgeschäden bei Unfällen sich erheblich minimiert haben.

In anderen Ländern sind bereits Motorradhandschuhe mit einer CE Prüfnorm vorgeschrieben. Damit wäre dann nämlich auch die Frage ob Omas Strickhandschuhe geeignet sind, erledigt.

Aus eigener Erfahrung:

U Kurve entgegenkommender LKW auf der falschen Spur ( nämlich auf meiner ) weil er ein Traktor überholen wollte, um den Crash zu verhindern mußte ich dann bei Tempo 70 den Notausgang nehmen.

Helm, Schutzkleidung haben einen guten Job gemacht, nur mein linkes Schienbein ziert nun ein 20cm lange Narbe, da der leider nicht zu vermeidende Aufschlag in den Stacheldraht, genau die ungeschützte Stelle zwischen Motorradstiefel und Knieprotektor traf.
 
AmperTiger

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Jepp, kann ich nachvollziehen, derlei Erfahrungen habe ich auch gemacht, sowohl bei Radfahrer-Tempo als auch bei 140km/h.

Derzeit fahre ich nicht Motorrad, beschäftige mich aber immer mehr mit dem Gedanken, wieder einzusteigen.
Vor der Pause war ich ausschließlich in voller Rüstung unterwegs, was durchaus dem Fahrstil geschuldet war. Jetzt allerdings schreckt mich der Gedanke an meine damalige volle Montur eher ab und gedanklich sehe ich mich mit offenem Helm, dünnen Handschuhen, Sneakers, Jeans und leichter Jacke durch die Gegend cruisen.
Bauch sagt "tu es", Kopf meldet Bedenken an.
tu es, wenn es irgendwie geht.du wirst es nicht bereuen. Es gibt Kevlar jeans dünne Handschuhe, gute offene Helme mit großem Visier ,sogar Hoodies mit Kevlar und protektoren. Einem lässigen und spaßigen Auftritt sollte nichts entgegen stehen.

PS:aus diesem Leben kommst auch du nicht lebend raus! Wichtig ist, wie man die Zeit zwischen Ankunft und Abschied nutzt
 
gerd_

gerd_

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Guten Abend,

der Schädiger und sein Versicherer sind Gesamtschuldner und deswegen werden beide gemeinsam verklagt und in der Klage genannt.
Hi
OK, meintwegen. Zumindest wird nicht allein die Versicherung beklagt. Die kann nix dafür sondern tritt nur (hoffentlich) für den Schuldner ein.
Aus meiner Erfahrung: Früher einigte man sich mit der "gegnerischen" Versicherung und alles war gut. Heute bekommt man Angebote bei dem man dem Anbietenden eine reinhauen wollte wenn er gegenübersässe.
Leider geht ohne Anwalt selten etwas. Nachdem man bei praktisch jedem Vorfall eine Teilschuld bekommt (einfach nur weil man am Verkehrsgeschehen teilnimmt), darf man seinen Anwalt oft auch dann selbst bezahlen wenn die sonstige Alleinschuld des Kontrahenten festgestellt wird.
gerd
 
hdo

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Das sind aber wieder zwei Paar Schuhe.
Der Gewinn an Sicherheit durch Schutzkleidung greift im Allgemeinen erst dann, wenn es zum Sturz/Unfall kommt.
Die Frage ist, ob ein höheres subjektives Sicherheitsgefühl nicht ggf. Zz einem höheren Sturzrisiko führen könnte, bei statistisch gesehen etwas höheren Geschwindigkeiten…
 
G

Gast 42492

Gast
Mit den Versicherungen ist es so eine Sache.
Wenn die zahlen müssen, versuchen sie meist, ob berechtigt, oder nicht, irgendwas zu ihren Gunsten zu drehen.
Vor Jahren rannte mir mal ein ausgebrochenes Pferd vors Auto.
Mein Auto, sowie das Pferd, waren danach nicht mehr zu retten.
Dann ging der Kampf mit der gegnerischen Versicherung los.
Was ich mit denen erleben mußte war mehr als dreißt.
Am Telefon bot man mir schließlich eine Summe an, mit der ich mich lt. Aussage, des zuständigen Sachbearbeiters dort, abfinden solle.
Ansonsten könnte ich sehr lange auf eine Auszahlung von denen warten.
Mein Jagdinstinkt war geweckt und ich zog vor Gericht.
Nervige Sache, aber wer will sich schon von so einem Schmierlappen erpressen und weiterhin die Welt erklären lassen.
Es dauerte tatsächlich sehr lange, bis ich schließlich mein Geld erhielt.
Wenn ich mir abschließend den ganzen Aufwand vor Augen führe, dann ärgert mich dieser Vorgang bis heute.

Diese Versicherungen nutzen oft genug ihre Marktstellung und glauben, dass sie machen können, was sie wollen.
 
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Larsi

Larsi

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Die Frage ist, ob ein höheres subjektives Sicherheitsgefühl nicht ggf. Zz einem höheren Sturzrisiko führen könnte, bei statistisch gesehen etwas höheren Geschwindigkeiten…
Stimmt, das ist eine Frage.
Ebenso könnte gemütliches Cruisen/Sightseeing eher zu Ablenkung/Unfällen führen als konzentriertes schnelleres Fahren.
Hätte, wäre, könnte ... wir werden nicht über Vermutungen hinaus kommen.
 
Giovanni64

Giovanni64

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Genau so wie wenn jemand im Auto nicht angegurtet ist.
Chris
Hallo, das seh ich schon etwas Anders.
Es gilt eine Sicherheitsgurtpflicht. Es gilt jedoch keine Handschuhpflicht!
Nur eine Helmpflicht.
Dann kann man gleich argumentieren: Hätte der Verunfallte ein Kettenhemd getragen wären keine Schürfwunden zu behandeln. Das ist so ein an den Haaren herbeigezogener Käse.

Die Argumentationen sind viel zu weit herbei geleitet.
Versicherungen haben sich an Rechte und Pflichten zu halten und nicht an hätte wenn Argumentationen.

Giovanni
 
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