Ich hatte den Karoo Street extra für die Fahrt zur
Stella Alpina montiert. Mein Gedanke war, sowohl auf der Straße und der Anfahrt Spaß zu haben, als auch sicher zum Camp und von dort zum Gipfel zu kommen.
Die ersten 200 Kilometer waren wie von meinen Vorschreibern berichtet: Lautes Laufgeräusch und unvermitteltes Einklappen in Schräglage, bei dem man aktiv gegenhalten muss. Dann wurde das langsam besser, die grundsätzlichen Eigenschaften blieben aber.
Durch die Vogesen regnete es, die erste positive Überraschung: Hält auch im Nassen erstaunliche Schräglagen.
Den Markstein werden die meisten kennen ...
Weiter gings über diverse Pässe
bis zum Refugio Scarfotti, wo gecampt wurde. Ab kurz hinter Bardoneccia ist die Straße nicht mehr geteert.
Bis auf wenige enge Bergauf-Rechts-Kehren ist die Fahrt zum Zeltplatz durchaus machbar. Hier mal ein Bild, was einen da so an Untergrund erwartet, also noch kein Grund für eine Reifen, der nicht reiner Straßenreifen ist.
Bei der Auffahrt zum Gipfel ändert sich aber der Untergrund und die Ansprüche etwas. Was hier durch das Ranzoomen mit dem Handy vom Zelt aus relativ harmlos aussieht, entwickelt sich je höher man kommt, zu einer Herausforderung.
Da sollte man wirklich enge Kehren können, die sind regelmäßig relativ blank gekehrt, durch ablaufendes Wasser aber auch mal etwas schmierig. Dazwischen faust- bis kinderkopfgroße Schotter und Geröllsteine. Der Weg ist zwar relativ breit, aber es gibt Gegenverkehr und mache vorausfahrende will man überholen, manch nachfolgendem ist man selbst zu langsam, auf jeden Fall ist da Konzentration angesagt.
Zwischendrin immer grandiose Ausblicke, für die man sich ruhig mal Zeit nehmen sollte.
Auch wenn es nicht ganz hinauf ging, die letzten sechs Kurven waren leider so von Schnee bedeckt, dass es kein Durchkommen gab,
war das ein unvergessliches Erlebnis und ich hab für mich alles richtig gemacht. Diesmal nicht zum BMW-Treffen in Garmisch, sondern zur zeitgleichen Stella Alpina.
Der Karoo Street: ja, für diesen Anlass geeignet, besonders im Schotter hat er eine gute Figur gemacht. Aufgrund Faulheit, nicht mitgebrachtem Kompressor zum Wiederaufpumpen bin ich sowohl hoch als auch runter im Road-Modus mit 2,3 vorne und 2,7 hinten gefahren, das hat für mich gepasst.
Besonders bei der Bergabfahrt, hab ich mich mit dem Reifen sehr wohl und sicher gefühlt, bergauf fiel da nix auf, weil es einfach ohne Durchdrehen immer weiter ging
Toll fand ich, dass obwohl keiner nichts organisiert hatte, das Treffen toll funktionierte und jeder hat auch seinen Müll wieder mitgenommen.
Ich bin dann über ein paar Pässe nach Hause (u.A. Simplon, Furka, Grimsel) habe aber am Vierwaldstätter See meine nicht vorhandenen Schweizer-Verkehrs-Nerven verloren und mir für die letzten paar Kilometer doch noch ne Vignette gekauft, da auch viele Nicht-Autobahnen mittlerweile als Kraftfahrstraßen mautpflichtigi sind.
Der Karoo hat jetzt 2200 km runter (die letzten 400 auf der Autobahn) und sich eigentlich ganz achtbar geschlagen. Nach den Berichten meiner Vorschreiber hätte ich mit mehr Verschleiß gerechnet.
Zusammenfassend stelle ich fest, dass man genau wissen sollte, zu welchem Zweck man sich diesen Reifen montieren möchte. Optische Gründe werden mit akustischen Einbußen erkauft, die aber die wirklich tolle Offroadperformance nicht schmälern, insbesondere, wenn man schottert und ackert, hört man nix.