MESSIE IN DER WOHNUNG

[sneaky_p]

Hat denn niemand etwas von der Verwahrlosung und Vermüllung bemerkt?
Sowas lässt sich nur in den Griff bekommen, wenn den Betroffenen frühzeitig Hilfen an die Hand gegeben werden. Dazu muss natürlich der Zustand schon aktenkundig geworden sein.

 

[Gast 5187]

Haftbar ist nach meinem Rechtsempfinden ein dehnbarer Begriff.

Aber sicherlich keiner, der sich an Befindlichkeiten orientiert. Selbst wenn diese nachvollziehbar sind.

 

[RunNRG]

Hat denn niemand etwas von der Verwahrlosung und Vermüllung bemerkt?
Sowas lässt sich nur in den Griff bekommen, wenn den Betroffenen frühzeitig Hilfen an die Hand gegeben werden. Dazu muss natürlich der Zustand schon aktenkundig geworden sein.

Der ist gut.....Hilfe muss von den Betroffenen auch angenommen werden!! Und das ist da eben nicht der Fall, sondern vehemente Gegenwehr bzw. Verweigerung!

Alleine die Kommunikation des Hilfeangebotes wird von den Betroffenen oftmals als unzulässiger Eingriff in ihre Privatsphäre verstanden bzw. Verlust von Selbstständigkeit, dann wird ALLES abgeblockt und ohne Anwendung von rechtsstaatlichen Mitteln (Bestellung eines Betreuers = letzte Eskalationsstufe ) ist so ein Thema dann oft von vorneherein durch.

Woher ich das weiß.......ich war ein engster Angehöriger mit der gleichen Problematik (Demenz, altersbedingt) und durfte eine 60m2 Bude innerhab eines Jahrzehntes ein paar mal während längerer Krankenhausaufenthalte der betroffenenen Person wieder in menschenwürdigen Zustand versetzen (entrümpeln, Gammel wegschmeißen, 30 Maschinen Bekleidung waschen, Räume reinigen, alles einräumen ..Aufwand jeweils mehrere Hundert Stunden mit meiner Partnerin)

Das hielt dann wohl jedesmal ein paar Wochen, bis es wieder so wie vorher ausschaute.....

 

[sneaky_p]

Ja klar können Hilfen abgelehnt werden, aber wurde denn die Hilfe angeboten?
Und wenn es dazu kommt, dass Hilfen verweigert werden, bleiben dem Vermieter nur die Maßnahmen im Rahmen des Mietverhältnisses bis hin zur Kündigung.
Woher ich das weiß? 25 Jahre Berufserfahrung mit solchen Menschen...

 

[Gast 5187]

Alleine die Kommunikation des Hilfeangebotes wird von den Betroffenen oftmals als unzulässiger Eingriff in ihre Privatsphäre verstanden bzw. Verlust von Selbstständigkeit, dann wird ALLES abgeblockt und ohne Anwendung von rechtsstaatlichen Mitteln (Bestellung eines Betreuers = letzte Eskalationsstufe ) ist so ein Thema dann oft von vorneherein durch.

Stimmt, kommt so vor.
Die Hintergründe sind aber häufig nicht notorische Renitenz, sondern vielfach ist das Verhalten von Schamgefühlen geleitet.
Da brauchts gute i. S. von einfühlsame Sozialarbeit. Ist nicht überall vorhanden und auch nicht jedem Sozialarbeiter gegeben.

 

[Klausmong]

Woher ich das weiß.......ich war ein engster Angehöriger mit der gleichen Problematik (Demenz, altersbedingt) und durfte eine 60m2 Bude innerhab eines Jahrzehntes ein paar mal während längerer Krankenhausaufenthalte der betroffenenen Person wieder in menschenwürdigen Zustand versetzen (entrümpeln, Gammel wegschmeißen, 30 Maschinen Bekleidung waschen, Räume reinigen, alles einräumen ..Aufwand jeweils mehrere Hundert Stunden mit meiner Partnerin)

Das hielt dann wohl jedesmal ein paar Wochen, bis es wieder so wie vorher ausschaute.....

Ich kenne die selbe Problematik.

naher Angehöriger, es war sinnlos es zu versuchen.

Gab immer wieder gute Ausreden, und Verständnis mit "ich mache das usw "

Am Ende ist es eine Krankheit die behandelt gehört, und das geht nur wenn diese Personen das auch zulassen.

Und da wird es schwierig.

In unserem Fall keine Chance, nach dem aufräumen waren es nicht Wochen wie bei Dir sondern maximal 1-2 Wochen bis zum Gleichstand wie vorher.

Aber im konkreten fall kann ich mir nicht vorstellen das die Krankheit nicht aktenkundig war, und damit sollte das Sozialamt schon gewußt haben wen sie da schicken.
Und damit nach meinem Rechtsverständnis diesen Zustand in kauf genommen bzw erwartet haben.
Und da sollte ein guter Anwalt schon ansetzen können

 

[RunNRG]

Ob Scham, Renitenz oder effektiver Selbskontrollverlust aufgrund von Demenz...die Folge ist dieselbe!

Die Betroffene wollen sich nicht helfen lassen, nicht mal von den engsten Angehörigen und schotten sich ab bzw. umgeben sich mit Menschen, die ihnen genehm sind.

Wenn der "einfühlsame" Sozialarbeiter vor der veschlossenen Tür steht und niemand öffnet, kann er auch nichts ausrichten.

 

[sneaky_p]

Die Betreuerin ist vom Sozialamt, nur hat sie es abgelehnt die Wohnung zu betreten weil die Frau spinnen und anderes Getier gezüchtet hat.
Ich sags mal so, wäre das Amt seiner Tätigkeit nachgekommen hätte man sicher früher die katastrophalen wohnverhältnisse Entdeckt.
Meiner Mutter ist sicherlich auch ein Vorwurf zu machen.
Sie hätte mal die Wohnung in Augenschein nehmen sollen statt für die Frau zu kochen.
Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.


Kraichgauer

Gesendet von meinem LLD-L31 mit Tapatalk

Man muss hier unterscheiden zwischen einer ambulanten und einer gesetzlichen Betreuung. Das Sozialamt beschäftigt zwar Sozialarbeiter, die aber weder für das eine, noch für das andere zuständig sind.
Wenn zum Zeitpunkt des Schadens ein gesetzlicher Betreuer mit den Wirkungskreisen Wohnungsangelegenheiten und Aufenthaltsbestimmungsrecht eingesetzt war, hätte man zumindest einen Ansprechpartner gehabt, der u.U. auch Maßnahmen gegen den Willen der Betreuten hätte durchsetzen können.
Als ambulanter Betreuer hat man diese Handhabe nicht und kann höchstens eine gesetzliche Betreuung anregen, was übrigens jeder andere auch tun kann.

 

[Bazinga]

in solchen Fällen verschenke ich meine Forderungen an ein Inkassobüro
der Rest regelt sich.

Um eine Gesetzeskonforme Forderung zu haben musst du erstmal vor ein Gericht ziehen.
Das hatte ich ja schon mal mit einem Mieter durch und kostet nur Geld.
Das einzige was man tatsächlich für die eigene Genugtuung machen kann, ist öhm nicht ganz legal, beschert aber den Krankenhäusern ordentlich Umsatz.....

 

[AmperTiger]

mit "armen" Mietern würde ich das ja nicht machen, nur mit so "Hausvergwaltigern" und Abzockern, die du beschrieben hast.

 

[Bazinga]

Ich will das ja nicht alles pauschalisieren, ich habe sicherlich Pech gehabt.
Bei anderen läuft es ja und Millionen von Mietern sind ehrlich.
Für mich persönlich ist das Zusammenkommen von ein paar A....löchern und einer untätigen Justiz aber der Grund nie wieder auch nur einen Gedanken an so was zu verschwenden.

 

[lederkombi]

Haftbar ist nach meinem Rechtsempfinden ein dehnbarer Begriff.
Wir haben gestern mal angefangen zu entrümpeln, wie ein Mensch so hausen kann der den lieben langen Tag nichts zu tun hat ist mir unbegreiflich.
Und kommt mir jetzt nicht mit Mitleid für die Frau.
So krank kann man nicht sein um auf einer Müllhalde zu leben.
Ein MESSIE kann sich ja angeblich von nichts trennen, aber in diesem Fall war das einfach nur Faulheit.
Gemessen an der Anzahl ihrer Terrarien und Pizzakartons kann es ihr nicht so schlecht gegangen sein.
Wir sprechen hier übrigens von einer 40 jalährigen Frau.


Kraichgauer

Gesendet von meinem LLD-L31 mit Tapatalk

Doch, man kann derart krank sein. Kranheit ist ein sehr weiter Begriff und endet (leider) nicht bei einem Beinbruch. Auch der Kopf bzw. das Hirn kann erkranken und das üble dabei: Man sieht es nicht. Teilweise ist es auch für Fachleute schwer dies zu erkennen. Im vorliegenden Fall hast Du da noch Glück, denn man sieht die Erkrankung.
Ja, die Wohnung schaut erst einmal übel aus, aber wie schon einige schrieben: Schau nach vorne und mach Deiner Mutter einen gefallen. Zu zweit mit etwas Elan ist man da in max. einem Tag durch. Danach kann man schauen, was und wie renoviert/repariert werden muss.
Als Vermieter ist man auch Unternehmer und als Unternehmer trägt man immer auch ein Unternehmerisches Risiko.

Das alles hilft Dir zwar nichts, aber es vermag allenfalls das Pech etwas zu mildern.

Bei uns in der Schweiz muss ein Mieter:

• Eine Hausrats- und Haftpflichtversicherung besitzen (ist vom Staat vorgegeben)
• Üblicherweise eine Kaution hinterlegen. Diese wird auf ein Sperrkonto einbezahlt für genau solche Fälle wie Deiner einer ist.

 

[DirtySanchez]

Der letzte Beitrag war über ein Jahr her. Ich denke der Themenstarter hat die Situation inzwischen geklärt.

 

[Brick]

Der letzte Beitrag war über ein Jahr her. Ich denke der Themenstarter hat die Situation inzwischen geklärt.

Hat er.
Und bei der Auswahl des neuen Mieters hat die Mutter des TE diesmal genauer hingeschaut.
Die Kosten der Sanierung beliefen sich übrigens auf 18456€.
Wünsche der Mutter des TE das sie die schwarze Null noch erlebt.

Brick

 

[AmperTiger]

Ja, die Wohnung schaut erst einmal übel aus, aber wie schon einige schrieben: Schau nach vorne und mach Deiner Mutter einen gefallen. Zu zweit mit etwas Elan ist man da in max. einem Tag durch. Danach kann man schauen, was und wie renoviert/repariert werden muss.
Als Vermieter ist man auch Unternehmer und als Unternehmer trägt man immer auch ein Unternehmerisches Risiko.

deinem Post entnehme ich, dass du von der Problematik noch nie persönlich betroffen warst.

Hat er.Und bei der Auswahl des neuen Mieters hat die Mutter des TE diesmal genauer hingeschaut.
Die Kosten der Sanierung beliefen sich übrigens auf 18456€.
Wünsche der Mutter des TE das sie die schwarze Null noch erlebt.

danke Brick für die Klarstellung, dass es in solchen Fällen eben nicht mit ein paar Std Arbeit zu zweit und danach bisschen renovieren getan ist

 

[Brick]

danke Brick für die Klarstellung, dass es in solchen Fällen eben nicht mit ein paar Std Arbeit zu zweit und danach bisschen renovieren getan ist
[/QUOTE]
Gerne.
Ich hab@kraichgauq und seiner Mutter ein wenig geholfen.
Die Böden mussten komplett raus, da die gute ihre Terrarien wohl im Wohnzimmer mit dem Wasserschlauch gereinigt hat.
Das Bad war komplett hinüber,
Ich dachte immer sowas gibt's nur im Fernsehen und nicht auf dem beschaulichen Ländle.
Unvorstellbar wie man so leben kann.
Die Mutter von @kraichgauq ist auf jeden Fall froh das ganze hinter sich zu haben.
Und Verständnis hab ich für die Frau auch nicht, ob krank oder nicht.

Brick

 

[AmperTiger]

ja und die Politik wundert sich, warum manche "Investoren" ihre Wohnungen lieber leerstehen lassen und die Verluste halt nur noch bei der Steuer geltend machen.

 

[RunNRG]

Alt werden und Gebrechen wie Alzheimer, Demenz, Parkinson bekommen ist kein Zuckerschlecken!!

Wenn der Betroffene sich dann immer mehr zurückzieht, weil er auf gute Ratschläge, auf Hilfeangebote, auf Kritik nicht mehr angemesssen reagieren kann, ist das Eingreifen schwierig.

Und wenn er denn mal im Krankenhaus ist und man des Hausschlüssels habhaft wird, ist der vorgefundene Zustand (manchmal muss man ein Mittel gegen Übelkeit einnehnen, um nicht an Ort und Stelle zu göbeln) definitiv nicht in ein paar Stunden wieder in eine menschenwürdige Behausung zurückgeführt.

Alleine 10- 20 Waschmaschinenladungen zu bewältigen, alle Zimmer zu putzen und alles verdreckte grundzureinigen, verdorbene Lebensmittel zu entsorgen usw...es dauert rund eine Woche für einen 2-3 Zimmer Haushalt.

Leider ist sowas nicht von Dauer, solange seitens des Amtsarztes nicht mit Gefahr im Verzug argumentiert wird und der Betroffene nach seinem Krankenhausaufenthalt im gleichen geistigen und nur minimal besseren körperlichen Zustsand in seine frisch grundgereinigte Behausung entlassen wird.

 

[anschinsan]

Mein Opa, Zeit seines Lebens ein äusserst reinlicher, ordentlicher Mann hat in den letzten beiden Lebensjahren nach dem Tod der Oma geistig so nachgelassen, dass nach seinem Tod sogar Maden im Bett gefunden wurden er hat sich nicht mehr gewaschen, keine Wäsche gewechselt .....Hilfe oder fast schon gewaltsame Versuche, ihm irgendwie zu putzen, waschen etc...hat er mit allen Mitteln verhindert und blockiert.....Es war herzzerreißend....

Behördenhilfe? NULL! "da kann man nichts machen", einweisen konnte/wollte man ihn nicht....

Irgendwie hofft man da auf ein rasches Ende

 

[Brick]

Hier geht es nicht um Altersziperlein.
Die gute Frau ist/war vierzig und hat das Leben in der sozialen Hängematte genossen.
Und macht jetzt wohl auch so weiter, sie weiss nun ja wie es geht, einer rechtschaffenen Frau das Eigentum zu zerstören.
Wir sind ein Sozialstaat, und das ist auch gut so. Aber in diesem Fall würde die Frau wenn ich es zu Entscheiden hätte, Tüten kleben bis alles auf den letzten Cent bezahlt ist.

Brick

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