1. Starten: Mehrere aufeinander folgende Startvorgänge kann eine Lithium ohne relevanten Spannungseinbruch sehr gut vertragen, im Gegensatz zu einer Plumbum. Was dieser Batterietyp nicht mag ist Dauerdrücken auf den Anlasser. Immer 2 s und dann ein paar s Pause. Wenn man es so macht erscheint es wie ein Wunder wie lange die's angesichts der Grösse durchhält, ohne Zeichen von Schlappheit zu zeigen.
2. Ladezeiten: Lithiums laden etwa 3 x so schnell im Vergleich zu Plumbum. Das gilt natürlich an der Lichtmaschine und am Lader. Für gelegentliches laden kann der Lader alles sein, solange er nicht mehr als 14,4 V abgibt und nicht mehr als den empfohlenen max. Ladestrom abgibt. Der beträgt bei Lithium Starterbatterien in unserer Grösse meist um die 20 A (Herstellerdaten nachlesen). Bei der GS Plumbum ist der Wert 1 - 1,4 A für Normalladung und 3 A für Schnelladlung (die man nur im Notfall anwenden sollte). Im Prinzip könnte man eine Lithium in wenigen Minuten volladen.
3. Kapazität: Aus einer Lithium ist mehr der angegebenen Kapazität entnehmbar. Der Harald hat das schon erwähnt. Die Batterie der GS ist der Groesse 14 Ah, d.h. man könnte 1 A über 14 Std. lang entnehmen. Das ist aber nur ein theoretischer Wert. Es funktioniert in der Praxis nicht, weil spätestens nach 50 % Ladung die Spannung so weit einbricht, das z.B. ein Startvorgang unmöglich wird. Die Hersteller sagen, dass dauerhaft ohne Schaden nur etwa 20 % entnehmbar sind. Bei der Shorai, Headway Zellen oder ähnlichen lassen sich 80 % ohne Schaden entnehmen. Also sind die Verhältnisse dort genau umgekehrt. Und dazu: bis kurz vor dem Ende halten die weitgehend die Spannung, liefern den Saft zum Starten, ohne dass der Fahrer etwas merkt. Daher darf man sich von einer niedrigen Kapazitätsangabe nicht täuschen lassen. Welche Kapazitäts-Vergleichswert nun wirklich eine echter Vergleichswert ist, darüber kann man allerdings geteilter Meinung sein. Manche beziehen sich auf den entnehmbaren Spitzenstrom als Anhaltspunkt, manche die ohne Schaden entnehmbare Kapazität, manche den Amperewert bis die Spannung auf unter 11 V abfällt (bei der man annimmt das i.d.R. kein Startvorgang mehr möglich ist).
4. Entladung: Wer allerdings gerne bei niedrigster Drehzahl mit Hauptschweinwerfer und Nebelleuchten über den Boulevard tuckert, und dann das Mopped wochenlang parkt, für den ist eine Lithium in kleiner Kapazität ungeeignet. Man muss ihr schon Gelegenheit geben von Zeit zu Zeit über Drehzahlen Lebenssaft zu erhalten. Im Prinzip gilt das wie wir wissen aber ebenso für die herkömmlichen Batterien in Kombination mit den stromhungrigen modernen Moppeds. Im Beispiel von Andreas sollte die Batterie nach weniger als der halben Fahrstrecke wieder voll da sein. Wer die Lithium Batterie allerdings um deutlich mehr als 80 % entlädt für den bleibt manchmal keine Möglichkeit diese mit Hausmitteln wieder ins Leben zurückzurufen.
5. Winterbetrieb: Lithiums verlieren über 60 Grad (AGMs über 40 Grad). Bei Kälte frieren Lithium Batterien gewissermaßen ein, und müssen durch 30 s Licht einschalten oder 2 - 3 x Anlasserbetätigung gewissermaßen vorgewärmt werden. So funzt das bei Kälte:
. Wie man sieht, es geht mit jedem drücken ein bisschen besser, weil die Batterie sich quasi selbst aufheizt. Ein "Fail" wie der Author meint ist das nicht, weil die Lithiums sich genau so verhalten. Diese Batterie ist allerdings nur der 14 Ah Vergleichstyp, echte Kapazität 4 Ah.
So ich hoffe ich habe die wesentlichen Unterschiede aufgeschrieben und nichts vergessen.