Hallo an die, die sich noch für das Thema interessieren,
an ein paar Quadratzentimeter Reifenaufstandsfläche hängt bei uns Motorradfahrern unser Leben. Da hört jeder Spaß auf und uns allen sollte einigermaßen klar sein, was sich da abspielt. Nicht zuletzt fängt das schon bei den Begriffen und deren Bedeutung an. Hier in dem Thread wird von "Flattern", "Schlagen" und "Pendeln" geschrieben und das alles in einen Topf geworfen - das führt zu allem, nur zu keiner Klarheit!
Lenkerflattern (engl.
Shimmy) ist ein Phänomen bei Zweirädern. In einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich (in der Regel zwischen 60 und 80 km/h) fällt die Raddrehzahl mit der Eigenfrequenz des Lenksystems zusammen, und Vorderrad samt Gabel und Lenker schwingen mit etwa zehn Ausschlägen pro Sekunde um die Lenkachse. Das Flattern hat nicht die Kraft des Lenkerschlagens und kann dem Fahrer den Lenker nicht aus der Hand schlagen; es führt im Normalfall nicht zu Stürzen. Nicht gleichmäßig abgefahrene, schlecht ausgewuchtete oder ungünstig geformte Vorderreifen verstärken in der Regel die Shimmy-Neigung.(kopiert aus Motorrad Wikia)
Lenkerschlagen, auch
Kickback genannt, ist ein gefährliches Phänomen.Beim starken Beschleunigen, insbesondere auf unregelmäßigem Untergrund (Wellen, Schlaglöcher), hebt sich das Vorderrad wegen der dynamischen Radlastverteilung von der Straße (nicht zu verwechseln mit dem gewollt ausgeführten Wheeile). Wird die Beschleunigung verringert, kommt das Vorderrad wieder auf die Straße auf. Da das Vorderrad in der Phase, in der es in der Luft ist, aus der Bewegungsrichtung des Motorrades gedreht wird, steht es beim Aufkommen auf die Straße leicht schief zur Fahrtrichtung. Dies führt dazu, dass das Vorderrad beim Kontakt mit der Straße schlagartig seitlich weggedreht wird. Für den Fahrer ist dies als eine schlagartige Drehung der Gabel und des Lenkers um die Lenkachse bis zum vollen Lenkeinschlag zu spüren. Je nach Dämpfung der Vorderradführung schwingt dieser Ausschlag mit einer Frequenz von mehreren Hertz mehr oder weniger lange nach. Im ungünstigsten Fall, wenn die Pendelbewegung mit einer Resonanzfrequenz der Vorderradführung erfolgt, kommt diese gar nicht oder nur sehr langsam zur Ruhe, so dass der Lenker mehrere Sekunden lang von Lenkanschlag zu Lenkanschlag schlägt (sog.
Tank Slapper, weil die Lenkerenden fast gegen den Tank schlagen). Es führt häufig zu einem Sturz bei hoher Geschwindigkeit. Der Fahrer ist in der Regel mitschuld, da ein Tank Slapper das ganze Motorrad erfasst, wenn der Fahrer sich am Lenker festkrallt. Wegen der Plötzlichkeit des Auftretens und der sehr hohen auftretenden Kräfte benötigt man einen sicheren, festen Halt auf der Maschine (auch ohne Lenker). Um, wenn überhaupt noch möglich, einem Sturz entgegen zu wirken, sollte man langsam die Geschwindigkeit verringern und den Lenker möglichst lockerlassen. Abhilfe Lenkungsdämpfer, nicht mit dem Motorrad sich in diesen Geschwindigkeitsbereichen aufhalten (>150 km/h). (kopiert aus Motorrad Wikia)
Pendeln bezeichnet eine unerwünschte gekoppelte Schwingung um Gier-, Roll- und Nickachse bei Motorrädern.
Die stabilisierenden Kreiselkräfte der Räder werden ab einer bestimmten Geschwindigkeit so hoch, daß die geringste Auslenkung durch eine Windböe, Bodenwelle oder Längsrille ein ständiges Kippen und Wiederaufrichten der Maschine bewirkt. Dabei schwingen Gabel samt Vorderrad auf der einen Seite sowie Rahmen, Motor und Hinterrad auf der anderen Seite phasenversetzt um die Lenkachse. Gleichzeitg kippt die Maschine um die Fahrzeuglängs- und Hochachse. Der Vorgang wiederholt sich 3 bis 4 mal/Sekunde und kann nur durch Reduzierung der Geschwindigkeit unterbrochen werden. Die Pendelausschläge werden mit zunehmendem Tempo größer. Weitere Ursachen: falsche Kleidung, Beladung des Motorrads, Windböen. (kopiert aus Motorrad Wikia)
Der Threadersteller spricht bei seinem ersten Beitrag von Lenkerschlagen bei Geschwindigkeiten über 160 km/h Stunde. Da gibt es nur zwei Abhilfen.
- Mit dem Conti TKC70 diesen Geschwindigkeitsbereich meiden.
- Einen Reifen aufziehen, der in diesem Geschwindigkeitsbereich nicht zum Lenkerschlagen neigt (reiner Straßenreifen).
Grüße aus Stuttgart und immer die richtigen Reifen für den jeweiligen Einsatzzweck aufziehen - und damit vernünftige Geschwindigkeiten fahren.