Die Überlegung eine KTM 690 mit einer neuzeitlichen GS ist ungefähr wie einen Touareg mit einem Landrover Defender zu vergleichen.
Um das zu verstehen muss man beide mal gefahren haben.
Viele haben bei der 690 noch die alten Baujahre im Kopf, die sich durch eine chronische Unzuverlässigkeit und kurze Wartungsintervalle ausgezeichnet haben.
Dem ist heute mitnichten so: KTM hat dem Einzylinder richtig Manieren beigebracht, die Kiste ist durch und durch solide. Wartungsintervall heute 10.000 km, was für einen Einzylinder beachtlich ist.
KTM ist mit der 690 der unumstrittene Marktführer, auch deswegen, weil sich die anderen Hersteller aus diesem Marktsegment Stück für Stück zurückziehen.
Grundsätzlich kommt man auch mit der KTM überall hin, fragt sich nur wie komfortabel das dann ist?
Mit einer GS sind Tagesetappen auf Asphalt von 500km und mehr kein Thema.
Will man aber im Dreck wühlen, stößt man mit der GS umgehend an natürliche Grenzen, die sich aus Gewicht und dem gesamten Konstrukt der Maschine ergeben oder anders wo der Weg mit der GS aufhört, fängt die 690 an Spass zu machen.
Am Schluss ist die 690 eine Enduro, die diesen Namen auch verdient. Gebaut für Offroadtauglichkeit, gewichtsoptimiert. Die gesamte Auswahl der Materialien mit dem Ziel: so wenig Gewicht wie möglich.
Technisch mit einigen interessanten Finessen und sogar ABS an Bord.
Für mich ein tolles Motorrad.