Hi
"Nur jammert dann bitte nicht wenn man z.B. die Kaskoversicherungen "nicht bezahlen" kann."
Kannst Du mir das bitte mal näher erklären, oder ist das wieder die blose Panikmacherei?
Mach' ich gerne:
Je mehr Kram an einem Fahrzeug verbaut ist, desto höher sind die Schäden bei einem Unfall.
Wenn man früher einem "draufrutschte" wurde eine neue Stossstange angescharubt und gut war.
Dann wurden aus den "Stosstangen" in die Karosse integrierte Stossfänger, lackiert in Wagenfarbe.
Nur das Deckmäntelchen aus Kunststoff kostet allein 800 EUR wenn man es verkratzt (bei einem neuen Renault Espace; an meinem Golf war nix).
Hat man dann z.B. noch ein Abstandswarnsystem drin kann man gleich noch ein paar Sensoren dazurechnen.
Wird ein Auto geklaut so wird es sehr oft Richtung Osten verbracht. Den Herstellern ist das egal weil dann erneuter Bedarf besteht. Der Beklaute braucht ja einen fahrbaren Untersatz. Der Klauende (oder sein Abnehmer) könnte sich das Fahrzeug nicht leisten, ist also kein potentieller Kunde.
Also bezahlt es die Versicherung und erhöht die Beitrage.
Einfache Rechnung, war -glaub' ich- vom ZDF.
Teilkasko
Zwischendurch darf man u.U. noch einen Anwalt bemühen.
Ein Mann stellt seinen "Edelpassat" vor seinem Arbeitsplatz ab, kommt abends raus und der Karren ist weg. Die Versicherung: Unklaubar weil Diebstahlschutz, Warngedöns, Wegfahrsperre. Der Dieb MUSS einen Schlüssel gehabt haben. Folglich: Keine Leistung!
Ein TV-Sender recherchiert und stellt fest, dass "unklaubare" Fahrzeuge in hoher Zahl verschwinden und engagiert einen polnischen Spezialisten der anbietet den Passat innerhalb von 5 Minuten wegzufahren. Aus verständlichen Gründen nicht in DE :-).
Vor Ort meint er dann "oops, da habt ihr aber ein älteres Baujahr mitgebracht als ihr gesagt habt, darauf bin ich nicht eingestellt, aber. . . ". Nach gut 3 Minuten fuhr er an. "Wäre auch schneller gegangen aber ich wollte Euch die Verkleidung nicht demolieren."
Die Versicherung musste zahlen. Die Entlohnung des "Demonstrators" übernahm der Sender.
Vollkasko
Gegen Anfang der ABS-Einführung flogen einige von der Fahrbahn ab. Die (Nicht-)Erklärung: "Aber ich hab' doch ABS!". Den Zusammenhang hab' ich nicht verstanden.
oder
AUDI TT ("der Frontantrieb zieht den Wagen durch die Kurve") Ja vielleicht. Allerdings bekam der Fahrer kalte Füsse und ging abrupt vom Gas. Die Physik erklärte ihm am Beispiel TT was "Lastwechselreaktion" bedeutet und sein Auto kreiselte in einer Linkskurve links(!) in eine Mauer.
Der Witz: Einerseits war seine Vollkasko dran, andererseits musste AUDI nach"bessern". Der TT schiebt jetzt früher über die Vorderräder, bricht aber hinten kaum mehr aus, und ist insgesamt langsamer.
Der Richter der AUDI dazu aufforderte muss Amerikaner gewesen sein. Zu Zeiten (ja, Ewiggestriger :-)) als der Käfer ein Standardauto war, hätte der Richter gesagt "hau ab Du D..p, das ist doch logisch!" (es aber juristisch netter "verpackt").
Jede Versicherung hat statistische Zahlen (die sie ungern herausgibt). Da wird z.B. gezeigt wie sich die Kosten für typische Bagatellschäden entwickeln (Teuerungsrate eingerechnet). Gegenüber von vor 25 Jahren sind wir beim etwa Zweifachen (bei berücksichtigter Teuerungsrate!!)
Es gibt aber doch die Möglichkeit die Entfernung des Schlüssels zum Auto über die Signallaufzeiten zu messen, oder? Dann würde der Schlüssel nur direkt am Auto funktionieren und die Reichweitenverlängerungen wäre wirkungslos. Ich hätte meinen Wagen lieber ohne Keyless.
.....
Nützt nix. Der Reichweitenverlängerer kann auch ein Repeatersystem sein. Ein Teil fängt das Signal auf, das andere gibt es direkt am Auto ab. Folglich ist "der Schlüssel" in unmittelbarer Nähe.
Ich glaube, solche Features haben viel mit Statussymbolen zu tun.
Ja, zumindest teilweise. Mein Auto, mein Haus, mein Pool,.....
Gegen neue Technik, die mir einen spürbaren Zusatznutzen bringt und zuverlässig funktioniert habe ich nichts, wenn der Preis stimmt und Wartungs- oder Reparaturkosten nicht unnötig in die Höhe getrieben werden. Ich neige eher zu "Keep it simple". Die Fehleranfälligkeit steigt halt überproportional zur Komplexität eines Systems.
Zudem gibt es mir ein besseres Gefühl, wenn ich Dinge, die ich nutze, im Fehlerfall selbst reparieren kann.
So sehe ich das auch.
Die Keylesstechnik lässt sich natürlich auch (fast) sicher machen. Zum einen kostet das, zum anderen werden die Komponenten eben etwas grösser.
Da kreischen Controller und Produktverantwortliche im Chor "zu teuer, das taugt auch anders. Nachgebessert wird erst wenn zu viele meckern. Zuvor wird "wegdiskutiert"!"
gerd