Kaution/Sicherheiten bei Probefahrten

Diskutiere Kaution/Sicherheiten bei Probefahrten im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Servus, ich verstehe das "Unverständnis" der Kaufpreishinterlegung nicht. Worum geht es ? Wenn ich ein Motorrad der gehobenen Preisklasse privat...
emdee

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Servus,

ich verstehe das "Unverständnis" der Kaufpreishinterlegung nicht.
Worum geht es ? Wenn ich ein Motorrad der gehobenen Preisklasse privat kaufen wollte weiß ich doch wohl vorher
was ich da kaufe und bestenfalls dank Verkäuferfotos wie es aussieht und ungefähr der Zustand ist.
Das heißt für mich ich reise mit voller Absicht (und vollem Portemonaie) an und will das Teil ja haben.
Ein bike für 10, 12 oder wieviel k€ auch immer ist mir doch nicht fremd ?
Dann trennt mich vom Kauf nur noch eine Probefahrt um mir dann eventuell auffallende Ungewöhnlichkeiten auszuschließen.
Wenn ich z.B. eine 4 Jahre alte GS "was auch immer" mit 40Tkm kaufen will habe ich doch eine Vorstellung davon und der größte Teil sollte doch vorab geklärt sein. Nur noch Überraschungen würden mich vom Kauf zurücktreten lassen.
Wenn ich da erst anfangen wollte herauszufinden ob das bike zu mir passt oder ich mit den Füßen herunter kommen oder oder oder ?
Vielleicht sehe ich das auch falsch aber für mich ist die Kaufpreishinterlegung der einzige Weg zum Kauf/Verkauf hochpreisiger Dinge.
Ansonsten geht es zum Händler. Lieber einen 1000er "eingebüßt" als hinterher heulen.
 
juekl

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Auf welchem Planeten lebt ihr?

Darauf bestehen, den vollen Kaufpreis zu hinterlegen, wer das ernsthaft behauptet hat noch nie ein gebrauchtes Motorrad verkauft.

Das ist doch völlig ausserhalb jeglicher Realität.

Wenn ich manchmal lese, mit welcher Arroganz und in welchem Ton Anzeigen verfasst werden, wo jeder Interessent schon vorab zum potentiellen, üblen Verbrecher erklärt wird, in so einem Befehlston mit dutzenden Ausrufezeichen, ich lach mich tot.

Der verkauft sein Mopped in 100 Jahren nicht, es sei denn es ist eine MV 750 Sport aus ´74 für 4.500 Euro ;)

Den Typ anschauen, Führerschein zeigen lassen, den Autoschlüssel und den Perso als Pfand dalassen,
den GMV (der, den es kaum noch gibt) einschalten, that is it.

Wie wenn schon jemals einer beim Gebrauchtkauf einer vollausgestatteten GS mal eben 16 k auf den Tisch gepackt hätte....lol.

Das Internet.....manchmal ist Lebenserfahrung einfach unbezahlbar.

Ciao
Alex
gibt es hier im Forum auch so Spezialösen.
- wird auf keinen Fall unter Preis verkauft
- sonst bleibt sie bei mir
- sonst geht sie in die Bucht

2 Monate später 2000 Euro weniger und will trotzdem keiner
 
sampleman

sampleman

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BMW führt ab nächste Woche auch die Kaufpreishinterlegung für Probefahrten ein.
Ernsthafte Interessenten wird das nicht abschrecken :rolleyes:
Na, so was haben die doch schon lange eingeführt. Mich hat mal ein BMW-Telefondrücker angerufen, ob ich mir nicht einen neuen BMW kaufen möchte. Ich äußerte den Wunsch nach einer Probefahrt mit einer GS, und bekam eine Woche später einen Anruf einer Dame, die mit mir einen Termin vereinbarte.

Als ich dann bei der Werksniederlassung aufschlug, musste ich vor der Probefahrt einen Mietvertrag abschließen, komplett mit Selbstbehalt, 100 Freikilometer und Kostensatz für Mehrkilometer, vollgetankt zur Verfügung gestellt, bitte vollgetankt zurück.

Immerhin: Miete musste ich keine zahlen, und das Geld für die 33 Mehrkilometer hat man mir auch erlassen...


Viele Grüße vom Sampleman
 
RunNRG

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Das ist doch soweit legitim!

Diejenigen, die sich hier darüber echauffieren ,das man erst Geld sehen möchte, bevor man das Moped für eine Probefahrt herausgibt, sollten sich mal ernsthaft überlegen, wie es ist ,wenn sie selber verkaufen wollen und dann kommen nur Spielkinder vorbei, die mal "anständig" Moped fahren wollen.

Mein letztes Moped vor der ersten GS war eine gepimpte Yamaha R1 mit alles, was gut und teuer ist. Nur haben wollten sie recht wenige....
Also war ich kulant, hab eben nicht nach Kaufsummenhinterlegung gefragt und es kam, wie es kommen musste. Zwei Probefahrttouristen haben sich mit dem Supersportler vergnügt. Seit dem bin ich geheilt! :)
 
gerd_

gerd_

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Hi
BMW führt ab nächste Woche auch die Kaufpreishinterlegung für Probefahrten ein.
Ernsthafte Interessenten wird das nicht abschrecken
Das haben sie doch schon längst. Du unterschreibst, dass Du Schäden bis 2000 EUR selbst trägst. Unbeachtet der Schuldfrage (die Du dann ja mit dem Gegner klären kannst).
gerd
 
S

surfguy

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Hallo Leute,

Also ich habe ja schon viele Moppeds gebraucht und neu gekauft und privat verkauft. Bei mir kam NIE jemand, der nur einfach mal sich den Spass machen wollte eine solche Maschine nur probezufahren. Habt Ihr wirklich diese Erfahrung oder ist das nur "das habe ich sagen hören".... ? Ich habe auch mit keinem Käufer von Motorrädern je Ärger gehabt (bin auch eine sehr ehrliche Haut hier) - gang gegenüber Käufern von Privat-PKW's. Aber das ist nur meine Erfahrung.....


mfg

Kurt
 
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Dann schätze Dich froh!

Meine Erfahrung mit Spielkindern und meinem Rennerle hab ich ja schon zum besten gegeben. Mit dem späteren Käufer der guten R1 (ambitionierter Rennstreckentreiber, aber ansonsten völlig verstrahlt) hatte ich dann nachfolgend auch noch Spass (er wollte nach Möglichkeit nix bezahlen und so habe ich die ellenlange Zubehörliste meiner R1 um massig Teile erleichtert(abgebaut, separat verkauft) , damit er seinen gewünschten Kaufpreis bekam) . GENAU SO mit der MINIMALKONFIGURATION gab es dann einen Kaufvertrag und die Übergabe! :)

Doch der Vogel hat mich doch tatsächlich noch vor Gericht gezogen, um sich die Teile (für rd. 4 K Euro) zu erklagen, die in der Ursprungsanzeige für das edle Rennerle alle erwähnt waren....hat natürlich mit Pauken und Trompeten verloren :cool:, denn es zählte der explizite Kaufvertrag sowie meine Aussage, doch auch ich durfte erst mal reichlich Schreiben verfassen, mehrere RA-Termine wahrnehmen sowie die Gerichtsverhandlung. Hat mich locker 3 Tage Zeit gekostet! :mad:
 
ARWIS65

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Hallo Leute,

Also ich habe ja schon viele Moppeds gebraucht und neu gekauft und privat verkauft. Bei mir kam NIE jemand, der nur einfach mal sich den Spass machen wollte eine solche Maschine nur probezufahren. Habt Ihr wirklich diese Erfahrung oder ist das nur "das habe ich sagen hören".... ? Ich habe auch mit keinem Käufer von Motorrädern je Ärger gehabt (bin auch eine sehr ehrliche Haut hier) - gang gegenüber Käufern von Privat-PKW's. Aber das ist nur meine Erfahrung.....


mfg

Kurt
Ich habe es leider schon erleben dürfen, aber daraus gelernt. Ohne Kautionshinterlegung, Probefahrtvereinbarung, Vorlage des Perso + Führerschein geht garnichts mehr. Punkt. Wer damit nicht einverstanden ist, kann gerne zuhause bleiben. Aber wie ich schon geschrieben habe. Man merkt im Vorfeld bei einem persönlichen Gespräch recht schnell, ob man es mit einem Dummschwätzer oder mit einem wirklichen Interessenten zu tun hat. Allerdings gibt es keine 100%ige Sicherheit, aber es sind auch nicht alle Leute schlecht! Leider habe ich häufig die Dummschwätzer erwischt - lag wohl auch an den Motorrädern [Preisklasse sowie Motorradtyp - möchte aber jetzt nicht näher darauf eingehen], die ich damals verkauft habe :cool:
 
AmperTiger

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kein Wunder, dass ihr BMWs Glaspaläste stürmt und denen die Scheine über den Tresen werft, bei all den miesen Erfahrungen, die ihr machen mußtet.
Ich schalte ne Anzeige (erst dieses Frühjahr wieder drei), die emails, die die ersten drei Std kommen, kann man ungelesen löschen, dann gibt es zwei "letzter Preis" die ich über den Sinn des Wortes "Verhandlungsbasis" aufkläre, dann dauert es drei Tage bis sich ein ruhiger, technisch meist Kundiger rauskristallisiert, der dann am folgenden Wochenende kommt, ne kleine Runde dreht (ohne Kaufpreishinterlegung, Führungszeugnis, Gesundheitszeugnis und Treueschreiben der Frau) dann kommen wir zum (meist gebrauchten) Zustand des Fzg. ich lasse mich um die 300-500€ runterhandeln, die ich vorher draufgeschlagen habe und der Kauf ist perfekt.
Manchmal zahlt einer 200€ an und nimmt das Moped mit (die Papiere bleiben da) oder er nimmt die Papiere mit (und das Moped bleibt da) und ein paar Tage später trifft man sich (es gibt leckeren Espresso und Benzingespräche) und die Jungs ziehen zufrieden von dannen.

Falls es einen interessiert, ja ich hatte auch schon zwei-dreimal Probefahrtouristen, der Dreistete ein Hörgeschädigter, der sprach als wäre er besoffen. der mußte gleich zweimal fahren, um dann ganz sicher zu sein, sie sich nicht leisten zu können :lol: es sei ihm gegönnt, ich möchte nicht mit ihm tauschen müssen
 
Intermezzo

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Genau so. Ohne unrealistiche Forderungen mit Verkaufspreis als Pfand und ähnliche Späßchen. Wer mir als Käufer sowas im Vorfeld am Telefon erzählt, kommt mit mir halt nicht ins Geschäft. Genauso wenn ich bereits in einer Anzeige Bedingungen oder Anmerkungen lese, die für mich als potentieller Käufer nicht akzeptabel sind oder auch nur befremdlich vorkommen. Dann frage ich erst gar nicht an. Bei einigen der hier in den Beiträgen gemachten Aussagen wäre dies der Fall.

Anschliessend Bahrzalung bei Übergabe inkl. Kaufvertrag und Übergabe aller Fahrzeugpapiere. Meine verkauften und gekauften Fahrzeuge waren allesamt noch angemeldet. Vorlage Führerschein, Personalausweis und Deckungskarte.
Anschließend Meldung des Verkaufs mit Datum und Uhrzeit bei Versicherung und Zulassungsstelle. Das mache ich schon so, seit dem ich mein erstes Auto gekauft und später wieder verkauft habe.

Probefahrt gemeinsam mit mir. Beim Mopped fahr ich halt hinterher. Unfallschäden gehen so sicherlich zu meinen Lasten. Das ist dann sicherlich mein Risiko.

Probefahrttouristen hatte ich bisher keine. Wer kam hatte auch gekauft. Wo ich probegefahren bin habe ich gekauft. Cash und ohne Anzahlung. Was mir schon vom äußeren Zustand nicht gefällt wird auch nicht probegefahren.

Gruß Thomas
 
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sampleman

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. Wo ich probegefahren bin habe ich gekauft. Cash und ohne Anzahlung.
Ich mache das als Käufer ganz gern mit der Anzahlung im Tausch mit den Papieren. Das ist ein logistisches Ding. Oft fahre ich allein mit dem Motorrad oder dem Auto zum Verkäufer. Selbst wenn ich wollte, könnte ich das neue Fahrzeug dann gar nicht mitnehmen, kann ja nicht zwei gleichzeitig fahren.

Dann gehe ich daheim ganz in Ruhe aufs Amt, lasse das Teil auf meinen Namen zu und mache mit dem Verkäufer einen zweiten Termin aus. Dann lasse ich mich fahren oder komme mit dem Zug. Wenn der Verkäufer weiß, dass ich das Fahrzeug bestimmt kaufen werde, dann ist es auch kein Problem, dass er mich zum Beispiel vom Bahnhof abholt. Dann die neuen Schilder ans Krad schrauben, restliches Geld bezahlen, quittieren lassen und heim fahren.


Viele Grüße vom Sampleman
 
Intermezzo

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Ja, warum auch nicht.
 
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Unter vernüftigen Leuten kann das durchaus so abgehen....:)

Für alle anderen Fälle ist es besser, die volle Kaution zu nehmen, Fahrzeugübergabe nur gegen vollen Kaufpreis, das Fahrzeug nur abgemeldet zu übergeben usw.

Mein letzter "Verkauf" geht deshalb auch noch weiter.

Habe ja meine KTM nach dem Verkauf und Mitnahme durch das Käuferteam sogleich am nächsten Tag abgemeldet und den Fahrzeug-Brief stante pede per Einschreiben an die Käuferin (20-jähriges Mädel) geschickt.

Somit hatte ich fertig! :)

Vor einer Woche nun bekomme ich eine Benachrichtigung, das ich ein Einschreiben in meinem Postamt abzuholen hätte....und was wars...der Fahrzeugbrief, die Käuferin hat den weder entgegen genommen und nicht mal abgeholt in deren Postamt. :confused:

Nunja, nicht mein Problem, ich hab erst mal die Füße stillgehalten, wollte sehen, was da als Erklärung folgt....

Paar Tage später bekomme ich eine SMS im Stenostil: konnte den Brief nicht abholen, schicken sie es nochmal ich überweise das Porto.
Keine Anrede, keine Grüße, keine Entschuldigung....
Nundenn, wer es innerhalb fast eines Monats nicht schafft, ein Einschreiben entgegenzunehmen oder abzuholen, hat ggf. falls es mal eine gerichtliche Ladung oder eine Terminzahlung wäre, mal eine richtiges Problem.

Nun ist mein Paypal-Account schon 5 Tage ohne den zugesagten Zahlungseingang, mal schauen, wann es eine Rückfrage zum Fahrzeugbrief gibt, wo der bleibt bzw. die nächste Nichterklärung, warum die Portozahlung nicht erfolgt...

Verbindlichkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit findet man selbst innerhalb des bürgerlichen Mittelstands nicht grundsätzlich (aber mußmaßlich überwiegend) , außerhalb davon scheinen das Größen zu sein, von denen sich massivst ferngehalten wird. :)
 
Intermezzo

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Hast Du nun den Verkaufspreis erhalten oder nicht? Das ist mir nicht so ganz klar. Falls ja, dann ist das Verhalten sicherlich erst einmal ärgerlich aber nicht unbedingt tragisch. Falls nein, dann ist das eine Bestätigung meiner bisherigen Praxis "Ware gegen Cash".

Das einzige Risiko das ich dabei noch mit einem versicherten und zugelassenen Fahrzeug trage ist, daß die Ummeldung durch den Käufer nicht schnellstmöglich erfolgt ist und ich ggf. noch Ärger mit Tickets habe die er einfährt bzw. im ungünstigsten Fall auch eine Vorladung erhalte, weil beispielsweise das auf mich noch zugelassene Fahrzeug für eine Straftat verwendet wurde. Das ist aber nicht der Regelfall und mir bislang auch nicht passiert.

Darüberhinaus, wer verkaufen möchte muß ein Angebot machen. Wenn das Angebot durch überzogene Forderungen nicht das Interesse potentieller Käufer trifft, muß halt bereit sein auch mit weniger Interessenten klar zu kommen. Das ist wie im wahren Leben, entweder man akzeptiert die Geschäftsbedingungen und erhält einen Auftrag oder man läßt es.

Diesbezüglich kommen mir so meine Zweifel, wenn ich die ganzen Ratschläge hier lese wie man sich als Verkäufer absichern sollte. Ob diese Ratschläge denn auch tatsächlich Anwendung in Praxis finden? Wie bereits gesagt, ein derartiges Mißtrauen wäre für mich schon ein Kriterium Abstand vom Kauf zu nehmen. Und ich zahle den vereinbarten Kaufpreis bar und sofort und melde auch umgehend um. Und hafte nebenbei bemerkt auch für Schäden, die ich selbst verschulde, ggf. auch dadurch, daß ich kaufe. Den Fall hatte ich zwar noch nicht aber eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Weil wenn ich probefahre, dann habe ich bereits Kaufabsichten.

Gruß Thomas
 
Ralsch

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Vorher R1200GS, aktuell BMW S1000RR, Kawa Z1000SX, KTM 690 SM
Das einzige Risiko das ich dabei noch mit einem versicherten und zugelassenen Fahrzeug trage ist, daß die Ummeldung durch den Käufer nicht schnellstmöglich erfolgt ist und ich ggf. noch Ärger mit Tickets habe die er einfährt bzw. im ungünstigsten Fall auch eine Vorladung erhalte, weil beispielsweise das auf mich noch zugelassene Fahrzeug für eine Straftat verwendet wurde. Das ist aber nicht der Regelfall und mir bislang auch nicht passiert.
Meine Schwester hat mal ein Auto verkauft, allte Kiste für kleines Geld. Der Käufer hat bezahlt, Kaufvertrag, Uhrzeit, Ausweis vorgelegt, alles gut.
Aber - er hat das Auto nie abgemeldet und damit eine Menge Stuss gemacht. Der Ausweis war wohl gefälscht, Name und Adresse gab es so nicht.
Die Polizei half hier nicht bei der Klärung, hat aber regelmäßig vorgesprochen um aufgrund von Vergehen des neuen "Besitzers" zu ermitteln. Zwangsabmelden darf und kann man nicht, sogar die Versicherung musste aufgrund der Nichtabmeldung weiter laufen.
Das Ganze zog sich über ein Jahr hin und war ein unerschöpflicher Quell der Freude.....
Ich glaube aber dass sich mittlerweile ein paar rechtliche Sachen geändert haben, aber Potential für eine richtig große Menge Ärger gibt es sicherlich auch so noch.

Diesbezüglich kommen mir so meine Zweifel, wenn ich die ganzen Ratschläge hier lese wie man sich als Verkäufer absichern sollte. Ob diese Ratschläge denn auch tatsächlich Anwendung in Praxis finden? Wie bereits gesagt, ein derartiges Mißtrauen wäre für mich schon ein Kriterium Abstand vom Kauf zu nehmen. Und ich zahle den vereinbarten Kaufpreis bar und sofort und melde auch umgehend um. Und hafte nebenbei bemerkt auch für Schäden, die ich selbst verschulde, ggf. auch dadurch, daß ich kaufe. Den Fall hatte ich zwar noch nicht aber eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Weil wenn ich probefahre, dann habe ich bereits Kaufabsichten.
Das ist, glaube ich, der Denkfehler.
Wenn ich ein Moped kaufen will, von einem Motorradfahrer, dann läuft das so wie von Dir beschrieben.
Wenn da aber ein Probefahrttourist, ein Spinner, ein Krimineller oder sonst etwas kommt dann hat der eine gänzlich andere Sicht der Dinge. Und - nicht jeder, der Böses im Schilde führt, ist mit Totenköpfen tätowiert und reinigt sich im Gespräch die Fingernägel mit einem Springmesser. Unlautere Absichten sind so leicht nicht zu erkennen, und Profis, die so etwas vorsätzlich machen, vermutlich cooler als der 19 Jährige der sich sein erstes Motorrad kauft.

Bis dann,

Ralf
 
maxquer

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Aber - er hat das Auto nie abgemeldet und damit eine Menge Stuss gemacht. Der Ausweis war wohl gefälscht, Name und Adresse gab es so nicht....
Bei mir werden die Fahrzeuge nach der Probefahrt immer direkt abgemeldet. Teile ich dem potentiellen Käufer am Telefon auch immer mit. Wie er das Fahrzeug wegbekommt, ist sein Problem.

Gruß,
maxquer
 
ARWIS65

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wenn ich probefahre, dann habe ich bereits Kaufabsichten.

Gruß Thomas
Das haben aber einige Leute leider nicht - Stichwort "Probefahrttouristen". Und da gibt es einige von.

Gerade letztes Wochenende noch erlebt. Wir bieten zur Zeit die Maschine meiner Frau zum Verkauf an. Am Sonntag kam ein Interessent zur Besichtigung. Im Vorgespräch schon soweit alles Besprochen. Das er meinte, ein 22 Jahre altes Motorrad müßte in einem "Neustand" sein, ist was anderes. Nachdem er sich die Maschine angeschaut hatte, wollte er eine Probefahrt machen. Ich hatte ihn im Vorfeld über die Probefahrtvereinbarung [Vorlegung Ausweis + Fahrerlaubnis/Führerschein/Kaution] aufgeklärt, womit er auch einverstanden war. Dann stellte es sich aber heraus, daß er [noch] keinen Führerschein hat. Die praktische Prüfung habe er erst in ca. 4 Wochen, aber fahren könne er! Er habe schon sehr viele Fahrstunden gehabt! Er ist dann, wie ich die Maschine wieder zurück in die Garage geschoben habe, wütend und unter Beleidigungen in meine Richtung, mit seiner besseren Hälfte wieder von dannen gezogen. Achja, Geld hatte er im Moment auch noch keins. Die Finanzierung über die Bank würde sich noch etwas verzögern. Da wären noch ein paar Unklarheiten. Der Kaufpreis der Maschine beträgt ca. 1800 €. Meine Frau meinte nur " warum kommen solche Leute immer zu uns?" Wie ich schonmal gesagt habe, ich könnte ein Buch darüber schreiben!


Am Wochenende kommt aber eine weitere Interessentin. Die ist schon total aufgeregt. Es würde ihr erstes Motorrad werden. Sie hat zwar auch noch keinen Führerschein, aber sie bringt ihren Schwager mit, der einen Führerschein hat. Probefahrtvereinbarung usw. ist für sie kein Problem. Für den Fall, daß für sie alles paßt, bringt sie eine Anzahlung mit, damit wenn sie den Führerschein hat, die Maschine dann selbst abholen kann und ihre erste Fahrt damit dann nach Hause machen kann. Bin mal gespannt!

Ich werde berichten...
 
ARWIS65

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Bei mir werden die Fahrzeuge nach der Probefahrt immer direkt abgemeldet. Teile ich dem potentiellen Käufer am Telefon auch immer mit. Wie er das Fahrzeug wegbekommt, ist sein Problem.

Gruß,
maxquer
Hört sich zwar hart an, aber das mache ich genauso. Bevor nicht der ganze Kaufpreis bezahlt ist, bekommt der Kaufer garnichts. Fzg. wird dann umgehend von mir abgemeldet. Anzahlung ist kein Problem. Das Fzg. kann dann auch noch einige Zeit bei mir stehen bleiben - wird alles im Kaufvertrag festgehalten. Sollte das Fzg. dann nicht bis zum vereinbarten Datum komplett bezahlt und abgeholt werden, ist die Anzahlung futsch und ich kann wieder über das Fzg. frei verfügen.



Der ex Chef von meiner Frau hat auch mal ein Auto angemeldet an den neuen Besitzer abgegeben. Was hat der für einen Zirkus gehabt. Mit dem Auto fuhr jemand über ein Jahr mit rum, bis die Polizei es in Holland auffinden konnte und zwangsstillgelegt hat. Die Versicherung + Steuern liefen in der Zeit alles weiter. Strafzettel kamen usw...wir hatten es ihm vorher gesagt, aber der Käufer war ja so nett...
 
Intermezzo

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Wenn da aber ein Probefahrttourist, ein Spinner, ein Krimineller oder sonst etwas kommt dann hat der eine gänzlich andere Sicht der Dinge. Und - nicht jeder, der Böses im Schilde führt, ist mit Totenköpfen tätowiert und reinigt sich im Gespräch die Fingernägel mit einem Springmesser. Unlautere Absichten sind so leicht nicht zu erkennen, und Profis, die so etwas vorsätzlich machen, vermutlich cooler als der 19 Jährige der sich sein erstes Motorrad kauft.

Bis dann,

Ralf
Die logische Konsequenz ist, daß ich dann keine Privatkäufe oder -verkäufe mehr tätigen darf. Auch hinterlegtes Geld kann falsch sein. Und letztlich traue ich dann niemandem mehr über den Weg.

Wenn ich als Käufer nur mißtrauisch betrachtet würde, wäre das für mich auch ein Grund dort nicht zu kaufen. Und ja, es mag Fälle geben, wie u. a. von Dir beschrieben, die nicht so abgelaufen sind wie sie hätten laufen sollen. Im Gegenzug gibt es aber eben auch die überwiegende Mehrzahl der Fälle, die problemlos liefen, wie in meinem Fall beschrieben.

Als Käufer muß ich mir halt überlegen welches Risiko ich bereit bin einzugehen, um eine möglichst große Käuferschicht zu erreichen und den Verkauf möglichst schnell über die Bühne zu bekommen. Wenn ich mir gelegentlich Verkaufsanzeigen anschaue und dann die Verkaufsbelehrungen anschaue wie beispielsweise kürzlich gesehen:

"das Fahrzeug ist gebraucht und nicht neu"
"ich antworte nur auf Emails, die in ganzen Sätzen mit begrüßender Einleitung geschrieben wurden"
"Der Zustand ist aus den Fotos ersichtlich, Preisverhandlungen wegen angeblicher nachträglicher Mängel akzeptiere ich nicht"
usw.

dann frage ich mich mit welcher Lebenseinstellung dieser Mensch sonst durch's Leben geht. Und ob ihm klar ist, daß er eigentlich derjenige ist, der was anbietet.

Gruß Thomas
 
Thema:

Kaution/Sicherheiten bei Probefahrten

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