Es ist müßig jetzt darüber zu diskutieren, was hätte alles anders gemacht werden müssen. Wichtig ist aus diesem Unglück zu lernen und zu versuchen Vorsorge zu treffen. Leider ist der Mensch vom Grunde her anders gestrickt und wird diese verheerende Katastrophe zu schnell wieder vergessen und die gleichen oder ähnliche Fehler machen.
Auch wir waren insofern betroffen, dass wir am Mittwoch, ca 19.30 Uhr vom Stromnetz getrennt wurden und das Handynetz ausfiel. Also keine Möglichkeit der Information mehr ( oder hat jeder noch ein Radio mit frischen Batterien ??)
Am frühen Donnerstag-Morgen wurden wir durch Mikrofondurchsage eines Feuerwehrwagens aufgefordert „sofort/unverzüglich“ unsere Häuser zu räumen, da Lebensgefahr bestehe. Schlaftrunken hat man da keinen klaren Kopf und Familien mit kleinen Kindern sind auch nicht zu beneiden, in diesem Moment zu entscheiden was nehme ich mit. Jeder hat da andere Prioritäten.
Bei uns waren es Papiere, Lapttop, Handyladekabel & Tabletten. So kam es, dass wir 5 Tage in den gleichen Klamotten rumliefen (bitte keine Kommentare) und im Laufe des Donnerstages erst mal Zahnbürste und Zahnpasta gekauft haben. Die Tage, in denen man auf jede neue Information wartet können ganz schön lang werden und die Angst durch massenhaft Fakenews machen es auch nicht besser, vor allem da wir auch unsere GSen zurückgelassen haben (aber die Schlüssel haben wir mitgenommen).
Heute seit Mittag wieder Zuhause, in welchem nur der Inhalt von Kühl- und Gefrierschrank zu beklagen sind, wird uns erst richtig klar, welches unverschämte Glück wir hatten und haben so gut davongekommen zu sein.
Für uns steht nun fest:
Immer eine Tasche bereit zu haben, in welcher sich Dinge (Wäsche/Hyghiene) für 2-3 Tage befinden, immer die Batterien im Radio prüfen
... und vor allem jeden Tag zu genießen.
Da auch wir Freunde und Bekannte im Ahrtal haben und die Zerstörung dort mit eigenen Augen gesehen haben, freuen wir uns über die Anteilnahme und die Hilfsbereitschaft hier im Forum, die Menschen dort haben es verdient.