Heute beim Freundlichen.......

[Gregor1250]

Wieso Ironie? Die haben tatsächlich nix falsch gemacht. Wer sich 20 Jahre mit den gleichen Prozeduren am Markt hält, ist eher die Benchmark, an der sich andere orientieren müssen.

Ich unterstelle mal, dass sie viel falsch gemacht haben. Ich denke, sie hätten mehr verkauft an glückliche und letztendlich zufriedene Kunden.
Ich glaube eher, dass dieser Händler das Glück hat, ein sehr gutes Produkt verkaufen zu dürfen, welches viele Menschen haben möchten. Daher der Erfolg. Die Benchmark wäre beträchtlich höher, wenn das Produkt sehr gut und der Service top wäre!
So ist dieser Händler für mich nur ein Verteiler guter Ware, sonst nichts.

 

[Hansemann]

Du kannst unterstellen, was Du willst. Der Händler hat seinen Kapitaleinsatz minimiert und trotzdem konnte er sich 20 Jahre halten. Mehr verkaufen? Na dann mehr Personal, größere Räumlichkeiten, Kosten für Schulungen ... hinten kackt die Ente wenn die Zahlen unterm Strich stimmen ...
Den Geschäftsmann wird es nicht stören, dass Du ihn für einen Verteiler guter Ware hältst. Mercedes hatte vor Jahrzehnten jahrelange Lieferzeiten, da wurden "reife" Verträge verkauft.

Letzten Endes steht es Dir aber frei, einen Betrieb zu gründen und so zu führen, wie Du es für moralisch und ethisch wertvoll hältst. Vielleicht komm ich dann auch zu Dir einkaufen.

 

[Gregor1250]

Letzten Endes steht es Dir aber frei, einen Betrieb zu gründen und so zu führen, wie Du es für moralisch und ethisch wertvoll hältst. Vielleicht komm ich dann auch zu Dir einkaufen.

Das muss ich nicht mehr, ich bin im Ruhestand. Aber ich durfte einen Betrieb 25 Jahre nach den von dir genannten Grundsätze führen. Und es war, neben dem Ertrag, auch immer ein tolles Gefühl, mit Kunden zu arbeiten, die durch die Persönlichkeit und Zuverlässigkeit unserer Mitarbeiter sich wohlgefühlt haben.

Und so möchte ich es auch von anderen Verkäufern und Dienstleistern erleben, Stinkstiefel gibt es doch schon genug.

 

[Juescho]

Mehr verkaufen? Na dann mehr Personal, größere Räumlichkeiten, Kosten für Schulungen ...

Nun ja .... nicht zwangsläufig. Ein gutes Klima im Verkaufsraum und freundliche Gespräche hängen nicht nur von der Anzahl und den Schulungen des Personals, bzw. der Verkäufer ab.
Mein Empfinden ist bei meinem Freundlichen eher das er viel Wert auf die Betreuung und "Pflege" seiner Stammkundschaft legt. Kunden die nur zum Preiszocken oder gar im Probefahrttourismus unterwegs sind werden zwar auch bei meinem Händler freundlich bedient, aber sicher nicht auf dem Level und mit so viel entgegenkommen wie ein jahrelanger Stammkunde, das würde ich aber auch so machen.
Ich bin schon viele Jahre zufrieden beim Walz in Herrenberg, habe dort neben KD und Reifen auch schon neue Motorräder gekauft. Bei mind. 20 tsd Km p.a. auf zwei GSen verteilt bin ich sicher kein schlechter Kunde für den Betrieb.
Ich weiss natürlich das ich die eine oder andere "Leistung" woanders oder im Netz günstiger bekommen würde. Rechne ich aber den für mich exzellenten Service und ein gutes Verhältnis dagegen stimmt für mich die Rechnung unter'm Strich wieder.
Leben und leben lassen ... wie im richtigen Leben.

 

[Gast 31351]

Mit verkaufen hat das dann da das eine oder andere mal halt einfach nichts mehr zu tun. Sich abkaufen lassen würde ich es dann eher nennen. Verkaufen ist eine Leistung. Sich abkaufen lassen in meinen Augen nicht so wirklich.
Als ich beim BMW Händler zwei 1300er gesehen habe und gefragt habe, ob beide verkauft seien, hat er sogar selber gemeint, dass das mit verkaufen nichts zu tun habe.
Aber selbst in einer solchen Marktsituation dürfte etwas Umgangsformerhaltung im Detailhandel nicht schaden. Die Situation kann sich drehen. Dann ist es gut wenn man weiss wie verkaufen früher mal funktioniert hat. Auch für BMW Händler.

 

[Gregor1250]

Mercedes hatte vor Jahrzehnten jahrelange Lieferzeiten, da wurden "reife" Verträge verkauft.

Und hatten die Mercedes - Verkäufer damals das Recht, unfreundlich, unzuverlässig und unhöflich zu sein?
Wenn ein Verkäufer, auch wenn er manchmal Verteiler (aus welchen Gründen auch immer) ist, die gerade von mir genannten Verhaltensweisen in seiner Arbeitsweise „Gassi“ führt, ist er für diesen Beruf nicht geeignet.
Dieser Punkt ist ja jetzt hier öffentlich bisher geführt worden. Wenn du, Hansemann, mir vielleicht noch mehr dahingehend mitteilen möchtest, am besten über PN.

 

[Hansemann]

Bevor ich hier falsch verstanden werde: Ich heiße solches Geschäftsgebaren nicht für gut, aber effektiv.

Wir können aber auch gerne über Banken, Versicherungen und China sprechen. Auch da hat Effizienz einen ganz anderen Stellenwert.

 

[ChristophWN]

Deutschland ist Servicewüste. Aber das ist ja schon lange bekannt, nur wird es immer schlimmer. Da lobe ich mir die USA

 

[GBAdventure]

Oder Asien…
Mit der deutschen (Service-) Mentalität wäre man in Singapur oder Hong Kong ganz schnell pleite.

 

[Uli G.]

Deutschland ist Servicewüste. Aber das ist ja schon lange bekannt, nur wird es immer schlimmer. Da lobe ich mir die USA

Da fehlt aber ein deutliches "Ironie An"/"Ironie Aus " .
Service in Amiland heißt dafür löhnen!
Ohne Moos nichts los!
Ohne satte Trinkgelder wirst du einfach stehen gelassen/übersehen.

 

[sampleman]

Oder Asien…
Mit der deutschen (Service-) Mentalität wäre man in Singapur oder Hong Kong ganz schnell pleite.

Ich weiß nicht, wie oft du in Hongkong schon eine BMW gekauft hast. Ich war 2016 dort und wollte eine Smartwatch kaufen, im Preissegment zwischen 250 und 350 Euro, also kein völliger Billigschrott. Ich war verblüfft über die lausige Verkaufsperformance, die die Chinesen in den großen und durchaus schicken Kaufhäusern an den Tag gelegt haben. Die Uhr mal auspacken um zu gucken, ob sie an den Arm passt? Nein, eher nicht. Anhand eines Musters zeigen, was die Uhr kann? Auch nicht. Bei der netten Dame im Fossil-Flagship Store war das alles kein Thema. "Sie haben ein iPhone? Ich zeige Ihnen mal, wie das geht. Anprobieren? Natürlich, gern!" Die Verkäuferin war irgendeine Angelsächsin, vielleicht aus Australien. Sie wollte gut 280 Euro, die hat sie dann auch bekommen...

 

[GS-Matze]

Deutschland ist Servicewüste. Aber das ist ja schon lange bekannt, nur wird es immer schlimmer. Da lobe ich mir die USA

Ich arbeite seit 16 Jahren in einem US amerikanischen Grosskonzern. Investitionsgüter. Maschinen. Aggregate. Ersatzteile. Service.
Von 100€ bis 50 mio€ pro auftrag. Alles dabei.
Mich wundert es jeden Tag, dass es uns bei der Brechreiz-erregenden Arroganz unserer Unternehmensführung überhaupt noch gibt.
Die Servicewüste hat nichts mit einem Land zu tun.
Es sind die Menschen, die da arbeiten und wie man diese führt, motiviert und bei der Stange hält. Durch Vorbild sein. Alle meine Chefs sind jünger als ich, rotzen tolle Sprüche in memos und bei Teams Besprechungen. Sind aber nicht in der Lage, sich ordentlich und anständig beim Kunden zu benehmen.
Ich betreue einzelne OEMs hier in Deutschland seit 30 Jahren bei mehreren Arbeitgebern. Die rufen mich an und bitten mich, das nächste mal doch bitte wieder alleine zu kommen.
Ich bezeichne mich mittlerweile als Feuerwehrmann, der in jeder Ecke irgendwas löschen muss. Unbefriedigend und ich sehne den Ruhestand herbei. Gnade uns Gott wenn diese Arroganz sich durchsetzt.

 

[Gast 11529]

....ist aber die letzten 20 Jahre ein Trend in der Geschäftswelt.........die BWL-Studenten und "Controller"-Schwämme in der Jahrtausendwende hat das hervorgebracht, vielleicht nicht ausschließlich, aber ein deutlicher Trend ist zu erkennen. Nix gerissen im Leben, keine Lehre, Studium, dann Anstellung im Management, Einstiegsjahresgehalt 6-Stellig, Tesla-Dienstwagen....Leute schikanieren und herabwürdigen und personifizierte Arroganz. Sorry......bissel überspitzt vielleicht, aber ganz sicher auch ein Funke Wahrheit drin......

 

[body58]

Gnade uns Gott wenn diese Arroganz sich durchsetzt.

Die hat sich bei einigen BMW Händlern massiv durchgesetzt.
Wenn ich an den Kauf meiner Trophy denke gehen mir bei einem speziellen hier in der Region die Nackenhaare hoch. Die hatten da eine ADV als Vorführer stehen die ich kaufen wollte, zuerst freundlich, als er dann hörte, dass er meine GT mit 60.000 km auf der Uhr Inzahlung nehmen sollte kam, sowas stell ich mir nicht hin und einem Ton, unterste Schublade. Damit war das Thema BMW eigentlich für mich erledigt. Bin dann per Zufall bei einem anderen BMW Händler, der Tag der offenen Tür hatte, gelandet, bei ihm war alles kein Problem.

 

[Muellermann]

Die hat sich bei einigen BMW Händlern massiv durchgesetzt.
Wenn ich an den Kauf meiner Trophy denke gehen mir bei einem speziellen hier in der Region die Nackenhaare hoch. Die hatten da eine ADV als Vorführer stehen die ich kaufen wollte, zuerst freundlich, als er dann hörte, dass er meine GT mit 60.000 km auf der Uhr Inzahlung nehmen sollte kam, sowas stell ich mir nicht hin und einem Ton, unterste Schublade. Damit war das Thema BMW eigentlich für mich erledigt. Bin dann per Zufall bei einem anderen BMW Händler, der Tag der offenen Tür hatte, gelandet, bei ihm war alles kein Problem.

Mei,

wer mein Geld nicht mag, der bekommt es auch nicht.

 

[Spaetstarter69]

Das Elend ist nicht nur bei BMW zu Hause. Eine Bekannte und Angestellte bei Triumph erzählte mir, daß die Verkäufer erst bei Kundschaft oberhalb 50/55 Jahre aktiv werden. Den jüngeren wird kein Geld zugetraut. Mein Sohn hat es in dem Laden auch so getroffen. Kawasaki war zuvorkommend und wird wahrscheinlich seine nächste Marke.

 

[QVIENNA]

....ist aber die letzten 20 Jahre ein Trend in der Geschäftswelt.........die BWL-Studenten und "Controller"-Schwämme in der Jahrtausendwende hat das hervorgebracht, vielleicht nicht ausschließlich, aber ein deutlicher Trend ist zu erkennen. Nix gerissen im Leben, keine Lehre, Studium, dann Anstellung im Management, Einstiegsjahresgehalt 6-Stellig, Tesla-Dienstwagen....Leute schikanieren und herabwürdigen und personifizierte Arroganz. Sorry......bissel überspitzt vielleicht, aber ganz sicher auch ein Funke Wahrheit drin......

He, he he!
Ich bin auch so einer (CFO inkl. Controlling) - allerdings mit 37 Jahren Berufserfahrung (Ferialjobs nicht mitgerechnet) - ohne Tesla Gurke, ich versteuere mein Auto lieber als Sachbezug.

 

[GBAdventure]

Ich weiß nicht, wie oft du in Hongkong schon eine BMW gekauft hast. Ich war 2016 dort und wollte eine Smartwatch kaufen, im Preissegment zwischen 250 und 350 Euro, also kein völliger Billigschrott. Ich war verblüfft über die lausige Verkaufsperformance, die die Chinesen in den großen und durchaus schicken Kaufhäusern an den Tag gelegt haben. Die Uhr mal auspacken um zu gucken, ob sie an den Arm passt? Nein, eher nicht. Anhand eines Musters zeigen, was die Uhr kann? Auch nicht. Bei der netten Dame im Fossil-Flagship Store war das alles kein Thema. "Sie haben ein iPhone? Ich zeige Ihnen mal, wie das geht. Anprobieren? Natürlich, gern!" Die Verkäuferin war irgendeine Angelsächsin, vielleicht aus Australien. Sie wollte gut 280 Euro, die hat sie dann auch bekommen...

Hi Sampleman,
meine Frau stammt aus Hong Kong.
In den letzten 28 Jahren -inklusive meiner Zeit im Einkauf mit Schwerpunkt Asien- war ich mind. 60 Mal dort (ab dem 3. Reisepass, zählt man nicht mehr).
Ein Fahrzeug stand nicht auf der Einkaufsliste, allerdings ist der Mann einer Schulfreundin Verkaufsleiter bei BMW und daher wissen wir genau, wie hart dort am Kunden gearbeitet wird. Eine Situation -wie von Dir beschrieben- hatte ich nur einmal, Panerai Shop in Tsim Sha Tsui - mehr touristisch geprägt. Umdrehen und den Laden einfach verlassen, die Konkurrenz ist groß.
Grüße
GB

 

[ChristophWN]

Da fehlt aber ein deutliches "Ironie An"/"Ironie Aus " .
Service in Amiland heißt dafür löhnen!
Ohne Moos nichts los!
Ohne satte Trinkgelder wirst du einfach stehen gelassen/übersehen.

Da hat sich sicher wie bei uns einiges geändert. Ich habe vor 30 Jahren 8 Jahre für die US-Army gearbeitet und war mehrfach in den Staaten. Damals war es servicemäßig im Gegensatz zu Old Germany schon sehr beeindruckend.

 

[HP9000]

"Vertrieb heisst, den Kunden zu vertreiben."
So kam ich mir beim nahegelegenen BMW Händler vor, als ich versuchte, meine Absicht, eine GS 1250 zu kaufen, kundzutun.
Sowas von Desinteresse haste noch nicht gesehen. Die haben das Verkaufen in der früheren DDR gelernt.
Andere Mütter haben auch schöne Töchter, also machte der Händler 50 km weg den Deal.