R 1200 GS GS Reparatur und 50000 er Service, in aller Ruhe.

[Bergler]

Die KTM Freeride bereitet schon einen irrsinigen Spass , die Sitzbank hat ein Kantholzformat (80x120)
mit ähnlicher Härte, der Tank mit 5.5 L ruft nach 80 -90 km nach Most, die Bremsen sollen Fahradbremsen sein,
die Wartungs- und Revisionsintervalle lassen einen erschaudern, der Kühlerlüfter läuft fast permanent u.s.w.

Eigentlich scheint die Kati unbrauchbar zu sein, ist sie aber nicht, sondern für was sie gebaut worden ist,
ist sie super .

Ach ja, und sie ist leise .

 

[Bergler]

Seit einigen Tagen steht die GS auf der Hebebühne um die 100000 km Wartung über sich
ergehen zu lassen.
Die üblichen Ölwechsel von vorne bis hinten, an den Magneten aller drei Ölsümpfe
war nichts alarmierendes, keine Späne, nur etwas Schlamm, das Getriebeöl sah wie kürzlich
gewechselt aus, dem HAG Öl sind die 17000 km anzusehen.
Hab jetzt 80W140 hochleistungs LKW Getriebeöl ins Getriebe und HAG eingefüllt, eventuell werden die Schaltgeräusche
etwas gedämpft.....

Ventilspiel ist ok, der Alternatoriemen hat jetzt 60000 km runter und hätte noch einige
km gehalten, hab ihn trotzdem gewechselt, BMW sagt alle 40000 wechseln...



Ausserdem ist eine Federbein Revision/ Wechsel fällig, heisst die halbe Mühle zerlegen ,
um die Dinger ausbauen zu können.
Das Kugelgelenk am Telelever klemmt auch schon länger, und die Topfgelenke in der
oberen Gabelbücke sind auch nicht mehr Spielfrei, also alles zerlegen...

Bremsleitungen löse ich sehr ungern, ging aber nicht anders, austretende Bremsflüssigkeit
schätze ich etwa so, wie ich den inkompetenten Stein hier im Forum schätze .

Um den Nockenwellenkettenspanner des linken Zylinders ausbauen zu können, hab ich den Längslenker
ausgebaut, die Nadellager frisch geschmiert, die Lager sind Spielfrei waren aber sparsam geschmiert.

Der Kettenspanner war nur Handfest angezogen..
Mal schauen ob ein Neuer das Startgeklippere am linken Zylinder abstellt.

Das neue Kugelgelenk war mit meiner Spezialnuss ruck zuck gewechselt, und es klemmt auch nicht .

Es gibt noch viel zu tun....

 

[Bergler]

Das Kugelgelenk klemmte immer wieder, hab 2 x die Mutter gelöst, die Kugel
gedreht und dabei in der leichtgängisten Position wieder festgezogen.
Dies funktionierte wieder eineige km, bis die Lenkung wieder schwergängiger war,
nicht dramatisch, aber auch nicht gut.

Darum hab ich das Kugelgelenk geöffnet, optisch sieht es für 100000 km meiner Meinug nach gut aus,
kein Rost, keine groben Oberflächenverletzungen an der Kugel, die Kunststoffpfanne sieht auch
noch gut aus.

Mehr Spiel im Gelenk würde ich verstehen, aber je mehr km desto schwergägier kapiere ich nicht.

 

[Windcbx]

Hallo René,
vielleicht kommt die Schwergängigkeit von der Kunststoffpfanne. Die sieht aus, als wäre sie aus PA6. Das quillt etwas unter Feuchtigkeitseinfluss. Ist zumindest bei unseren Anwendungen so.
Gruß Sturmi

Polyamid 6 (PA 6)

Allgemeine Eigenschaften
Werkstoffnummer		1102
Dichte	ISO 1183	1,14	g/cm³
Transparenz		op
Probekörperzustand		trocken / luftfeucht
Mechanische Eigenschaften
Streckspannung	ISO 527	80 / 45	MPa
Zugfestigkeit	ISO 527	–	MPa
Reißdehnung	ISO 527	70 / 200	%
Zug-E-Modul	ISO 527	3000 / 1000	MPa
Zug-Kriechmodul (0,5% 1000h)	ISO 899-1	- / 700	MPa
Biegefestigkeit	ISO 178	125 / 60 [SUP]16)[/SUP]	MPa
Biegewechselfestigkeit (10[SUP]7[/SUP] Lastwechsel)	ASTM D671	33	MPa
Kugeldruckhärte	ISO 2039-1	150 / 70	MPa
Norm für Kugeldruckhärte		H358 / 30
Härte Shore (A/D) oder Rockwell (R/L/M)	ISO 868, ISO 2039-2	D82 / D68	-
Izod-Schlagzähigkeit 23 °C	ISO 180/1C	NB / NB	KJ/m²
Izod-Schlagzähigkeit -30 °C	ISO 180/1C	NB / NB	KJ/m²
Izod-Kerbschlagzähigkeit 23 °C	ISO 180/1A	5,5 / NB	KJ/m²
Izod-Kerbschlagzähigkeit -30 °C	ISO 180/1A	5,0 / -	KJ/m²
Charpy-Schlagzähigkeit 23 °C	ISO 179/1eU	NB / NB	KJ/m²
Charpy-Schlagzähigkeit -30 °C	ISO 179/1eU	100 / 80	KJ/m²
Charpy-Kerbschlagzähigkeit 23 °C	ISO 179/1eA	5 / 35	KJ/m²
Charpy-Kerbschlagzähigkeit -30 °C	ISO 179/1eA	5,0 / 5,0	KJ/m²
Izod-Kerbschlagzähigkeit 23 °C	ISO 180/4A	–	J/m
Izod-Kerbschlagzähigkeit -40 °C	ISO 180/4A	–	J/m
Gleitkoeffizient gegen Stahl im Trockenlauf		0,38-0,45	-
Gleitverschleiß relativ zur Flächenpressung		9,5	(µm/km)/MPa
Elektrische Eigenschaften
Dielektrizitätszahl 50 Hz	IEC 60250	3,4 / 15	-
Dielektrizitätszahl 1 MHz	IEC 60250	3,1 / 4,7	-
Dielektrischer Verlustfaktor 50 Hz	IEC 60250	65 / 3900	10[SUP]-4[/SUP]
Dielektrischer Verlustfaktor 1 MHz	IEC 60250	165 / 1300	10[SUP]-4[/SUP]
Durchschlagfestigkeit	IEC 60243-1	15	kV/mm
Dicke für Durchschlagfestigkeit		1,0	mm
Spezifischer Durchgangswiderstand	IEC 60093	1E13 / 1E10	Ω · m
Oberflächenwiderstand	IEC 60093	1E13 / 1E10	Ω
Kriechstromfestigkeit CTI	IEC 60112	600	-
Kriechstromfestigkeit CTI M	IEC 60112	600M	-
Thermische Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit	ISO 22007	0,23	W/K m
Spezifische Wärmekapazität	IEC 1006	1,70	J/g K
Längenausdehnung längs|quer zur Fließrichtung	ISO 11359	70 | 100	10[SUP]-6[/SUP]/K
Schmelztemperatur	ISO 11357	220	°C
Wärmeformbeständigkeit A	ISO 75 HDT/A (1,8 MPa)	65	°C
Wärmeformbeständigkeit B	ISO 75 HDT/B (0,45 MPa)	160	°C
Vicat-Erweichungstemperatur A	ISO 306 VST/A/50 (10 N)	–	°C
Vicat-Erweichungstemperatur B	ISO 306 VST/B/50 (50 N)	204	°C
Max. Temperatur kurzzeitig		180	°C
Max. Temperatur dauernd		90	°C
min. Anwendungstemperatur		-40	°C
Chemikalienbeständigkeit
mineralische Schmierstoffe		+
Aliphatische Kohlenwasserstoffe		+
Aromatische Kohlenwasserstoffe		+
Benzin		+
Schwache Mineralsäuren		o
Starke Mineralsäuren		–
Schwache organische Säuren		o
Starke organische Säuren		–
Oxidierende Säuren		–
Schwache Laugen		+
Starke Laugen		o
Trichlorethylen		+
Perchlorethylen		+
Aceton		+
Alkohole		+
Heißes Wasser (Hydrolysebeständigkeit)		o
UV-Licht und Witterung		o
Sonstige Eigenschaften
Wasseraufnahme bei Normalklima	ISO 62	3,0	%
Wasseraufnahme bei Wasserlagerung	ISO 62	9,5	%
Brennverhalten nach UL 94	IEC 60695-11-10	HB	-
Dicke für UL 94		1,5	mm
Sauerstoffindex LOI	ISO 4589	25	%

 

[teileklaus]

Hi Sturmi.
Lösungsansätze zum Kugelkopf:
gibt es die Möglichkeit der Schmierung? ( Losbrechmoment verringern )
Kann man das PA trocknen?
ggf. nacharbeiten, um die Pressung zu vermindern?

 

[Bergler]

@ Sturmi, das quillen der Kuststoffpfanne scheint mir plausibel zu sein.

@ teileklaus, ich hab beim Manschettenwechsel vor einigen 10000 km das Gelenk mit
einem Silikon Fett geschmiert.
Nacharbeiten ist nicht möglich, das Gelenk hab ich auf der Drehbank mit einem
Abstechstahl geöffnet .

 

[teileklaus]

Ja OK nur das Schmieren bleibt als Lösung.. vl gibts ein Teflonspray das sich eignet?

 

[Windcbx]

@Bergler und Teileklaus,
ich frag mal meine PA Dreherei.
Gruß Sturmi

 

[teileklaus]

Tockenschmierstoffe: https://www.kern.de/de/kunststofflexikon/trockenschmierung PA6

 

[Windcbx]

@Bergler,

mir wurde "Niedertemperaturgaren" bei 60-70° vom Spezialisten empfohlen. Ich würde Umluft ohne Tröpfchenfunktion wählen. Und die Zeit relativ lange (wie für einen guten Braten vielleicht 5-7 h).
Aber den Braten erst hinterher in Röhre. (sonst wird zu feucht)
Gruß Sturmi

P.S. Bei diesen Temperaturen sollten auch keine Probleme entstehen, selbst wenn der Kunststoff nicht PA6 ist.

 

[Bergler]

Die Ersatzteile sind eingetrudelt...

Beim Nockenwellen Kettenspan.n.er (linker Zylinder) ist die Feder des Alten Kettenspan.ners 78 mm und die neue Feder 84 mm lang.
Die alte Feder ist in der Mitte bleibend zusammen gestaucht und somit die 6 mm kürzer.
Dies könnte die Ursache für das Startgeklappere sein.

Das Spiel zwichen Span.nerzylinder und Kolben ist beim Alten minimal grösser als beim Neuen.

Den Kettenspanner hab ich mit den vorgeschriebenen 32 Nm angezogen, der Alte war nur Handfest
angezogen , trotzdem war da kein Ölverlust.

 

[edelweiß GS]

Hi Rene

Mal ne Frage, Der linke KS ist doch hydraulisch, das heißt er hat keine Feder(er speichert den Druck über ein Kugelventil). Der rechte hat ne Feder. Gugsch > Nr. 11,14,16 links / 10,15 / rechts RealOEM.com - BMW Online Ersatzteilkatalog

 

[Bergler]

Hi Rene

Mal ne Frage, Der linke KS ist doch hydraulisch, das heißt er hat keine Feder(er speichert den Druck über ein Kugelventil). Der rechte hat ne Feder. Gugsch > Nr. 11,14,16 links / 10,15 / rechts RealOEM.com - BMW Online Ersatzteilkatalog

Hallo Rainer

vorgängig, gell wir haben uns schon auf dem Wursthügel getroffen .

Zu "meinem" linken Nockenwellenkettenspan.ner der GS 1200 TÜ.

Da ist definitiv eine Feder verbaut.

Anhang anzeigen 264459

Und jetzt vermute ich drauflos ,
die Feder bringt eine gewisse Grundspannung auf die Kettenspannschiene und Kette, der Öldruck
hält die Spannung bei allen Betriebszuständen (ausser beim Start) im soll Bereich.

Wenn jetzt die Feder nicht ausreichend Spannung bringt, klippert es bei den ersten Motorumdrehungen
nach dem Start.

Der Öldruck wird durch den Kunststoffpilz, die kleine Bohrung im Kolben und das
Spiel zwischen Kolben und Zylinder geregelt, an diesen Stellen verliert der Span.ner bei Motor Stop
halt auch Öl, was bei dieser Konstruktion nicht zu verhindern ist.

 

[edelweiß GS]

Salü Rene

Hallo Rainer

vorgängig, gell wir haben uns schon auf dem Wursthügel getroffen . JA

Zu "meinem" linken Nockenwellenkettenspan.ner der GS 1200 TÜ. ohhh ich war bei ner MÜ , da ist's etwas anderst.

 

[Bergler]

Die Arbeiten schreiten voran .

Da die Gabelsimmerringe leicht siften, der Rechte ein bisschen mehr, hab ich sie ersetzt
und gleich auch das Gabelöl gewechsellt, die Füllungen können schon als
Dauerfüllungen angesehen werden, das Öl war ziemlich sauber, ausser ein bisschen
grauen Schlamm unten am Gleitrohr Boden...

Eigentlich erstaunlich das der rechte Simmerring nicht mehr siefte, da wurde bei der
Montage gemurkst.

Die Gelenke in der oberen Gabelbrücke hatten auch ein bisschen Spiel, also Alte raus
und Neue rein.
Bei dieser Gelenkkonstrucktion können die Gabelstandrohre gedreht werden, so lange sie Spielfrei
sind, sind sie ok.

Sobald die revidierten und angepassten Federbeine bei mir sind, wird
alles wieder zusammen gebaut.
Unterdessen werden allerlei Kleinarbeiten erledigt, Gewinde reinigen,Verschraubungen
kontrollieren u.s.w.

 

[elfer-schwob]

Eigentlich erstaunlich das der rechte Simmerring nicht mehr siefte, da wurde bei der
Montage gemurkst.

Anhang anzeigen 264698

.

Hi Bergler,

nö, kein Murks bei der Montage!
Sondern ganz normaler Rost!
Leider "normal".
Unten der WeDi meiner 1150. Erstaunlich ist tatsächlich, daß die Ringe trotz enormer Verformung immer noch leidlich dicht sind!

Grüße vom elfer-schwob

 

[Bergler]

Hi Bergler,

nö, kein Murks bei der Montage!
Sondern ganz normaler Rost!
Leider "normal".
Unten der WeDi meiner 1150. Erstaunlich ist tatsächlich, daß die Ringe trotz enormer Verformung immer noch leidlich dicht sind!

Grüße vom elfer-schwob

Oh, fast 4-Eckige Simmerringe .

Ja, Rost ist auch möglich, der Sicherungsring war zwar nicht rostig....., hab aber Alles gut eingefettet, wird
so für die nächsten 100000 km gut sein.

 

[Bergler]

Die Schalthebelwellen-Lagerung im Rahmen hat mir schmiertechnisch nie so recht gefallen,
die schmalen Lagerstellen im Rahmen waren beim Zerlegen immer trocken, rundum war alles sehr
gut geschmiert, nur nicht da wo es sein sollte .

Eine praktikable Lösung ist darum hier gefragt..

Gummidichtungen unter Federspannug sollten die Lagestellen abdichten... auch kaum Fettvorrad in der Lagerung....
Ein Rohr mit beidseitig Kopfdichtungen... ist nicht zu montieren....
Ein Federbeaufschlagtes Teleskoprohr mit Kopfdichtungen... machbar aber zu kompliziert...

Ein paar Tage später hab ich ein Stück Silikonschlauch (aus dem Chaoslager ), der einen ca. 2 mm grösseren Innendurchmesser als
die Schalthebelwelle Aussendurchmesser hat, ca. 5 mm länger als die Schalthebewellen-Lager abgelängt.
Ausserdem hab ich ein 3 mm Loch ca. in der Mitte des Schlauches gebohrt, falls doch Wasser eindringen sollte,
oder sich Kondenwasser bilden würde..

Auf der Welle innen hab ich eine passende Gummidichtung montiert, den Schlauch montiert
und mit gutem Fett gefüllt und die Lagerstellen eingesalbt.

Die Welle montiert und auf der Schalhebelseite auch eine Gummidichtung montiert,
mal schauen ob es was bringt....

Der Plan .

Die Lösung..

 

[Bergler]

Diese Arbeit hätte ich mir sparen können .

Nach ca. 80000 km mit dem Akrapovic habe ich einen mehr oder weniger ausgebrannten Topf erwartet,
die Realität sieht aber ganz anders aus.

Das zerlegen ist nicht ohne, die Kappe passt dermassen knapp und präzise,
und klemmt mordsmässig...

Von der Akrapovic Qualität war ich schon vorher überzeugt, was ich hier aber sehe
hat mich diesbezüglich umgehauen .

Die Isoliermatte ist gar nicht angegriffen, die Dämwolle sieht auch sehr gut aus, und das
Metallgewebe hat Farbe angenommen, ist aber völlig intakt.


Bravo Igor .

 

[Windcbx]

Du willst dein Moped aber schon wieder fahren?
Der Zusammenbau wird schwieriger sein, als das zerlegen.

Gruß Sturmi