Bin zwar begeisterter GS-Fahrer und Fanboy,
möchte aber mal mit einigen Vorurteilen aufräumen, die hier gegen die Rennerles ins Feld geführt werden.
Auf modernen Supersportlern ist die Sitzposition gar nicht mehr so gebückt, wie hier einige das vermuten, mit Tankrucksack und Plautze dagegen lässt sich der Druck auf die Handgelenke gut reduzieren, der Rest wird über den Winddruck gegen den Oberkörper austariert.
Der Windschutz ist durchaus als ausreichend zu bezeichnen, auch hier gibts beim Zubehör Spoilerscheiben zu erwerben, wenn es noch komfortabler sein muss.
Das Sitzkissen auf meiner ZX 10 R war zwar sportlich straff, allerdings auf langen Strecken angenehmer als die Seriensitzbank meiner GS.
Ebenso straff war natürlich das Fahrwerk, was sich aber relativiert, wenn es durch das Standardgewicht eines echten GS-Fahrers belastet wird, in allen sonstigen Eigenschaften war es dem Serienfahrwerk einer GS meilenweit überlegen und durchaus dazu geeignet auch Schlechtwegestrecken überleben zu können.
Alles in allem steckt in einem Supersportler neuerer Bauart viel mehr Allroundtalent, als es gemeinhin vermutet wird.
Auch deswegen hat mich das Ergebnis des Vergleichstest in keiner Weise verwundert, zumal bezüglich Agilität und Wendigkeit die Teststrecke ja keine besonderen Ansprüche zu stellen scheint.
Mein Fazit: Kurvig, serpentinig und schlechte Oberfläche geht auch mit Renner schnell, ist halt anstrengender (ganz normal beim sporteln), mehr Spaß macht es aber trotzdem mit einem adäquaten Mopped, z.B. mit einer GS. Und wenn Spaß dabei ist, ist es eigentlich wurscht, wenn man langsamer ist.
Gruß Thomas