Wahnsinn, ich hab mir jetzt tatsächlich mal die Mühe gemacht, alles bis hierher durchzulesen. Habe natürlich auch meine Meinung dazu. Ich selbst bin vom Fach, das Zweirad ist mein Hobby, das Auto mein Beruf. Von daher ist manches nicht 100%ig vergleichbar. Zum Thema KBA kann ich nur sagen, dass das ein absolut zahnloser Tiger ist, worauf sich die Rückrufe über das KBA berufen, hat etwas mit Glückspiel zu tun. Ich kenne einen Fahrzeughersteller, der ein massives Problem mit seinem Lichtschalter bzw. mit der fehlerhaften Konstruktion desselbigen hat. Diese Konstruktion wurde 5Jahre lang verbaut. Alle diese Lichtschalter fallen aufgrund der Fehlkonstruktion früher oder später aus, das wird erkennbar, wenn die hintere Beleuchtung am Fahrzeug nicht geht. Ob das gefährlich ist, oder ob die Sache eines Rückrufs bedarf, kann sich jeder selbst beantworten. Das KBA hält es zumindest nicht für wichtig, obwohl einige Fahrzeugbesitzer das Problem schon moniert hatten. Freilich ist der Fahrzeughersteller großzügig, er erstattet die Lichtschalter, damit das Licht wieder funktioniert. Das konstruktive Problem, das zum Defekt führt, wurde aber erst fünf Jahre nach Produktionsstart gelöst. Die älteren Fahrzeug haben trotz neuem Lichtschalter immer wieder das gleiche Problem. Ich kenne Fahrzeuge, die haben schon drei neue Lichtschalter(bis heute kostenlos) bekommen. Der Hersteller kommt nicht aus Asien, sondern zählt zu einem der sog. Premiumhersteller hier in BRD. Aber das war ja jetzt nicht das Thema, ich wollte damit nur etwas bezüglich Rückrufen in den Raum werfen.
Wenn nach 44000Km ein Lager stirbt, dann möchte ich bezweifeln, dass da ein Materialfehler vorliegt. Vielmehr glaube ich an eine nicht passende Auslegung des Lagers bzw. an ein konstruktives Problem direkter oder indirekter Art.
In den über 30Jahren, die ich Motorrad fahre, hatte ich nur ganz kurz eine BMW K100 als Gespannfahrzeug, was meines Erachtens absolut untauglich war. In den letzten knapp 10Jahren hatte ich eine XJR1300, eine Bimota YB11 und eine Moto Guzzi Cali2 als Gespannfahrzeug. Die XJR war ein tolles Moped, der Motor war allererste Sahne, das Fahrwerk typisch japanisch etwas schwach, die Technik unkaputtbar, neben Motorölwechsell und Zündkerzenwechsel habe ich einmal den Kupplungsnehmerzylinder abdichten müssen. Die Guzzi lief immer problemlos, wenn auch recht wenig. Behalten habe ich nur die Bimota.
Nachdem mir vor einigen Jahren ein ehemaliger führender Mitarbeiter der Zeitschrift Motorrad gesagt hatte, dass es wohl doch seinen Grund hat, warum die GS das weltweit meistverkaufte Motorrad ist, hat mich das etwas zum Nachdenken gebracht. Ich war immer der Meinung, eine GS kann jeder fahren, auch der, der's nicht kann. Beim BMW Händler bin ich dann drei Maschinen Probe gefahren, die GS war noch luftgekühlt, und ich dachte mir, das ist tatsächlich das beste Allroundbike, das ich jemals gefahren bin. Die LC war dann der logische Kauf, denn ich wollte etwas Aktuelles. Eins vorweg, das Moped macht Spaß, und hat ein super Fahrwerk. Wenn ich von meiner Bimota absteige, ist das Adrenalin noch voll präsent, mit der GS fahre ich keinen Deut langsamer durch die Kurven, aber ich steige entspannt ab. Soweit so gut. Aber die Mängel, die Getriebeschaltbarkeit, das immer wieder unvorhergesehene Absterben des Motors, und jetzt aktuell der defekte Tankdeckel, sorgen dafür, dass ich ganz klar kein Fan der Marke BMW werden kann. Zudem schlage ich mich mit serviceunfreundlichen und inkompetenten Händlern rum, das ist allerunterste Schublade. Ich verkaufe meine GS nicht jetzt gleich, aber ganz sicher wird sie niemals so alt wie meine XJR, ich habe keine Lust, mit dem Risiko eines blockierenden Hinterrads zu fahren. Natürlich weiß ich, wie die Hersteller der KFZ-Branche ticken, und was da abgeht, aber sowas geht gar nicht. Hier gab es auch schon mal einen Thread über einen Unfall mit einem blockierenden Hinterrad von einer Autobahnabfahrt, aber was wurde über den Threadstarter hergezogen.
Das Ganze ist meine ganz persönliche Meinung, es gibt hier so Manchen, der versucht die Problematik objektiv darzustellen, aber da gibt es die Verbohrten, die das dann wieder alles nur zerreißen, und den Propellerhersteller ins Himmelreich loben.
Somit wird so mancher vergrault, der auch etwas, wenn vielleicht auch Negatives, objektiv zu dem Problem betragen könnte.
Ich bin ehrlich gesagt froh, dass dieses Problem im Dauertest aufgetreten ist, denn dann ist dieses Problem schonmal in die Öffentlichkeit getragen worden, und wer weiß, wie es in zwei bis drei Jahren damit aussieht, vielleicht kann man dann auf einmal mehr von diesem Problem lesen, und der Hersteller wird genötigt, etwas dagegen zu machen.