Also die Vergleiche mit Deutschland - als Land - und der Schweiz - als Land - sind hier meist nicht zielführend.
Insofern bestehen Unterschiede, die nicht verglichen werden müssen. Aber im Strassenverkehr bestehen auf jeden Fall Vergleichsmöglichkeiten.
Es spielt also keine Rolle ob nun einer in Berlin im Stau steht oder in Basel. Eine Rolle spielt jedoch ob einem das Hemd ausgezogen wird wenn er was verkehrt gemacht hat oder ob er einen Denkzettel erhält.
Und ich bezweifle, dass hierbei in der CH wirklich rein sachlich bei der Gesetzgebung vorgegangen wird.
Mir ist vor Jahren ein Deutscher Landsmann in der CH im Stau aufs Heck meines Wagens draufgeknallt. Meine Anhängerkupplung hat dafür gesorgt, dass er ein Loch in seinem Chrysler Voyager hatte und alle Flüssigkeiten verlor.
Da war fertig mit der Urlaubsfahrt. Dazu durfte er an Ort und Stelle 750 Franken Bussgeld abdrücken. Jetzt soll mir mal einer erzählen, dass er das "gern" gemacht hat oder gar ein Raser war, dass eine Unachtsamkeit aufgrund dieser hohen Busse nie mehr vor kommen wird, dass hier ein "Lerneffekt" erzielt wurde oder gar Gefahrenpotential verringert worden ist. Dies geschah an einem Freitag Abend bei Basel wo JEDEN Freitag das Gleiche passiert, weil das Gedränge auf der Autobahn mit komplizierten Zu und Abfahrern und ewigem Stop and Go von 0 auf 100 und wieder von 100 auf 0 dazu führen, dass irgendwann einer es verpennt und zu spät reagiert. Es wird von Behördenseite NICHTS dagegen gemacht. Es knallt JEDEN Freitag. Seit Jahren. Und meist nicht nur einmal und auf allen Spuren.
Eine Brücke auf der Strecke Solothurn-Lyss war über Jahre hinweg im Winter "ohne Winterdienst" spiegelglatt. Es gab irgendwann, VORAUSSEHBAR, einen tödlichen Verkehrsunfall aufgrund der Glatteisgefahr.
Einzige Massnahme war ein paar Gefahrenschilder mehr. Wer sich als Gesetzgeber aufspielt, dass zB mit 80 generell für Motorräder ein Todesfall vermieden hätte werden können, wer angeblich seriös das Fantasieziel Null Verkehrstote anstrebt, macht sich durch nicht nur diese Gleichgültigkeit absolut unglaubwürdig! Genau so, wie man nachts um 3Uhr Blitzgeräte aufgestellt werden um Messungen auf einer Strecke vorzunehmen die 2km geradeaus geht, auf der es NOCH NIE einen Verkehrsunfall gegeben hat. Aber da wird eben mal Gas gegeben von dem einzigen Fahrzeug weit und breit, das alle 5 Minuten mal vorbei kommt- Denkzettel verteilen, dass keiner auch nur im geringsten wagt aufzumucken - nur darum geht es.
Die selbe Summe - 750 Franken sollte ein Züricher Taxifahrer sogar bereits für das Anbringen eines Navi-Geräts zahlen, welches zu weit im Sichtfeld befestigt war. Er ging vor Gericht und kam nur deswegen davon, weil die Beweisführung der Polizei mangelhaft war und diese die Position mit ihren Bildern nicht eindeutig darstellen konnten. Das Auto stand irgendwo geparkt herum als ihnen dieser "Verbrecher" auffiel.
Wer in Zürich seinen Strafzettel nicht fristgemäss zahlt, darf dann gleich mal 120 Franken Bearbeitungsgebühr dazu rechnen, auch wenn die Busse nur 40 Franken betrug. Das macht jeder Kanton wie es ihm beliebt. Teilweise macht es sogar jede Verwaltung innerhalb eines Kantons anders. Manche senden Strafzettel nicht mal ins Ausland - aber das Fahrzeug bleibt im Computer um ihn bei Gelegenheit dann pers. anzuhalten und zur Kasse zu beten.
Auch das KANN vollkommen willkürlich geschehen, eben so wie jeder andere Gebühren für angebracht findet.
Dass in der CH verstärkt Unfälle auf Autobahnen geschehen weil die Leute oftmals bei dem gleichgeschalteten Fahren völlig verpennen, dass noch einer exakt gleich schnell nebendran herumschleicht, weil dadurch die Achtsamkeit völlig ausgeschaltet wird, ist in der CH durchaus einigen völlig bewusst. Das Argument ist hierbei, dass es bewusst in Kauf genommen wird, das sich diese Unfälle häufiger ereignen wenn damit gefährlichere bei höherer Geschwindigkeit vermieden werden können.
Es weiss auch jeder Schweizer dass es ohne Ende Strassen gäbe auf denen man genau gleich wie in Deutschland 100 erlauben könnte. Es geschähe dann auch nicht mehr.
Schliesslich sind in Deutschland Landstrassen auf geringere Geschwindigkeiten begrenzt bei denen die 100 nicht passen. Aber das will man in der CH nicht hören. Man hält sich bei absolut allem an die "Raser". Als ob dann mehr "gerast" würde wenn stellenweise eine höhere Geschwindigkeit erlaubt wäre. Das ist ein Vorurteil das sich stetig hält und durch die Sensationsberichte in den Medien immer weiter angebliche Bestätigung erhält was doch alles passieren würde wenn man nicht immer NOCH härter durchgreifen würde. Und je mehr kontrolliert wird, desto mehr Verstösse werden festgestellt - also muss noch mehr kontrolliert werden. Mit den Unfallzahlen lässt sich aber kein Zusammenhang herstellen.
Um Hochgeschwindigkeitsrasern vorzubeugen sind bestimmt krasse Strafen angemessen, aber der Bezug von Gefahr, Risiko und Strafe stehen in der CH in sehr vielen Fällen ohne wirklichen Zusammenhang.
Und nicht nur Statistiken bestätigen dies.