Diese Denke, die man ja schon aus den diversen Statements des bayerischen Ministerpräsidenten raushören konnte, missfällt mir. Ich bin kein kleines Kind, das man erziehen muss, sondern der Souverän, der dem lieben Herrn Söder das Gehalt zahlt.
Ich würde mir etwas anderes wünschen. Der Staat sollte klar und nachvollziehbar beziffern, auf welche nachvollziehbaren Daten er seine Entscheidung stützt, wie weiter zu verfahren ist. Es gibt zum Beispiel diese Infektionsrate, wo abgebildet ist, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Diese Rate, sagt das RKI, muss unter 1, und zwar dauerhaft. Das letzte mal wo ich drauf geachtet habe, war sie noch bei 1,2. Aussagen wie die, die du da oben skizziert hast, klingen mir viel zu sehr nach hoheitlichem Gnadenakt. Man darf nicht vergessen, dass uns derzeit fundamentale Menschenrechte genommen sind. Mit dem Verbot, sich mit wildfremden Menschen zu treffen, wird nämlich auch mal eben die Versammlungsfreiheit kassiert, die Basis einer jeden politischen Willensbildung ist. Das muss man sich mal reinziehen: Die Regierung verbietet uns alle möglichen Sachen auf Basis von Zahlen, die sich oft widersprechen, und wer dagegen auf dem Rathausplatz eine Demo organsiert, riskiert Strafen von bis zu 25.000 Euro. Kannste dir nicht ausdenken sowas.
Dessen ungeachtet lasse ich im Moment mein Motorrad stehen und gebe der Regierung bis 20. April einen "Freischuss". Wenn sie dann nicht besser verargumentiert, warum sie unsere Freiheit einschränkt - oder die Beschränkungen aufhebt - werde ich die Beschränkungen umgehen, so gut es geht, Und da wird dann auch das Motorradfahren dazuzählen.