Wir alle wissen über den Vorfall die Fakten nur aus dritter Hand, überwiegend aus Schilderungen des Täters (das ist jetzt nicht gerade eine Garantie für Wahrhaftigkeit und Objektivität).
Denkbar sind zwei relativ unterschiedliche Tatabläufe: Im (für den Täter) schmeichelhaftesten Fall hat er den Schlüssel gefunden, aus Neugierde den dazugehörigen Spind geöffnet und mehr aus Zufall 20 Euro gemopst. Im unschmeichelhaftesten Fall wusste der Täter, dass das Opfer viel Geld dabei hatte, er hat daraufhin bewusst den Schlüssel entwendet und 500 Euro geklaut. Ich bin kein Anwalt, aber ich nehme an, dass zwischen diesen beiden Tatabläufen eine ganz schöne Spanne an Strafmaß liegt.
Wir wissen aus Erzählungen des Themenstarters, dass der Täter von einer Videokamera beobachtet wurde und von der Polizei abgeholt wurde. Daraus können wir schließen, dass das Opfer den Täter angezeigt hat. Und irgendwie ist die Polizei dem Täter ja auf die Spur gekommen. Offenbar war er entweder der Polizei bekannt oder dem Opfer. Für mich erscheint bei dieser Lage nur eins sicher: Das Opfer will die Sache nicht gütlich regeln, sondern dem Täter maximalen Ärger bereiten. Dafür gibt es mehrere denkbare Gründe. Vielleicht regt sich das Opfer schnell auf, vielleicht war es doch mehr Geld als vom Täter behauptet, vielleicht ist es nicht das erste Mal, dass das Opfer Ärger mit dem Täter hat.
Kurz: ich glaube nicht, dass es sich so zugetragen hat wie vom Täter behauptet. Ferner ist der Täter über 21 und wird gegebenenfalls Schwierigkeiten haben, zu beweisen, dass er nur 20 Euro genommen hat. Ich glaube, ihm steht massiv Ärger ins Haus, und ein Fahrverbot könnte da noch das kleinste Problem sein.
Deshalb gibt es nur einen Rat: Anwaltlichen Beistand suchen, und zwar hurtig. Und wenn er das nicht tut, dann hat er demnächst viel Spaß mit dem Gesetz.