Lawman
- Dabei seit
- 09.05.2008
- Beiträge
- 1.159
- Ort
- Berlin
- Modell
- 1200ADV,F800GS,1200GS LC, R1200RT LC ab 06/2015
Da ich selbst im NFZ-Service als Teammeister arbeite will ich mal meinen Senf dazu geben...
Hier gibt es viele emotionale Aussagen die ich, zum Teil, nachvollziehen kann. Ich denke man sollte immer beide Seiten
sehen und versuchen zu verstehen, jeder (Kunde/Serviceberater/Verkäufer) hat gute und schlechte Tage, dementsprechend reagiert man auf seine Umwelt, oder kann sich hier wer davon freisprechen? Ich nicht...
Als Kunde erwarte ich eine freundliche, kompetente, partnerschaftliche Abwicklung meiner Wünsche wo die getätigten Absprachen auch genau so eingehalten werden, sollte etwas nicht funktionieren, erwarte ich darüber lösungsorientiert informiert zu werden.
Als erwarte ich einen freundlichen Umgang mit mir, ebenfalls daß getätigte Absprachen eingehalten werden,
der Kunde zeitnah zu seinem Termin erscheint bzw. dafür Verständnis zeigt wenn er warten muß weil er halt keinen Termin hat und der Kunde mit Termin gerade meine Zeit in Anspruch nimmt.
Wer kein Interesse an persönlichen Einzelschicksalen hat, braucht jetzt nicht mehr weiter lesen, aber ich muß
mir das hier mal von der Seele schreiben
Auch ich bin seit fast 33 Jahren bei einem sogenannten Premiumhersteller tätig und Leute: Früher war ich stolz wie
Oskar dort zu arbeiten, heute sage ich kleinlaut wo ich arbeite...
In den großen Unternehmen sieht jeder nur zu den Profit zu maximieren, egal wie. Der Konstrukteur entwickelt ein
Bauteil für einen LKW oder Mopped entsprechend den Anforderungen, der Kaufmann sagt ob es so gebaut wird oder
eine kostengünstigere Alternative verbaut wird, auch wenn sie nicht so gut ist bzw. nicht so lange hält, der Aktionär
freut sich, der Kunde merkt es wenn es zu spät ist. Dabei ist es inzwischen völlig wurst ob ich mir einen Toaster oder
ein Fahrzeug kaufe, nur die Dimensionen unterscheiden sich und die Grenzen bis wohin gespart wird.
Meiner Meinung nach verkauft der Verkäufer das erste Fahrzeug, der Service das zweite, dritte usw.
Da wo ich mit dem Service zufrieden bin gehe ich auch wieder hin, denke das geht vielen so und ja, dafür zahle ich auch gerne mal einen Euro mehr.
Problem daran ist nur: Service kostet Geld, viel Geld!
Die Unternehmen wollen aber mit aller macht sparen also geht es an das Personal, die werden das schon schaffen und wenn nicht sind sie unfähig, haben keine Lust oder was weiß ich.
Meinen Job haben früher 4 Leute gemacht: Annehmer betreut den Kunden > Leitstand teilt die Arbeit in der
Werkstatt ein und überwacht die Termine > Werkstattmeister überwacht die Monteure, kümmert sich um problematische Reparaturen, macht Probefahrten, zeichnet die Werkstattaufräge nach Prüfung ab > Endkontrolleur
prüft ob alle Arbeiten erledigt wurden und auch richtig gemacht wurde.
Lösung: Das bisschen Scheisse mache ich heute in Personalunion
Kein Ding, ich plane meine Monteure die ganze Woche, schau daß sie keinen Mist bauen, daß Teile rechtzeitig da sind
um den Termin halten zu können, bettel meine Leute an doch mal eine Stunde länger zu machen damit der Kunde seinen
Laster wieder bekommt, kontrolliere ob sie alles gemacht haben, dies auch noch richtig und günstig sonst muß
ich ihnen leider Zeit abziehen (Leistungslohn= Monteur verdient nur vernünftig wenn er viel und gut schraubt),
mache Probefahrten vor und nach Reparatur, kontrolliere die Aufträge auf Richtigkeit usw. usw.
Dabei bin ich selbstverständlich immer freundlich zum Kunden, Chef, Monteur usw.
Wehe ich habe mal nicht genug Arbeit für die Monteure, dann kommt der Chef: "Warum stehen deine Leute rum?"
Wehe ich habe zu viel Arbeit und der Kunde beschwert sich sogar: "Kannst du nicht richtig planen oder was?"
Das Dumme ist nur, daß diese verdammten LKW´s entweder gerade nicht kaputt gehen wenn ich Arbeit brauche,
oder komischerweise dann alle gleichzeitig kaputt sind...
Ergebnis des Ganzen: mindestens 50-60 Std. Woche (37,5 davon bezahlt, Rest Pech gehabt, auch kein Abbummeln)
Familie freut sich wenn ich auch mal wieder zu Gast bin, bin jetzt gerade im Hamburger Modell nach 6 Monaten
Macke (Angst und Panikstörung bedingt durch zu viel Stress, zu wenig Schlaf, keinen richtigen Ausgleich zum Beruf etc.) wieder in der Firma und freue mich auf die nächsten 15 Jahre, aber immer schön freundlich, is klar
Will sagen, Augen aufmachen und auch mal versuchen sein Gegenüber zu verstehen, egal auf welcher Seite vom Tisch man sitzt...
In diesem Sinne: Nur nicht schwächeln, bitte lächeln
Hier gibt es viele emotionale Aussagen die ich, zum Teil, nachvollziehen kann. Ich denke man sollte immer beide Seiten
sehen und versuchen zu verstehen, jeder (Kunde/Serviceberater/Verkäufer) hat gute und schlechte Tage, dementsprechend reagiert man auf seine Umwelt, oder kann sich hier wer davon freisprechen? Ich nicht...
Als Kunde erwarte ich eine freundliche, kompetente, partnerschaftliche Abwicklung meiner Wünsche wo die getätigten Absprachen auch genau so eingehalten werden, sollte etwas nicht funktionieren, erwarte ich darüber lösungsorientiert informiert zu werden.
Als erwarte ich einen freundlichen Umgang mit mir, ebenfalls daß getätigte Absprachen eingehalten werden,
der Kunde zeitnah zu seinem Termin erscheint bzw. dafür Verständnis zeigt wenn er warten muß weil er halt keinen Termin hat und der Kunde mit Termin gerade meine Zeit in Anspruch nimmt.
Wer kein Interesse an persönlichen Einzelschicksalen hat, braucht jetzt nicht mehr weiter lesen, aber ich muß
mir das hier mal von der Seele schreiben
Auch ich bin seit fast 33 Jahren bei einem sogenannten Premiumhersteller tätig und Leute: Früher war ich stolz wie
Oskar dort zu arbeiten, heute sage ich kleinlaut wo ich arbeite...
In den großen Unternehmen sieht jeder nur zu den Profit zu maximieren, egal wie. Der Konstrukteur entwickelt ein
Bauteil für einen LKW oder Mopped entsprechend den Anforderungen, der Kaufmann sagt ob es so gebaut wird oder
eine kostengünstigere Alternative verbaut wird, auch wenn sie nicht so gut ist bzw. nicht so lange hält, der Aktionär
freut sich, der Kunde merkt es wenn es zu spät ist. Dabei ist es inzwischen völlig wurst ob ich mir einen Toaster oder
ein Fahrzeug kaufe, nur die Dimensionen unterscheiden sich und die Grenzen bis wohin gespart wird.
Meiner Meinung nach verkauft der Verkäufer das erste Fahrzeug, der Service das zweite, dritte usw.
Da wo ich mit dem Service zufrieden bin gehe ich auch wieder hin, denke das geht vielen so und ja, dafür zahle ich auch gerne mal einen Euro mehr.
Problem daran ist nur: Service kostet Geld, viel Geld!
Die Unternehmen wollen aber mit aller macht sparen also geht es an das Personal, die werden das schon schaffen und wenn nicht sind sie unfähig, haben keine Lust oder was weiß ich.
Meinen Job haben früher 4 Leute gemacht: Annehmer betreut den Kunden > Leitstand teilt die Arbeit in der
Werkstatt ein und überwacht die Termine > Werkstattmeister überwacht die Monteure, kümmert sich um problematische Reparaturen, macht Probefahrten, zeichnet die Werkstattaufräge nach Prüfung ab > Endkontrolleur
prüft ob alle Arbeiten erledigt wurden und auch richtig gemacht wurde.
Lösung: Das bisschen Scheisse mache ich heute in Personalunion
Kein Ding, ich plane meine Monteure die ganze Woche, schau daß sie keinen Mist bauen, daß Teile rechtzeitig da sind
um den Termin halten zu können, bettel meine Leute an doch mal eine Stunde länger zu machen damit der Kunde seinen
Laster wieder bekommt, kontrolliere ob sie alles gemacht haben, dies auch noch richtig und günstig sonst muß
ich ihnen leider Zeit abziehen (Leistungslohn= Monteur verdient nur vernünftig wenn er viel und gut schraubt),
mache Probefahrten vor und nach Reparatur, kontrolliere die Aufträge auf Richtigkeit usw. usw.
Dabei bin ich selbstverständlich immer freundlich zum Kunden, Chef, Monteur usw.
Wehe ich habe mal nicht genug Arbeit für die Monteure, dann kommt der Chef: "Warum stehen deine Leute rum?"
Wehe ich habe zu viel Arbeit und der Kunde beschwert sich sogar: "Kannst du nicht richtig planen oder was?"
Das Dumme ist nur, daß diese verdammten LKW´s entweder gerade nicht kaputt gehen wenn ich Arbeit brauche,
oder komischerweise dann alle gleichzeitig kaputt sind...
Ergebnis des Ganzen: mindestens 50-60 Std. Woche (37,5 davon bezahlt, Rest Pech gehabt, auch kein Abbummeln)
Familie freut sich wenn ich auch mal wieder zu Gast bin, bin jetzt gerade im Hamburger Modell nach 6 Monaten
Macke (Angst und Panikstörung bedingt durch zu viel Stress, zu wenig Schlaf, keinen richtigen Ausgleich zum Beruf etc.) wieder in der Firma und freue mich auf die nächsten 15 Jahre, aber immer schön freundlich, is klar
Will sagen, Augen aufmachen und auch mal versuchen sein Gegenüber zu verstehen, egal auf welcher Seite vom Tisch man sitzt...
In diesem Sinne: Nur nicht schwächeln, bitte lächeln