In meiner aktiven Dienstzeit habe ich sehr viele Mitteilungen an Führerscheinstellen gemacht. Im Gegensatz zu allen Dienststellenkollegen.
Mein Vater (sein ganzes Leben selbstständiger Handelsvertreter, unterwegs in fast ganz B-W) wurde im März 91. Seine 12 Jahre alte C-Klasse hat keinen Kratzer. Mein 60-jähriger Bruder (wohnt im Haus neben den Eltern) sitzt jede Woche mehrfach bei ihm auf dem Beifahrersitz. Vater fährt vom Heimatdorf in die Stadt, setzt ihn am Sportstudio ab,fährt zu Einkäufen oder zur Physio, holt den Bruder ab und fährt mit ihm heim. Bruder bescheinigt ihm Fehlerfreiheit.
Ich fuhr auf dem Beifahrersitz über 30 km nach Albstadt, wo er einen Facharzttermin hatte und anschließend zurück. Keinerlei Schwächen erkennbar. Im Gegenteil: im Gegenverkehr zw. Zwei Ortschaften 2 Autos fuhren auf eine Linksabbiegespur zu einem Wanderparkplatz. Ich beobachtete ihn: Körperhaltung, Blick, Handhaltung stark konzentriert, Gas weggenommen und nach Passieren der Situation locker weitergeredet und wieder auf 100 beschleunigt.
Vor 3 Wochen Augenarzt: 1 Auge 100 %, 1 Auge 80 %.
Aber wenn er mehr als 300 m laufen muss, holt er den Rollator aus dem Kofferraum. Weil sein Ischiasakralgelenk Schmerzen bereitet und es so etwas besser geht.
Solange alles so bleibt, werde ich ihn nicht vom Fahren abhalten.