Die Praxis spricht dagegen. Wir haben in den meisten Gegenden Deutschlands einen Ärztemangel, auch Augenärzte etc. betreffend. Kassenpatienten bekommen Termine in einigen Monaten.
Da sind also eigentlich keinerlei Ressourcen für Behandlungen oder Untersuchungen, die nicht zwingend medizinisch notwendig sind.
Dazu kommt, nicht jeder Arzt kann das sicher beurteilen.
Der Hausarzt meines Vaters behauptet auch heute noch, dass mein nun 90-jähriger Dad fahrtüchtig sei.
Falls sich der Verkehrsminsiter entscheiden könnte ( er meint ja, jeder kann selbst feststellen, ob er noch fahren kann ) mal eine Runde mit meinem Vater am Steuer zu drehen, so würde er ziemlich sicher schon nicht mehr einsteigen wollen, wenn er sähe, wie sich der alte Herr, welcher überzeugt ist, dass es noch geht, sich zunächst von seinem Rollator trennend dem Lenkrad nähert.
Falls der Minister es wegen der anwesenden Presse selbst nicht schaffen sollte abzusagen, so würden ihn seine Bodyguards an der Fahrt hindern. Das wäre dann, im Rahmen der Fürsorge, einfach ihr Job.
Wir, die Familie, hat etliche Monate daran gearbeitet, dass er nicht mehr fährt. Das hatte definitiv auch Gründe und war nicht nur eingeschätzt durch seine physische Verfassung, es gab entsprechende Vorfälle ( zum Glück noch ohne Folgen ) im Strassenverkehr.
Diese Erfahrung lehrt mich, dass die Eignung ab einem bestimmten Alter mit einer medizinischen Kontrolle geprüft werden sollte. Reaktionsvermögen, Sehen, Hören, danach und nur im Zweifelsfall mit Fahrprüfung.
Den kompletten Führerschein erneuern ? Viel zu teuer, könnten sich etliche, fahrtüchtige Rentner einfach nicht leisten. Deutlich günstiger eventuell durch Anpassung des Prüfungsumfangs an das Alter und durch Berücksichtigung der vorhandenen Fahrpraxis.
Mein Vater war ein hervorragender Fahrer, fast 70 Jahre unfallfrei, da waren auch viele Jahre Motorrad dabei