Vllt, und dafür wird man mich auch hier kreuzigen ist der Superdooper-Kündigungsschutz in D auch ein Teil des Problems. Firmen können nicht schnell kündigen und einstellen. Die Guten würde das nicht stören, die finden überall einen Job. Daher muss man sich jeden Kandidaten, der längerfristig eingestellt werden soll, so genau anschauen, um keine Niete zu erwischen. Grosskonzerne können und muessen die mitschleppen, aber ein kleiner Vertragshändler kann sich das halt nicht leisten.
Die meisten Betriebe des Kfz-Handwerks - um die ging es ja anfangs - fallen nicht unter das Kündigungsschutzgesetz, genauer: für Kleinbetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten gelten andere Gründe und Fristen.
Anwalt im Inet sagt:
"Das Kündigungsschutzgesetz findet auf Beschäftigte im Kleinbetrieb jedenfalls keine Anwendung, da der notwendige Schwellenwert (Mindestgröße des Betriebes) nicht überschritten wird. Arbeitnehmer im Kleinbetrieb sind dementsprechend weitaus weniger vor einer Kündigung geschützt. Der Arbeitgeber ist in der Kündigung deshalb relativ frei und kann Arbeitnehmer ohne Angabe von Gründen kündigen.
Das bedeutet aber nicht, dass betroffene Arbeitnehmer völlig schutzlos sind.
Die Kündigung darf auch im Kleinbetrieb nicht willkürlich oder aus sachfremden Motiven erfolgen."
Google sagt:
4. Wie lang ist meine Kündigungsfrist im Kleinbetrieb?
Betriebszugehörigkeit | Kündigungsfrist |
---|
unter 2 Jahren | 4 Wochen zum 15. oder zum Monatsende |
ab 2 Jahren | 1 Monat zum Monatsende |
ab 5 Jahren | 2 Monate zum Monatsende |
ab 8 Jahren | 3 Monate zum Monatsende |
Der Aufwand ist bei Kündigungen natürlich ein Problem, daran arbeiten in Großbetrieben ganze Abteilungen. Die setzen sich aber auch mit dem Kündigungsschutzgesetz auseinander. Auch bei der Rekrutierung können Großbetriebe auf eigenes Personal setzen. Kleinbetrieben bleiben da ihre lokalen Netzwerke oder Personalberater, mit entsprechendem Aufwand, der dann im Gegensatz zu Großbetrieben nur fallweise anfällt und nicht dauerhaft.
Dass das nervig ist und auf die Leistung geht, ist leider so. Ich habe das gerade durch, es macht keinen Spaß. Aber ein halbes Jahr Probezeit reicht ja meistens, um die Geeignetheit eines Mitarbeiters festzustellen. Wenn nicht, ja, was dann noch?
Also ist meine Erfahrung, dass der Kündigungsschutz kein Problem bei der Gewinnung von Fachkräften ist.
Gruß
Ralf