"Ladestationen": wie soll das in Städten funktionieren mit zigtausenden von Laternenparkern?
in dem man an die Laternen einfach Ladepunkte baut (z.B.
diesen oder
diesen). Wäre technisch kein Problem (auch die Strom-Verkabelung nicht; da wo auf LED umgestellt wurde, langweilen sich die Zuleitungen der Laternen).
Scheitert aber politisch am Wollen. Von unten (Großstädte wie Köln begrenzen den Ausbau, damit den hauseigenen Stadtwerken keine lästige Konkurrenz entsteht) wie auch von oben (die Bankenlobby hat durchgesetzt, dass selbst solche Laternen-Lader zukünftig statt rfid zwingend ein echtes Kreditkarten-Terminal mit PIN-Pad brauche, deren Unterhaltskosten fast höher sind als die der Ladesäule selbst).
"Photovoltaikanlage": wie groß müsste die Dachfläche sein, dass damit ein Pkw aufgeladen werden kann?
Wir haben ein normales Reihen-Einfamilienhaus. Aktuell speisen wir rund 2KW Überschuss ins Netz ein (obwohl ich ein Arbeitszimmer habe mit berufsbedingt ner IT-Ausstattung wie sie sonst für 5 Arbeitplätze reicht + Siebträger + Waschmaschine/Spülmaschine laufen bevorzugt tagsüber). Fast der ganze März sah ähnlich aus. Das ist ein Vielfaches dessen, was wir als PKW-Verbrauch hatten.
Unser Auto parkt leider zu weit weg (Reihenhaus, abgesetzter Garagen-/Parkplatzhof), um das selbst zu nutzen.
Bleibt dann das E-Auto stehen wenn mal eine Woche keine Sonne scheint?
Bleibt Dein Verbrenner stehen? Nein, weil Du zur Tankstelle fährst. Bei E-Autos gibt's dafür Schnelllader.
Das Prinzip ist nur ein anderes (den Verbrenner tankt man in der Regel komplett auf. Beim E-Auto muss man sich halt "parkt er, dann lädt er" angewöhnen und versuchen.
Weshalb muss diese Art der Stromerzeugung von der Allgemeinheit subventioniert werden?
Subventionen gibt's an jeder Ecke. Atomkraft ist nur deshalb günstig, weil einfach vieles an Kosten und Risiken von der Allgemeinheit getragen wird. Autoindustrie wurde schon seit je her subventioniert (Abwrackprämien und Co).
Stromerzeugung auf dem Dach, a) sauberer und b) kommt Bürgern (statt Großunternehmen) zu gute, zu subventionieren, finde ich jetzt nicht verwerflich.
Weshalb müssen Wohlhabende noch zusätzlich mit Steuergeld angefüttert werden?
Weil "die Wohlhabenden" sich so oder so Neuwagen kaufen oder leasen. Wenn Du da Anreize schaffst, dass die auf sauberere Antriebstechniken (egal welche ... aber E scheint nun mal die einzige zu sein, die Praxisreife erlangt hat) setzen, kommt das in 2-3 Jahren (Leasing-Rückläufer) und in 5-10 Jahren (gebrauchter Weiterverkauf) auch in der breiten Masse an.
Was wäre denn die Alternative? Nachrüsten von günstigen Gebrauchten geht ja wohl kaum.
Weil ich noch keine für mich nachvollziehbare Lösung für alle Mobilisten (nicht nur für die Privilegierten) in D bzw. Europa gelesen oder gesehen habe.
Elektromobilität wird auch in 5 oder 10 Jahren noch nicht für die Fahrprofile aller Mobilisten geeignet sein. Plus die, die 2018 zuletzt mit ihrem Auto vollgepackt non-stop zum Plattensee gefahren sind und weil sie das vielleicht nochmal machen wollen, sicherheitshalber kein E-Auto in Erwägung ziehen. Einverstanden.
Es wird eine Technik sein, die nach und nach für immer mehr Menschen passen wird (mit besser werdender Ladeinfrastruktur), aber noch ganz lange nicht für jeden.
Wieso das nur für "Privilegierte" sein soll, leuchtet mir nicht ein?
ich hab heute bei dem schönen Wetter etliche E-Bikes gesehen: (..) Jungs in Alter um die 12 bis 14 Jahre, davon zwei, die ein E-Bike hatten. Der eine davon mit deutlichem (!) Übergewicht.
Übergewichtige Jugendliche gab es auch schon, bevor es E-Bikes gab.
E-Bike kommt aktuell ebenfalls nicht in Frage, da zwei gesunde Beine und mehrere herkömmliche Fahrräder, die dazu auch noch tadellos funktionieren.
Weshalb also ein E-Bike anschaffen?
Ein E-Bike als Ersatz für ein Fahrrad (und auf gleichen Strecken eingesetzt) hat natürlich genau gar keinen Umweltnutzen.
Unser E-Lastenrad kommt zum Einsatz, wenn ich sonst mit dem Auto fahren würde. Strecken mit der Tochter, die für sie mit dem Kinderrad zu weit (oder zu gefährlich wg. Straßenverkehr) sind. Fahrten mit Material zu Kunden in der näheren Gegend.
Jeden, der die Elektromobilität unterstützt, frage ich, wo denn der Strom für die ganzen Fahrzeuge herkommen soll.
Bisher kenne ich so etwa die Aussagen "der Strom kommt aus der Steckdose" und "na dafür hab ich doch eine Wallbox" oder so ähnlich.
Wo kommt denn der Strom für Fernseher, PlayStation oder Kühlschrank her? Auch aus der Steckdose.
Es wird immer der Eindruck erweckt, dass E-Autos unfassbar viel Strom verbrauchen. Das tun sie nicht.
Unser Skoda Familien-Auto verbraucht rund 2.400 kwh pro Jahr (12.000 km Fahrleistung bei 20 kwh/100 km). Zum Vergleich: Der Vorgänger Ford Kuga Bj 2019 230PS hat 2160 kwh pro Jahr verbraucht (bei einem Verbrauch von 12 Litern/100km, und je Liter sind etwa 1,5 kwh Strom nötig für Produktion und Logistik des Benzins bis in den Tank).
Klar, der Kuga war leider ein Spritfresser. Aber trotzdem: Manchmal sieht man die Probleme, wo in dieser Dimension gar keine sind, weil man sich nur oberflächlich mit der Thematik auseinander gesetzt hat.