Hi
Meine Enkelin fährt (in Frankreich) einen 4-kW E-Scooter (deutsch: Roller) und ist superzufrieden. In DE hätte das Ding ein Versicherungskennzeichen. Normal fährt das Ding exakt 47 km/h. Aus unerklärlichen Gründen rennt ihrer 62 :-).
Sie durfte in der Schule gratis "tanken" (in der Uni ist die "Tanke" zu weit entfernt), kann alle Bus-, Taxi- und Sonderspuren benutzen und die Sperrzonen um Krankenhäuser befahren. Mit den 2 einsteckbaren Batterien kommt sie bei Vollgas 100 km weit. Zuhause hat sie eine dritte.
Das Ding macht Spass. Bei mir kommt allerdings (fast) eine Meldung "Veuillez ne pas charger avec 3 personnes" :-)
Wir haben einen E-Kangoo als Firmenwagen; auch problemlos. Theoretisch schafft er 200 km, fährt aber nie so weit.
Die Preise in DE sind affig, die politischen Prämien eine Abzocke. Ein Freund hat seinen E-VW in Tschechien gekauft. Zum Bestellzeitpunkt war der in DE zwar bekannt aber nicht lieferbar. In Tschechien war er zu haben, der Listenpreis lag 5000 EUR unter dem in DE.
Dafür gibt's in DE eine Prämie von 4000 EUR. Die hat er auch noch bekommen weil wir schliesslich in der EU leben.
Heisst auf Deutsch: VW haut auf den deutschen Preis die Prämie drauf!
Auch in FR sind die E-Mobile billiger als (die gleichen) in DE.
Hybrid
Ist ein flauer Begriff.
Bisher kenne ich nur Elektroautos deren Akku man (vorwiegend zu Hause) aufladen kann und die eben stehenbleiben wenn dieser leer ist.
Hybrid ist allgemein ein Fahrzeug mit mehreren Antriebsarten.
Ein bisschen Akku ein bisschen Benzin. Ist der Akku leer fährt man mit Benzin weiter oder muss eben „irgendwo" zum Laden.
Der E-Motor wird zu oft sozusagen als Booster angepriesen damit man noch etwas besser beschleunigen kann. Sinnvoll ist das in meinen Augen bei der F1
Einige ganz wenige Autos laden ihre Akkus unterwegs „aus eigener Kraft“. Sieht man etwas näher hin, ist der Ladevorgang äusserst bescheiden, funktioniert sozusagen nur beim Bremsen und dient dann nur als kurze Unterstützung beim Beschleunigen. Rein elektrisch schafft man "bis zu" 3 km!
Lässt sich nicht ein System konfigurieren mit beispielsweise 140 PS Verbrenner und 30 kW E-Motor?
Der E-Motor bringt mich durch „meine“ Stadt vielleicht 30 km bis zur Autobahn, 30 kW reichen dazu spielend. Dort, bei freier Fahrt, schalte ich auf Verbrenner. Vermutlich brauche ich den E-Motor in München wieder. Dorthin sind es z.B. 160km und ich wähle „Akku“ voll nach 160 km.
Ein Teil meiner Motorleistung treibt jetzt den E-Motor als Generator und der Akku wird so geladen, dass er nach 160 km „voll“ ist und ich per E-Motor durch München rollen kann um meinetwegen auf der BAB nach Garmisch wieder auf Verbrenner zu wechseln.
Nach einer überschlägigen Rechnung (ohne Verluste etc.) muss ich 160 km lang etwa 6 kW meiner 140 PS aufwenden um den Verbrauch von 30 kW über 30 km zu egalisieren und so den Akku wieder voll zu laden.
Selbstverständlich sind Unwägbarkeiten wie z.B. mögliche Staus auf der BAB (wo ich nur elektrisch rolle) zu berücksichtigen doch wenn ich 30km weit 30kW verbrauche sollte ich diese Energie mit 150 km á 6 kW ersetzen können (natürlich wären Angaben in Stunden physikalisch korrekter).
Sinn:
Im Stadtverkehr/Stau mit Stop&Go produziert ein Verbrenner viele bis unendlich viele Abgase pro km, auf der BAB ist er relativ sauber. Im Stand verbraucht ein Verbrenner Energie, ein E-Motor nicht.. Im Ballungsraum fahre ich elektrisch und trage nichts zum Smog bei.
Bitte wer fährt denn seine Kinder mit einem 2,5 Tonnen schweren, 400PS SUV 500m weit in die Schule?
Einfach davorstellen und zusehen!
Spässchen am Rand: Natürlich fährt der B.U.N.D E-Auto (BMW). Sogar mit Fahrer. Während der Chef bei irgendeinem Vortrag ist, beschäftigt sich der Fahrer damit eine Ladesäule zu erreichen (rausgesucht hat er sie bereits bei der heimischen Planung) damit es die Fuhre wieder nach Hause schafft. Wenn es gar nicht anders geht nimmt man einen Hybrid-Prius (der elektrisch immerhin bis zu 5 km schafft). Ein sogenanntes "Feigenblatt-Fahrzeug :-).
gerd