In der letzten MARKTCHECK-Sendung vom 3.12.24 im SWR äußerte sich die Gesprächspartnerin STERNBERGER-FREY auch zumindest kritisch. Ab Spielzeit 30:45 geht es um dieses Thema (s. Link Mediathek).
Sie weist auf die Kritik mancher Ärzte hin und auf den Umstand, dass die Betroffenen in einem aktiven Vorgang entscheiden müssen, wer Zugang bekommt, oder nicht. Sie empfiehlt, genau hinzuschauen.
Ich sehe es selber auch zwiespältig. Die Befürchtungen "illegale hacker" möchte ich mit meinen minimalen EDV-Kenntnissen und in Anbetracht den vielen berichteten Vorfällen in anderen EDV-Bereichen und -systemen nicht ausschließen. Ob "meine" Daten da für Dritte interessant sein könnten? Ich weiß es nicht. Angenehm wäre mir die Vorstellung aber nicht.
Zugriff durch "Strafverfolgungsbehörden": sehe ich als nahezu unbegründet an. Unsere deutschen Behörden wurden und werden durch die restriktiven Datenschutzbestimmungen (ich provoziere: Täterschutzbestimmungen) so eingebremst, dass das nur durch anfechtbare/überprüfbare Gerichtsurteile möglich scheint. Zumindest, solange wir Regierungen haben, die die demokratische Grundordnung respektieren.
Selbst bei spektakulären Unfällen, bei denen gesundheitliche Probleme vorzuliegen schienen (Nur ein Beispiel: Epileptiker mit einem SUV gab Vollgas und verursacht Tote), liessen und lassen sich nur schwer aufklären. Oder im Fall von Blaustein ist eine interessante Aussage, die zeigt, dass es recht schwierig sein kann, etwas aufzuklären
Unfallfahrer schweigt und entbindet Arzt nicht von der Schweigepflicht )
Werden Daten durch Behörden auf illegale Weise erlangt, unterliegen sie dem Verwertungsverbot. Auch dafür gibt es Anwälte und Gerichte.
Ob Ärzte sich tatsächlich die Zeit nehmen (können), Fremdbefunde zu studieren und sicherzustellen, dass keine ungünstigen Behandlungskonstellationen entsten? Das kann und will ich nicht beurteilen. Ich habe keine Sachkunde und Überblick, wie die Praxis dann aussehen wirs. Das wird, denke ich, die Zeit dann zeigen.
Der Apotheker wird auch nicht die Zeit haben. Wenn er aber durch die ePA auf schnellen Blick erkennen kann, dass ich vom Hausarzt Medikament A bekomme und vom Facharzt Medikament B, das damit nicht harmoniert, dann nehme ich diesen Service gerne an.
Da ich grundsätzlich ein eher positiv gestimmter Mensch bin, an das Gute (seitens unseren durch Vorschriften kontrollierten Behörden) glaube und es immer noch geniesse, in einem Land wie dem unseren zu leben, will ich die hier im Forum bereits genannten Vorteile annehmen und lasse mich (für meine Frau als Kassenpatientin) überraschen. Als Privatpatient habe ich bisher keine Karte. Schaun mer mal.
Bezüglich der (auch meines Erachtens teilweise übertriebenen) Ängste und Befürchtungen mancher:
Ich bin noch nie in facebook, whats up, twitter oder ähnlichen gewesen. Ich bestelle nix im Internet, insbesondere nicht bei Amazon oder Ali. Und ich mache kein online-banking (ich weiß, manche können das nicht verstehen). Und im Internet bewege ich mich auch eher begrenzt und gezielt auf Seiten, wo ich mich sicher fühle. Weil ich hier sehr viel eher Mißbrauch befürchte, als bei der ePA.
Als Paranioa stufe ICH MEIN Verhalten trotzdem nicht ein. Und was andere über mich hinsichtlich solchen Dingen denken, ist mir egal. Ob/wer mich beleidigt: das entscheide immer noch ich. Soviel Selbstbewusstsein habe ich.
Hier der eingangs erwähnte Beitrag im Marktchek (ab Spielzeit 30:45 gilt es)
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SWR Marktcheck