Diskussion um VW

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kowiseiner

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Die Region ist höchstwahrscheinlich nicht das Problem. Fachkräfte sind ein Standortfaktor und wenn tatsächlich 10.000 VWler in WOB auf der Straße stehen, ist das für Unternehmen auch ein Argument, sich dort anzusiedeln. Würde ja auch gefördert.
Die Entlohnung und der Branchenwechsel sind da eher ein Thema.

Siehe z.b. Opel Bochum.
Werk zu, Abriss. Vom alten Werk ist kaum noch was vorhanden, andere Unternehmen haben sich dort angesiedelt.
 
kowiseiner

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Da bin ich mir nicht so sicher.
In Saarlouis wird 2025 das Ford Werk geschlossen.
Ich habe öfter in der Region beruflich zu tun. Aus den Gesprächen mit Firmen in der Region (die alle Mitarbeiter suchen) höre ich immer raus, dass die Mitarbeiter von Ford nicht so gefragt sind. Die Leute sind wohl sehr verwöhnt, nicht nur was das Gehalt angeht. ( Arbeitskleidung, Arbeitsweg, Arbeitszeiten, Betriebsrat, im Sommer kühl im Winter warm...)
Viele sind wohl auch ungelernte/angelernte Bandarbeiter, da kommen auch noch tausende von den Zulieferbetrieben auf den Arbeitsmarkt die nicht so verwöhnt sind.
Saarlouis hat das Rennen für die neue E-Auto Produktion gegen das Werk in Valencia verloren.
Du beschreibst das Problem: unbeliebt, weil zu hohe Ansprüche oder anders ausgedrückt, die Fallhöhe ist zu hoch.
Haben wir hier schon durchgekaut.
Im Automobilbereich wurde sehr gutes Geld bezahlt und es gab reichlich Vergünstigungen.
Ich kann verstehen, dass man das nicht aufgeben will, aber bei der Bereitschaft zu "normalen Maschinenbaubedingungen" einen Job anzutreten, wird das auch möglich sein.
Und das habe ich im letzten Jahr bei uns in der Firma auch exakt so erlebt; Wechsel von Ford zu uns, einen kleinen Maschinenbauer.
 
D

der_brauni

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Hat das nicht Ludwig Erhard gesagt?
Wirtschaftspolitik ist zu 50% Psychologie.
Gruß HG
Erhardt hatte wohl recht, für gute Stimmung brauchte er aber nicht sorgen, die war sowieso da.
Das Problem ist, dass der derzeitig zuständige Minister auch in dieser Disziplin versagt.

Gruß Thomas
 
Maxell63

Maxell63

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Erhardt hatte wohl recht, für gute Stimmung brauchte er aber nicht sorgen, die war sowieso da.
Das Problem ist, dass der derzeitig zuständige Minister auch in dieser Disziplin versagt.

Gruß Thomas
alles auf eine Ursache zu reduzieren ist wohl bisschen einfach. An der jetzigen Situation tragen alle die Verantwortung. Politik, Vorstand und auch Gewerkschaften. Alle haben zu lange an einem funktionieren System festgehalten. Änderung erzeugt doch immer Widerstand von allen Seiten. Meistens macht man solange weiter, bis es richtig kracht. Vorstand Diess hat schon 2018!! gesagt, dass die Deutschen Hersteller eine 50% Chance zum Überleben haben. Wenn einer von uns glaubt, mehr zu wissen oder schlauer zu sein, als der VW Vorstand, dann hat derjenige aber einen interessanten Realitätsabstand.
Glaubt denn wirklich jemand, dass (notwendige) Maßnahmen in 2018 irgendwie Mehrheitsfähig gewesen wären? Niemals! die BILD und die Gewerkschaften wären Sturm gelaufen.
Auch 2024 wird VW noch 15 Milliarden Gewinn machen. Das Problem ist nicht akut. Man muss aber eben JETZT Maßnahmen einleiten, die dann in vielleicht 4-5 Jahren wirklich greifen
 
KlausB

KlausB

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Wer sich für den VW-Tarifvertrag interessiert, kann sich hier ein wenig schlau machen:

https://www.igmetall-salzgitter-pei..._neuer_Haustarifvertrag_November_2022__3_.pdf

Wenn man die Löhne mit denen in kleineren Betrieben der Metallindustrie, insbesondere denen der OEM-Zulieferer vergleicht, sind da große Unterschiede vorhanden. Wenn das bisher bezahlbar war, ist das gut für die Mitarbeitenden von VW. Aber es gibt dafür leider keinen Bestandsschutz.

Es ist egal, ob die Schieflage durch Management-Entscheidungen, durch die Marktentwicklung oder beides entstanden ist.

Wenn alle Außenstehenden derzeit schlauer als die Geschäftsleitung zu sein scheinen und dieser gerne die Schuld geben wollen, dann muss man bedenken, dass Betriebsratsvertreter im Aufsichtsrat präsent sind und jederzeit dort gut vorbereitete Vorschläge für die Weiterentwicklung von VW einbringen können. Auch Niedersachsen ist dort vertreten. Wir wissen nicht, ob Vorschläge eingebracht wurden, die besser waren als die Strategie der Geschäftsleitung. Wenn die zurückliegende Entwicklung - und davon muss man ausgehen - vom Aufsichtsrat mitgetragen wurde (so sieht es wohl aus) - dann ist das nun so und kann nicht geändert werden.

VW muss viel Geld erwirtschaften, um sich neu auszurichten. Wenn das Geld nicht zur Verfügung steht oder zur Verfügung gestellt wird und wenn keine vernünftige Linie für die Weiterentwicklung des Unternehmens aufgestellt werden kann, dann wird dieses große Unternehmen weiter in Schieflage geraten. Diese Schieflage verstärkt sich, je länger man wartet, denn die Konkurrenten haben hier ihre Hausaufgaben bereits gemacht. Dass es besser gehen kann, kann man an der Marke Skoda im eigenen Konzern sehen. Man muss nicht auf die Produktion der Cupra-Modelle in China schauen, die nun beim Import in die EU mit zusätzlichen Zöllen belegt werden. Subventionen mögen den Niedergang in die Länge ziehen, werden das aber bei dieser Unternehmensgröße ohne harte Maßnahmen nicht aufhalten. Alle Maßnahmen, um die Investitionskraft für Umstrukturierungen und Neuausrichtung bereit zu stellen, sind in solch einer Situation extrem unpopulär, nur hilft das niemandem.

Warten wir doch mal ab, was die Verhandlungsparteien zusammen entscheiden werden. Streiks werden in dieser Situation auch nicht wirklich helfen, die zehren nur weiter am Finanzspielraum für Umstrukturierungen. Mit Bezug auf die Reduktion von Dividenden: daran hat sicherlich das beteiligte Bundesland Niedersachsen bisher auch keinl Interesse und hätte als erstes ein Veto eingelegt, denn 20% der Dividendenzahlung bekommt nun mal dieses Land. Die letzte Dividendenzahlung wurde mit einer Mehrheit von 99,99% auf der Hauptversammlung beschlossen. Da hat das Land auf jeden Fall nicht dagegen gestimmt.

Also abwarten. Hier im Forum werden wir keine Lösung und keine Schuldigen an der Misere durch Diskussion ausmachen können.

Gruß
Klaus
 
bswoolf

bswoolf

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V85TT und noch so einige Moppeds mehr
Roboter sind saubillig geworden, aber wenn man dann die Automation, insbesondere bei hoher Bauteilvarianz, mit ihnen vorantreiben will, stößt man immer noch an erhebliche Grenzen.
Das mag sich noch ändern, aber bisher wird da, insbesondere bezüglich Sensorik, mehr versprochen als gehalten.
 
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blackbeemer

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Wir hatten 80 Millionen Fußballnationaltrainer, 80 Millionen Virologen, 80 Millionen Klimatologen und jetzt 80 Millionen Betriebswirtschaftler.
 
Guldukat

Guldukat

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Übles Thema, weil 10tsd. Existenzen dahinter stehen und es gibt da wohl kein schwarz und weiß. Das Standardgehacke auf "die da Oben" hilft nicht wirklich weiter. Unabhängig von VW, sind in den letzten Jahren diverse Weltmarken aller Branchen verschwunden. Erinnert ihr euch, als man sich bei Aldi noch um die neuste Digitalkamera geprügelt hat? Alles weg. Wenn also Produkte nicht zu verkaufen sind, weil sie a) nicht den Geschmack der Kunden (weltweit) treffen und technologisch Galaxien hinterher hängen, dann ist halt irgendwann mal Schluss. Skoda hat die Probleme übrigens nicht (noch nicht). Vom Kunden bis zum Gewerkschafter trägt jeder ein Stück dazu bei. Die einen wollen das Alles so bleibt wie es ist und sichern ihre Bonuszahlungen, Aktienpakete, betriebliche Zusatzleistungen, die Anderen fordern 7% mehr Gehalt, egal wie es gerade aussieht. Wenn das Schiff untergeht, kommen noch die Moralisten dazu, die Abends bei AliExpress bestellen und Samstags beim 10€ Friseur sich die letzten Haare runter schnippeln lassen. Wir ernten alle was wir sähen.
 
Batzen

Batzen

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2 Italienerinnen, 1 Kürbis
Antriebskonzepte bei deutschen Herstellern hin oder her, speziell bei VW gibt's noch ein anderes Problem bezüglich Absatz, welches mir persönlich aktuell keinen VW mehr vor die Tür bringt.
Design und Materialhaptik! Langweilige, biedere Autos die letzten Jahre, vermeintlich masswnkomform wie ein Sofa aus den 70ern.... Hartplastik in vielen sichtbaren Innenbereichen, Armaturenbrett, obere Türverkleidungen, Mittelkonsole bei vielen Modellen.
Dazu katastrophale, nicht zu Ende entwickelte "neue" Schalter bei letzten Modellen, wie problematische Touch Slider, Software Supergau beim Volumenmodell Golf 8, wo selbst schon die Gebrauchtwagenverkäufer die Hände vor die Augen legen und untereinander schon sagen, wenn wir den dem Kunden verkaufen, steht er in 2 Wochen eh wieder vor der Tür (selbst erlebt beim Händler).
Und das alles zu VW Preisen? No way! für mich...
 
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