Das ist ein positives Beispiel... Ich erwähnte ja schon, dass man in Berlin mit 6 Wochen Vorlauf rechnen muss, nur um einen
Termin zur Beantragung eines Ausweises zu bekommen (
"Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars ..." - sowas ist in der Hauptstadt Realität !). ... Eckart
Jaaa, Eckart, sooo einfach isses aber noch lange nicht: Um den Antrag für das Antragsformular ausgehändigt zu bekommen, müsstest du formal erstmal einen
Wohnsitznachweis erbringen. Dafür gehst du in die Abtl. Einwohnerwesen/Trauungen/Friedhofsverwaltung" (hängt ja auch irgendwie alles zusammen) und holst dir erstmal eine
Geburtsurkunde. Sollte diese Dienstsstelle wg. Fachkräftemangel grade längerfristig nicht besetzt sein ("schlanker Staat"), dann besorgst du dir aus alten Briefen deiner Oma am besten den Nachweis, dass du ein Sproß deiner Familie bist, am besten
vom Notar beglaubigt. Damit rennst du dann zum Landratsamt deiner Stadt/Gemeinde und bittest um eine
vorübergehende Beglaubigung für das ordentliche Benehmen und defensiv-devote Körperhaltung während des Vorsprechens im Foyer der jeweils zuständigen Amtsabteilung. Stimmt der untertänige Tonfall nicht, endet bereits hier das erstrebte Ansinnen.
Hat jetzt auch noch die zuständige Amtsperson (Zutreffendes bitte streichen)
gerade geheiratet und ist auf Flitterwochen/ * ist aus unerfindlichen Gründen leider verschieden / hat ein Sabbatical genommen /* muss aushilfsweise in einen anderen Regierungsbezirk wechseln, weil da alle Stellen verschlankt wurden /* oder andere, nicht weiter nachweisbedürftige Gründe/* gerade keine Zuständigkeit, geht man am besten nochmal an den Empfangsschalter der zuständigen Behörde und schildert die Sachlage ruuuhig und besonnen!!! Dort bekommst du (vielleicht) erstmal eine vorläufige
Antragserlaubnis für den Antrag zur Antragstellung.
Da aber die Dame am Empfangsschalter in Teilzeit ist, und ihr Kollege gerade Elternzeit für das Neugeborene genehmigt bekommen hat, gehst du erstmal ganz ruhig im Wald/* am Bach /* in der Fußgängerzone /* in der Dessous-Abt. des nächst erreichbaren Kaufhauses auf und ab und probierst es morgen nochmal. Außerdem hätte der ganze Aufwand sowieso zu nichts geführt, weil du vergessen hast, unten rechts am Eingang des zuständigen Gebäudes ein
Nummernkärtchen zu ziehen und du nur aufgrund eines freundlichen Hinweises vom Sicherheitsdienst nachts um 1/2 1 geweckt worden wärest, das Amtsgebäude jetzt bitte allmählich zu verlassen. Schlafsack und Isomatte bitte ordentlich zusammenrollen!
In diesem u.a. Ländern lebt die halbe Bevölkerung von diesen Amtsvorschriften/* Erlassen /* Durchführungsverordnungen /* Anträgen zu Änderung der bisherigen Durchführungsverordnungen /* Teamsitzungen zur Beratung zu Änderungen der bisherigen Durchführungsverordnungsentwürfe (in der Zeit sind die Amtsabteilungen natürlich geschlossen)... nicht zu vergessen sind die verpflichtende Teilnahme aller Bediensteten an der Evaluation zu den Lesungen und Aussprache zu den o.g. Verwaltungsantragsänderungsvorschlägen und dem Lesen/Ausweniglernen der Antragsänderungskommentierungen des Bundesverwaltungsgerichtes. Hierfür ist noch ein konfessionelles Bekenntnis vonnöten, aus der Kirche ausgetretene Antrag-Antragsteller/innen sind von vornherein chancenlos. Auch unwillig zölibatär lebende, Ex-Papst-Benedikt-untreue Vasallen brauchen es mit der Antragstellung erst gar nicht zu versuchen.
Also ich versteh das ganze Problem wegen des abzugebenden Führerscheins überhaupt nicht!!
Henry
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