So ist es: Zumindest nach der derzeitigen Studienlage irrt der Psychologe vermutlich nicht: Der Grundsatz, wonach beim Lernen im Allgemeinen Lob effektiver wirkt als Tadel, gilt als recht gesichert (auch wenn es Ausnahmen und pradaoxe Effekte gibt:
https://tu-dresden.de/mn/psychologi...dout_paradoxe-Effekte_IK_20110707.pdf?lang=en).
Was die Instruktoren aber übersehen ist die
Regression zum Mittelwert. Nach einer besonders guten (überdurchschnittlichen) Leistung erfolgt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Verschlechterung (hin zum Mittelwert), auf eine besonders schlechte (unterdurchschnittliche) Leistung eine Verbesserung – dies ist der wahrscheinlichere Grund, warum der Gelobte sich verschlechtert und der Getadelte sich verbessert, nicht Lob oder Tadel selbst.
(Das Beispiel ist inspiriert von Daniel Kahnemann, Schnelles Denken, Langsames Denken, S. 219 ff., dort geht es um Flugschüler bei der israelischen Luftwaffe).
Dein Spiel!
Edit: Das "Rätsel" fiel mir übrigens dirket nach dem letzten ein, wo es um das Archimedische Prinzip ging. Kahnemann nennt die Episode mit den Ausbildern der israelischen Luftwaffe den "Heureka-Effekt" seiner wissenschaftlichen Laufbahn. Und es war ja eben Archimedes, der Heureka-rufend aus der Wanne stieg und nackt über die Straße lief, als er das nach ihm benannte Prinzip entdeckte!