Richtig. Oder genauer: Der Preis sinkt stärker, als die Menge steigt.
Ist ein alter Merkspruch aus der Agrarökonomik: „Nichts ist so schlecht für den Bauern, wie eine gute Kartoffelernte“. Warum? Große Ernte bedeutet viele Kartoffeln auf dem Markt, der Preis wird sinken. Bei sinkenden Preisen wird mehr konsumiert, aber bei einer sog. „unelastischen“ Nachfrage (wie eben bei Kartoffeln) ist dieser Mehrkonsum anteilig kleiner als die Preisminderung. Erlös ist Preis mal Menge, der Preis sinkt stärker, als die Menge steigt,
die Erlöse insgesamt sinken also. (Überlegt selbst: Kennt Ihr überhaupt den aktuellen Kartoffelpreis? Wenn der sinkt, esst Ihr dann wesentlich mehr Kartoffeln?).
Formal lässt sich das übrigens auch mit der Formel von Amoroso/Robinson zeigen:
E'(x) = p(x)*(1+1/Epsilon)
(mit Epsilon als Preiselastizität der Nachfrage; Epsilon ist üblicherweise negativ und unelastisch bedeutet, dass der Absolutbetrag von Epsilon < 1 ist).
Daraus folgt: Der Grenzerlös E'(x) ist bei unelastischer Nachfrage negativ.
Empirisches Beispiel 2014: Rekord-Kartoffelernte (plus 17,7 % im Bundesdurchschnitt), aber Preise um 30% geringer als im Vorjahr (siehe
Kartoffelbauern fahren Rekord-Hektarerträge ein)
Dein Spiel!