Moin, ich geb auch mal meinen Senf dazu:
als Harley Fan, der neuerdings auch eine GS fährt, kann ich nur sagen, die Moppeds sind so unterschiedlich, das Vergleiche eigentlich sinnlos sind. Wenn ich cruisen möchte geht nichts über meine Harley. Wenn ich mit meinem Kumpel flott unterwegs sein will ist die GS die richtige Wahl. Also jedes Mopped hat seinen Sinn. Von Schönheit zu sprechen ist bei der GS eher weit hergeholt. Sie ist so wie sie ist und man hat sich dran gewöhnt, schön ist sie wirklich nicht. Ich bin in den späten 70ern und 80er mit Motorrädern groß geworden, die wirklich schön waren, ich erspare mir mal hier konkrete Modelle aufzuzählen.
die Modernität heutiger Maschinen mit einstellbaren Fahrwerken, TFT Displays und Konnektivitätsfunktionen macht das Fahren, wie z.B. auf der GS so einfach, das jeder damit zurechtkommt. Hierauf verzichtet Harley bei seinen Klassikern weitgehend. Das ist auch gut so.
ich gönne mir den Luxus zwei vollkommen verschiedene Moppeds zu besitzen, jedes für seinen Zweck. Emotional gesehen ist aber nur die Harley wirklich fesselnd, die BMW ist eher praktisch.
meine Meinung, aber jeder wie er mag. 2 Räder haben ja Beide…
Gruß Rainer
Wie erhöht ein TFT-Display, o.a. "Konnektivität" die Fahrbarkeit?
Ich lerne gern dazu .
Ich hab auch mehrere Zweiräder:
Eines, das dem Stand der Technik entspricht (R1250GS) und eines, das ich selbst beschrauben kann und auch beschraube (R850GS).
Beides traf bisher auf HD eher nicht zu...
Harley und auch alle anderen Hersteller verzichteten bei ihren Klassikern auf Konnektivität, Elektronikfirlefanz und.ä., vor allem deshalb, weil es das "damals" noch nicht gab.
Ein 10 Jahre altes Fahrzeug würde ich eher nicht als Klassiker sehen und einstellbare Fahrwerke finde ich auch eher nicht verzichtenswert.
HD verzichtete bei seinen Klassikern aber wirklich auf so ziemlich alles, was man mit dem Attribut "modern" verbinden könnte:
Keine ordentlichen Bremsen, Fahrwerke, Zuverlässigkeit, Reichweiten, Gewicht, Leistung, vernünftige Preisgestaltung,...
Mittlerweile gibt es aber sogar in Milwaukee solch Teufelszeug wie Wasserkühlung, Leistung, Elektronik (nicht nur die Stereo-Soundanlage), Haltbarkeit, ..
Mit "Made in India" kommen nun sogar nachvollziehbare Listenpreise zustande.
Eigentlich bietet die Marke bei einem Großteil ihrer Fahrzeuge nur eine endlose Variation des Easy-Rider-Mythos und der Electra Glide.
Und die Fahrzeuge sind in der Serienausstattung offensichtlich so miserabel, dass in den bekannten Verkaufsportalen beinahe keine einzige HD steht, die nicht massiv umgebaut wurde.
Da oben ist jetzt ein bisschen Ironie dabei.
"Konnektivität"?
Wozu? Mit wem o. was muss ich beim fahren eines Motorrades "konnekten"?
"Elektronikfirlefanz" ist das, wie Du es nennst:
Firlefanz. Eben einfach unnötig
.
Ansonsten gibt's Elektronik seit Jahrzehnten (meine '91er Fatboy hat eine Wechselstrom-LiMa ohne verschleißende Schleifringe u. Kohlen, wie zu der Zeit noch bei BMW üblich
und einen elektronischen LiMa-Regler, eine elektronische Zündung, was braucht's mehr bei einer Vergasermaschine?). Die 2008er Fatbob hat ein modernes Motormanagement von Delphi (wohl auch von BMW genutzt
, seit knapp zwei Jahren zu
BorgWarner gehörend), mit Lambdasonden, Gemischsteuerung via Mapping u. je einer Lambdasonde/Zylinder, MAP-Sensor, Motortemperatursensor usf., Klopfdetektion vermittels Ion Sensing (kein zus. Bauteil "Klopfsensor" + Kabelstrang erforderlich
).
Ach ja, was "Service" angeht: Neuerdings soll's ja auch bei BMWs lange Zeit ohne Einstellung des Ventilspiels gehen, und so die Möglichkeit ausgeschlossen werden, daß ein unfähiger Mech das falsch einstellt. Gibt's bei Harley allerdings bereits seit Jahrzehnten, heißt Hydrostößel, und sorgt für immer richtiges Ventilspiel
!
Die "nicht ordentlichen Bremsen" kommen seit Jahrzehnten von Brembo, einem Hersteller, bei dem sich wohl auch BMW bedient
. 4-Kolben Festsättel vorn, 2-Kolben hinten. Generell gesehen zeichnen sie sich durch zuverlässige Funktion aus (z.B. keine Luft in den hinteren Sätteln, die durch regelmäßiges Entlüften, o. Belasten mit Gewichten o.ä. vertrieben werden müsste, keine undichten Sättel, ...
). Was die "Unwirksamkeit" angeht, ist das eine reine Sicherheitsmaßnahme von Harley
, um Überschlag vorwärts, o. ein blockierendes Vorderrad zu vermeiden , wenn der gemeine amerikanische Grobmotoriker (speziell dann, wenn er aus Texas kommt
), einfach zu kräftig am Hebel reißt und o.g. gefährliche Zustände hervorruft. Ich habe bisher meine Vorderräder immer locker zum blockieren bringen können, selbst mit den sehr stumpfen OEM-Klötzen, mit solchen von EBC, SBS, AP-Racing, Lyndall, selbst TRW, wird da fast eine Einfinger-Bremse draus (für mich, mit übermenschlichen Handkräften gesegnet
, nichts für Kugelschreiberwringer etc.
). ABS ist in meiner noch nicht drin, die Folgemodelle hatten das, mit den gleichen Problemen wie BMW, nämlich nicht immer korrekt mit frischer Bremsflüssigkeit befüllten ABS-Ventilen, weil die Eigentümer den Flüssigkeitswechsel selber durchführten, dabei aber nicht die Ventile in den Regelbereich brachten, um sie zu durchspülen (was beim
durch Einsatz eines Diagnose-PCs passiert wäre), und zu zaghaft beim fahren, um das ABS in den Regelbereich zu bringen, was ebenfalls zu Spülung der Ventile/Speicher führen würde
).
Schlechtes Fahrwerk?
Naja, sicher nicht mit dem Fahrwerk eines guten Sportlers zu vergleichen, nichtsdestotrotz ausreichend steif, um damit locker um die Ecke zu kommen. Wer das nicht schafft, weil ihm elektronische Helferlein fehlen, sollte einfach mal über sein Fahrkönnen nachdenken
.
Reichweite?
Alle "Großen" haben Tanks zwischen 16l u. 20l, das sollte für 300-500km reichen. Wer das, o. gar mehr, ohne Pause fährt, die man z.B. zum Tanken nutzen könnte, gehört nicht auf die Straße (Professionelle Fahrzeugführer müssen nicht umsonst regelmäßig Pausen einlegen)
.
Gewicht?
Naja, wer immer nur Tastaturen quält und Kulis wringt und mit gewichtigerem Gerät nicht klar kommt, sollte ev. besser einen Leichtroller fahren
. Wobei: Es gibt für Tourer mit Koffern elektrisch ausfahrbare Stützrollen, so daß man auch bei niedrigen Geschwindigkeiten und "Hühnerbeinen" nicht gleich umkippt
.
Leistung?
Ausreichend (sinngem. wie RR
)
Zuverlässigkeit?
Über jeden Zweifel erhaben (außer, die Maschine wurde "professionell" verbastelt
).
Evo- u. Twincam-Motore sind mit Laufleistungen über 400000km bekannt, die Milwaukee 8 sind noch zu jung, die müssen das erstmal zeigen, aber da habe ich wenig Befürchtungen, daß sie es nicht auch können.
Die "serienmäßig schlecht ausgestatteten" Maschinen in den Verkaufsportalen sind so, wie GSen auch, nicht ab Werk schlecht ausgestattet, sondern von ihren Besitzern gründlich "veredelt"
worden. Bei Harley macht man das mit OEM-Teilen (der Katalog dafür ist gut drei Daueme dick
, und externe gibt's zu allem Überfluss auch noch, Drag Specialties, CustomChrome, W&W, um nur einige zu nennen, deren Kataloge noch deutl. dicker sind), bei BMW bedienen sich die Eigner der wundersamen Dinge von Wundermilch u. Teuertech, da gibt's wohl auch keine ohne Verschlimmbesserung.
Jetzt fällt mir ad hoc nichts mehr ein, aber die "Harleyhasser" pflegen bestimmt noch ein paar weitere Vorurteile, über 119 Jahre Firmengeschichte sammeln sich da einige, da können junge Marken wie BMW nat. nicht mithalten
.
Uli