Ein Herr Dies macht das ja nicht für die Umwelt, oder weil es so schön leise ist. Er macht es als Konzernchef mit Blick auf die Aktionäre. Ein großer Automobilhersteller richtet sich immer nach der Machbarkeit im globalen Markt. Der europäische Automobilmarkt ist hier schon viel zu klein. Das VW sich für die Zukunft wappnet und China kopieren möchte liegt auf der Hand und mit VW auch die anderen Autobauer, nur China hat sich die Schürfrechte im Kongo erkauft, ergaunert was auch immer und kontrolliert somit 3/4 des Kobald Abbaus, die sind quasi in der Batterieherstellung unabhängig. Daher halten sie schön die Hand über die Mengengegulierung und werden zukünftig hier die Preise diktieren.
Die deutsche Haltung der Regierung kennen wir ja dazu nun zu genüge. Deutschland diskutiert (ich würde es jetzt nicht so nennen) nach dem Vorstoß von VW darüber, alles aufs Elektroauto zu setzen und die wasserstoffgetrieben Brennstoffzelle zu vernachlässigen. Und das obwohl beide Systeme rein Elektrische Fahrzeuge antreiben. In Japan dagen hält die Regierung das für Grundlegend falsch. Dort glaubt man das man beides braucht um die Ziele zu erreichen. Schon alleine um den Öffentlichen Nahverkehr damit in die Zukunft zu bringen. Tests zu E Bussen verliefen dort (wie auch hier, aber darüber wird nicht groß berichtet) völlig unzufrieden bezüglich der Kosten im Betrieb (8 x so teuer, 3 für 1 Bus, 3 x mehr Fahrer, Betriebshöfe usw.).
Und natürlich wird auch in Japan mit der Brechstange Subventioniert. Der
Mirai kostet dort umgerechnet 56.800 Euro, weniger als etwa in Deutschland. Die Zentralregierung gibt 16.600 Euro Zuschuss, zudem können etwa die Bürger gleich zwei weitere Geldtöpfe anzapfen: den der Stadtverwaltung und den der Präfektur. Macht insgesamt eine Kaufprämie von 27.800 Euro. Das heißt, der Steuerzahler finanziert die Hälfte des Kaufpreises. Würde man das hier machen, würde sich auch jeder einen Tesla 3 kaufen.
Bei Toyota, Nissan und Hyundai glaubt man, dass die Kosten mit steigender Marktdurchdringung bis 2022 hinreichend sinken, um Wasserstoff-Modelle unterhalb von Mittel- und Oberklasse konkurrenzfähig zu machen. Es wird auch Kompaktautos mit Brennstoffzellen geben, Autos also, die vergleichbar sind mit dem VW Golf oder dem Ford Focus.
Das scheint machbar, die Asia Times schrieb zu dem Thema mitte des Jahres 2019: "Beijing wants 500,000 hydrogen cars by 2025". Die Chinesische Regierung macht also genau wie Japan und Südkorea Ernst mit Wasserstoffantrieben.
Und da Grundstücke für neue Tankstellen teuer sind, hilft die Regierung in Japan auch hier mit Steuergeld nach. Je Tankstelle gibt es Subventionen in Höhe von umgerechnet bis zu anderthalb Millionen Euro. Zudem übernimmt der Fiskus auch zwei Drittel der Lohn- und anderer Betriebskosten. Hersteller wie Honda, Nissan und Toyota zahlen das dritte Drittel.
Und hier wird der Unterschied in Technologie-neutralität und Offenheit spürbar. Hierzulande geht es alleine in Richtung der hoch gepriesenen E Mobile auf Batterie-Basis, während die japanischen und (hier gerne ganz vergessen) koreanischen Konzerne beide Technologien erarbeiten (wer Brennstoffzellen nutzt, speist den entstehenden Strom ebenso in einen vergleichsweise kleinen Puffer-Akku), um sich nicht schon in einigen Jahren auf dem Abstellgleis zu befinden.
Selbstredend ist der deutsche Weg ein anderer, radikalerer, da hierzulande seit Jahren wieder bestens bekannt ist, wie man mit Stammhirn-Aktionismus möglichst viel Schaden anrichtet: Atomkraft, Kohlekraft und Diesel abschaffen, die geplanten Windstrom-Trassen und Windräder am Umweltschutz scheitern lassen und dann noch schnell reine Elektroautos für alternativlos propagieren.
Was die Asiaten uns immer voraus haben: Sie haben ein Gesamtkonzept. Politik
und Wirtschaft führen eine neue Technologie ein. In Kooperation und nicht wie bei uns: Die Bundeskanzlerin gibt Steuergeld und kümmert sich aber nicht mehr. Die Autokonzerne geben brav die Rabatte weiter aber kümmern sich nicht um die Versorgung.
So schaut das Energiekonzept Deutschland aus. Wir erzeugen erneuerbare Energie im Überfluss und verschenken den Strom an unsere Nachbarländer, weil wir ihn nicht selbst verbrauchen können, anstatt eine Wasserstoff Strategie aufzubauen und mit Ökostrom Wasserstoff zu erzeugen, den man nicht nur für Autos sondern auch für das Haus verwenden könnte, um damit zu heizen und den privaten Stromverbrauch zu decken. In Deutschland ist aber das Energiekonzept getrennt vom mobilen Konzept. Es ist selbst jetzt die Unfähigkeit der Groko, dies zu erkennen.
Es mangelt am Gesamtkonzept Energieerzeugung, Infrastruktur und Verbrauch. Und genau deswegen kostet immer alles ein schweine Geld und bringt nichts.
(Im Gegensatz zum Akkustrombedarf könnte (kann) Wasserstoff unabhängig vom einem Zeitfenster hergestellt werden, z.B. tagsüber wenn zuviel Solarstrom erzeugt wird)