Die gesamte Diskussion hier zeigt sehr exemplarisch unser (Deutschlands) Problem. Wir sonnen uns im Glanz vergangener Zeiten und halten uns immer noch für den Nabel der Welt. Besonders natürlich beim Automobilbau, eine urdeutsche Domäne.
Politik und Konzerne lullen uns ein. "Deutschland, ein Land in dem wir gut und gerne leben".
Dabei hängen wir bereits hoffnungslos der Entwicklung hinterher.
Zum Beispiel: Der Zusammengang von BMW und Mercedes beim autonomen Fahren ist eine Lachnummer. Als ob die irgendwas nennenswertes im Köcher hätten. Zweimal Null ist wie viel?
Nur zum Vergleich: In Kalifornien müssen die dort autonom fahren lassenden Firmen einen Report abliefern, wie viel Kilometer das Auto gefahren ist, ohne dass der Sicherheitsfahrer eingreifen musste. Im Durchschnitt.
Vorbemerkung: Mercedes testet dort auf einer TestSTRECKE, der Rest hat ein Testgebiet, in der Masse innerorts, mit höchstem Schwierigkeitsgrad.
Bei Mercedes liegt auf der festgelegten Teststrecke die Distanz zwischen den Eingriffen bei 2,3km im Schnitt.
Bei Waymo (Google) liegt diese Distanz im Fahrgebiet bei ~17.500km.
Waymos autonome Fahrzeuge fahren pro Tag 40.000km, Volkswagen will 2021 auch eine Testflotte aufstellen.
Der Zug für autonomes Fahren ist weg. Uneinholbar. Wenn Staaten das in wenigen Jahren offiziell zulassen werden,
dann werden nur die besten paar Systeme zugelassen. Der Rest darf Lizenzen von denen kaufen.
Aber hier wird gross diskutiert "Das kommt Nie!", "Das will doch keiner", "Unsere Autofirmen arbeiten da auch dran, aber halt lieber leise".
Kann man der Meinung sein. Kann man auch gross drüber diskutieren. Hilft nur nix. Davon, dass da hier "keiner will", wird man nicht Technologieführer, sondern zukünftiger Kunde. Was das bedeutet, zeigt ja gerade LG dem VW-Konzern sehr direkt: "Wenn Ihr selber eine Zellfabrik baut, bekommt Ihr jetzt keine Akkus."
Wie sagte Friedrich Merz sehr treffend: "Deutschland steigt aus einer Menge aus, aber leider in sehr wenig ein."