Greenpeace-Gründungsmitglied: Klimawandel gibt es – aber er ist weder menschengemacht noch eine Krise
Mensch Tiger, kürzlich Lomborg, jetzt Moore. Wieviele "Kronzeugen" gegen den anthropogenen Klimawandel willst Du noch ausgraben und hier verlinken? Aber vor allem: Welchen wissenschaftlichen Beleg liefert Moore für seine Behauptung? Wenn man die Glaubwürdigkeit der beiden "Lager" beurteilen will, dann sollte man vielleicht mal auf die Details achten. Moore (und andere) sagt einfach: Es gibt keinen menschlichen Anteil am Klimawandel. Punkt. Das IPCC sagt: "Es ist äußerst wahrscheinlich, dass der Einfluss des Menschen die Hauptursache für die beobachtete Erwärmung seit Mitte des 20. Jhdts. war". "Äußerst wahrscheinlich" ist dabei klar spezifiziert als 95 bis 100% Wahrscheinlichkeit - als statistisches Signifikanzniveau abgeleitet aus einer Vielzahl von Studien. Welche nachvollziehbaren Studien, Modellrechnungen und Signifikanzniveaus liefern Moore und co.?
Er nennt im dem Interview banale Fakten (CO2 als natürlicher Bestandteil der Atmosphäre). Ja klar. Und? Das ist doch völlig unstrittig.
Vielleicht noch so viel zur Grenze zwischen Fakten und Hypothesen, weil das auch hier ständig durcheinander geht:
Fakt ist, dass Klima sich ständig wandelt und dass es in der Erdgeschichte meist wärmer war als heute. Beinahe zu hundert Prozent sicher ist, dass CO2 (und andere klimarelevanten Spurengase, u.a. auch Wasserdampf) zur Erwärmung beitragen (Treibhauseffekt). Das ist auch gut so, weil es sonst bitterkalt und menschliches Leben unmöglich wäre.
Kaum strittig ist außerdem die gerade stattfindende Erwärmung. Zwar gibt es Kritik an der Messung/Bildung einer globalen Durchschnittstemparatur, es gibt Abweichungen zwischen terrestrischen und Satelitendaten, etc., aber es gibt daneben weitere klare Beobachtungen (Ausdehnung des arktischen Eises, Gletscherrückgang, etc). Ebenfalls klar belegt (und messbar) ist die Zunahme der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre im gleichen Zeitraum, die Korrelationen sind eindeutig.
Daraus folgt die Hypothese eines menschlichen Einflusses auf die Erwärmung, da die Erhöhung der Treibhausgaskonzenration wiederum klar korreliert ist z.B. mit der Zunahme der Verbrennung fossiler Energieträger seit Beginn der Industrialisierung.
Diese Hypothese kann man jetzt mit wissenschaftlichen Methoden mühsam prüfen (nachvollziehbar, transparent, wiederholt) oder eben einfach leugnen.