Es geht nicht darum wer was sagt, sondern das eine These nachvollziehbar untersucht und belegbar ist. Jeder mit etwas Wissen in dem Themenfeld die These untersuchen oder auch in Frage stellen kann.
Es geht auch nicht um unmittelbare Werte. Hat der Mensch jetzt 70% Anteil oder 80% ist doch erstmal egal und da kommt jede Studie wahrscheinlich zu einem eigenen Wert, aber als Fazit haben alle gemein er hat einen großen Anteil.
Komplexe Systeme kann man nicht auf die 5. Nachkommastelle errechnen, muss man aber auch nicht.
Und nein, das sind definitiv keine Meinungen... eine Meinung ist es wenn Otto Normalo sagt "Klimaschutz bringt nichts", oder "Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg" ohne es auch nur irgendwie zu belegen. Das steht nicht auf der gleichen Stufe wie eine wissenschaftlich saubere Arbeit, wäre ja noch schöner. Das ist vielleicht gefühlte Wahrheit (Stichwort "Confirmation bias"), kann von der Realität aber ganz weit weg sein.
Und natürlich hat es eine Aussagekraft wenn 24 Studien zum gleichen Ergebnis kommen und alle die die Paper reviewen keine Fehler finden. Das nennt sich dann wissenschaftlicher Konsens.
Gesendet vom Schmartfon
Nachprüfbar und belegbar sind Naturgesetze oder die Gesetze der Mathematik, da diese eindeutigen und klaren Regeln unterliegen. Diese gelten solange, solange kein eindeutiger Gegenbeweis geführt wird.
Auf empirisch gewonnenen Daten abgeleitete Ergebnisse sind interpretationsfähig, da die Ergebnisse selbst Interpretationen darstellen. Diese können durchaus in die richtige Richtung gehen, was ich auch nicht bezweifle. Ich bezweifle, ob die daraus gezogenen Schlußfolgerungen (Lebensdauerverkürzung und Grenzwerte) richtig sind.
Befrage ich fünf Personen, meinetwegen auch Wissenschaftler, zu den Ergebnissen ihrer Studien, so bekommen ich im ungünstigsten Fall fünf unterschiedliche Antworten. Was letztlich auch bei der Feststellung der Grenzwerte so erfolgt ist. Da sie sich aber auf eine gemeinsame Aussage einigen müssen, ist es erforderlich, unter Abwägung aller Vor- und Nachteile, einen Konsens zu finden. Das kann der höchste, der mittlere, der unterste Grenzwert oder irgendein anderer Wert sein, den man mit irgenwelchen schlauen Algorithmen ermittelt. Im vorliegenden Fall war es der niedrigste, der als
Richtwert und
Empfehlung genannt wurde und der von der Politik dann in der EU als Gesetzesgrundlage verabschiedet wurde.
Aus meiner eigenen beruflichen Tätigkeit heraus weiß ich, welchen Einfluß Randbedingungen auf die Ergebnisse und die daraus zu ziehenden Schlußfolgerungen und Maßnahmen haben können. Wobei die unterschiedlichen Randbedingungen durchaus gleichberechtigt sein können (hier wären es nun unterschiedliche Grenzwerte). Es ist daher notwendig bereits im Vorfeld sich über die Tragweite der Aussagen Gedanken zu machen, wenn es durchaus unterschiedliche belegbare Sichtweisen gibt. Das ist genau das, was ich im Zusammenhang mit dem festgelegten Grenzwert kritisiere. Wobei ich mir momentan nicht ganz sicher bin, ob ich nun der WHO oder mehr den realitätsfremden Bürokraten der EU die Schuld für diese bei mir bestehenden Zweifel gebe.
Solange man sich unterhalb von Grenzwerten bewegt ist alles kein Problem, dann fängt auch niemand an Grenzwerte in Frage zu stellen, weil belanglos. Werden Grenzwerte allerdings überschritten und haben die aus den Überschreitungen abgeleitete Maßnahmen deratige Auswirkung, wie aktuell zu beobachten, dann ist ein kritisches Hinterfragen der Grenzwerte zulässig.
Um nicht falsch verstanden zu werden, mir geht es nicht darum die Grenzwerte so anzupassen, daß alles wieder im Lot ist. Wenn es so ist wie es ist, dann ist es eben so, dann haben wir halt tatsächlich ein Problem für das
praktikable Lösungen gefunden werden müssen. Es geht allerdings auch nicht so, daß man sich hinter den Grenzwerten versteckt und diese in Stein gemeißelt ansieht und damit nun einen Kreuzzug gegen all das anzettelt, was man ideologisch schon seit Jahren ablehnt.
Nebenbei bemerkt geht es auch nicht nur darum, ob der eine oder andere Dieselfahrer nun bestimmte Strecken in Städten nicht mehr befahren darf oder nicht. Das ist m. E. nur der Anfang. Letztlich geht es um ganz andere Ziele die verfolgt werden. Hierzu könnte man ein eigenes Thema aufmachen, jenseits der Grenzwertdiskussion und der Fahrverbote. Ist aber lt. Satzung nicht erwünscht, also laß ich das.
Gruß Thomas