Habe nun den CRA 3 aufziehen lassen und die ersten 200 km absolviert.
Hatte über die letzten 15 tkm immer wieder den MPR 4 drauf.
Damit der Vergleich möglich ist, habe ich mir den CRA 3 zunächst mit dem gleichen Reifendruck befüllen lassen, den ich bisher gefahren bin, vorn 2,3 und hinten 2,6.
Zunächst war ich allerdings negativ überrascht.
Im Vergleich zum MPR 4 fährt sich die GS (K50) mit dem CRA 3 erst mal total schwerfällig. Man muss klare und vergleichsweise starke Lenkimpulse geben, damit sich die Fuhre mit dieser Reifenpaarung in die Richtung bewegt, die man möchte. Das bin ich so vom MPR 4 nicht mehr gewohnt, da kippt die GS förmlich schon beim ersten Gedanken in die Kurve. Wohl gemerkt, sie kippt mehr oder weniger und man muss sie immer gut auf Kurs halten, damit sie im Radius bleibt. Das Fahrverhalten ist für einen Wasserbüffel mit 260 kg fast schon nervös.
Ganz anders mit dem CRA 3.
Einmal mit klarem Lenkimpuls auf Kurs gebracht, zieht die GS quasi stoisch ihre Bahn. Allerdings erschien mir der o.g. Reifendruck zu gering und ich habe auf 2,5 und 2,8 erhöht.
Die Eigendämpfung des CRA 3 ist recht hoch. Der Reifen bügelt einiges weg, was der MPR 4 so definitiv gemeldet hat. Daher ist das Gefühl für die Straße mit dem CRA 3 eher undifferenziert, dafür aber deutlich komfortabler.
In Sachen Haftung ist meine Wahrnehmung natürlich noch begrenzt, aber man hat tatsächlich den Eindruck, der CRA 3 klebt sehr gut auf dem Asphalt, das gilt natürlich erst recht, wenn der Asphalt, wie gestern, heiß und trocken ist.
Am Schluss habe ich noch ein paar Bremsproben gemacht, auf gewohnten Strecken, hatte bewusst zuvor dort am Wochenende noch Bremsproben mit dem MPR 4 gemacht.
In dieser Hinsicht war ich in Sachen Bremsverzögerung begeistert. Gefühlt war der Bremsweg mit dem CRA 3 deutlich kürzer als mit dem MPR 4, der allerdings, das muss man dazu sagen, vorne schon gute 8tkm und hinten ca. 5tkm drauf hatte, also vorne noch halbwegs vernünftiges Profil hatte, hinten war er in der Mitte blank.
Das Aufstellmoment beim Bremsen in Kurven ist beim CRA 3 allerdings - deutlich - größer als beim MPR 4.
Unter dem Strich habe ich gerade mit dem CRA 3 das Gefühl, ich hätte mir eine viel größere und schwerere Maschine zugelegt. Mal sehen, wie sich der CRA 3 auf den Hausstrecken in Südtirol und in Sachen Langlebigkeit schlägt.
Einer der Hauptgründe für den Wechsel weg vom MPR 4 war, dass dieser aufgrund der relativ spitzen Form des Hinterreifens in starker Schräglage sozusagen „auf die letzte Rille gekippt“ ist, was sich dann immer so angefühlt hat, als würde der Hinterreifen plötzlich abschmieren. Aufgrund der Reifenform des CRA 3 vermute ich, dass er genau diese schlechte Eigenschaft nicht haben dürfte. Ich hoffe es jedenfalls.