Will ich viele Fische fangen, dann gehe ich als Angler jeweils 2&4 Tage vor dem eigentlichen Angeltag ans Wasser und füttere großzügig mit günstigem Futter an.
Am Angeltag selbst kommt hochwertiges Futter an den Haken. So fängt man auch dicke Fische.
Menschen reagieren nicht viel anders, deswegen funktionieren auch Lockangebote im Einzelhandel recht gut, egal ob bei ATU, Otto oder Aldi.
BMW hat das Pferd (mal wieder) von hinten aufgezäumt und gleich große Roller in die Läden gestellt - das Gegenteil wäre jedoch richtig gewesen.
Mit einem im Vergleich zur Konkurrenz nicht viel teureren aber einfach aufgebauten 50er Roller die Jugend in die Verkaufsräume locken.
Er muss optisch etwas gleich sehen, nicht mehr als 500,-€ teurer als andere und leicht zu frisieren sein.
Hat man die Jugend erst einmal angefixt dann kommen sie auch später wieder. -> Kundschaft für die Zukunft.
Da die jungen Leute sowieso keine Kohle haben, kommt Papa und/oder Mama mit um zu bezahlen. Ein geschickter Verkäufer schwatzt dabei der zahlungskräftigen Klientel gleich einen dicken Roller (oder gar eine R oder K) mit auf.
...Kaffee,...blabla..., Probefahrt weil man eh schon da ist,...blabla, super Teil,...Premium, etc., blabla....
Um etwas an den Mann (oder die Frau) zu bringen, muss die Person erst einmal im Laden stehen.
Dafür braucht es aber ein geeignetes Lockmittel...
Was bietet sich hier mehr an als ein relativ günstiger 50er Roller für die verweichlichte Youth-Generation???
Warum macht BMW das nicht?
Weil sie versnobt sind. Premium, Adventure, Lifestyle.
Hier passt ein schnöder, kleiner Roller für (nahezu) insolvente Durchschnittstypen nicht ins Konzept.
Solche Kunden will man nicht im Laden sehen, schon gar nicht im Glastempel (Niederlassung).
Kernaussage ist lediglich: Schaut her, wir können auch Roller bauen wenn wir wollen.
Dass lediglich der Kymco-Schriftzug durch BMW ersetzt wurde ist nebensächlich. Schluckt der gemeine Kunde schon - muss ja gut sein - steht schließlich BMW drauf.
Um Masse zu verkaufen brauche ich jedoch möglichst viele Kunden über mehrere Generationen verteilt.
Einen 16-Jährigen interessiert aber keine 12er GS oder ein 600er Roller....