Betrug beim Motorrad Verkauf

[Gast 5187]

Nach etwas Mailverkehr, der mir schon krude vorkam erhielt ich heute ne Mail.
Ich glaubs nicht:

"Entschuldigung für diese späte Antwort! Im Moment kann ich leider nicht persönlich zu Ihnen kommen, aber ich habe mich trotzdem entschieden, das Motorrad zu kaufen. Wir können einen Deal machen über: AutoStar-Express.com

Sie übernehmen die Zahlung bei Abholung des Motorrads und den Transport direkt zu meiner Tür. Ich hoffe, das sollte kein Problem für Sie sein, denn das Motorrad wird erst abgeholt, nachdem Sie die Barzahlung für Ihr Motorrad erhalten haben. Ich benötige nur Ihre Hilfe, um den Transport zu organisieren und einen Abholtermin für das Motorrad zu vereinbaren. Sie müssen einen Motorradtransport online registrieren, um die Sendungsverfolgungsnummer zu erhalten. Ich habe bereits ein Transportangebot angefordert und die Kosten betragen 725 €. Da Sie die Transportkosten tragen müssen, habe ich zugestimmt, den Preis des Motorrads um 800 € zu erhöhen. Der endgültige Verkaufspreis beträgt jetzt 8.900 € (8.150 € + 800 €). Der Preis sollte alle zusätzlichen Kosten für den Transport nach Spanien decken.

Um einen Transporttermin zu vereinbaren und mit dem Versandverfahren zu beginnen, folgen Sie den Anweisungen im Menü „Book Now / Registrieren“ unter: AutoStar Express Trucking Logistic

Hier ist meine persönliche & Lieferadresse:
...
...

Ich hoffe, Sie haben das Verfahren und die Risiken bei dieser Art von Transaktion verstanden. Ihr Risiko ist minimal! Sie müssen nur eine Abholreservierung erstellen und erhalten trotzdem eine volle Rückerstattung der Transportkosten, wenn der Verkauf von mir storniert wird. Wenn ich das Geld für den Kaufpreis nicht an das Transportunternehmen überweise, erhalten Sie Ihr bei der Online-Reservierung ausgegebenes Geld zurück.

Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre Hilfe beim Verkauf. Ich habe auch eine Kopie meines Reisepasses und des Aufenthaltsdokuments der Stadt beigefügt."

Es war auch tatsächlich das Bild eines Personalausweises beigefügt.

Meine Antwort:

"Nein, das werde ich sicher nicht tun.
Wollen Sie mir nicht lieber direkt eine Kontonummer geben, auf die ich die komplette Summe überweisen kann.
Ich brauche das Geld im Moment sowieso nicht, da können es auch andere bekommen.
Das Motorrad würde ich dann für Sie entsorgen. So wäre doch allen irgendwie geholfen."

Hatte kurz überlegt ob ich schreibe, dass ich kein Geld habe um in Vorkasse zu gehen.
Aber dann hätte ich bestimmt noch eine Kreditvermittlung in Gang gesetzt.

 

[manfred180161]

Ihr müsst einfach mehr an das Gute im Menschen glauben!

 

[Quhpilot]

....die Welt ist schlecht.....

 

[KAlaus]

Hatte kurz überlegt ob ich schreibe, dass ich kein Geld habe um in Vorkasse zu gehen.
Aber dann hätte ich bestimmt noch eine Kreditvermittlung in Gang gesetzt.

Wenn Dir langweilig ist, dann kannste das machen - so sind die "Interessenten" wenigstens beschäftigt und gehen vielleicht weniger anderen Verkäufern auf die Nüsse... ;-)

 

[GSelle]

Hatte kurz überlegt ob ich schreibe, dass ich kein Geld habe um in Vorkasse zu gehen.
Aber dann hätte ich bestimmt noch eine Kreditvermittlung in Gang gesetzt.

Ich würde das machen. Da meine liquiden Mittel gerade begrenzt sind würde ich sie bitten mir das Geld für die Spedition vorab zu überweisen. Ich habe hierzu schon mit den freundlichen Leuten von Western Union gesprochen. Sie versicherten mit das das Risiko für sie sehr gering ist.
Dann würde ich noch fragen wie man von 8150+800 auf 8900€ kommt Für 25€ mehr gibt es noch einen Taschenrechner zum Moped.

 

[Gast 5187]

Ich würde das machen. Da meine liquiden Mittel gerade begrenzt sind würde ich sie bitten mir das Geld für die Spedition vorab zu überweisen. Ich habe hierzu schon mit den freundlichen Leuten von Western Union gesprochen. Sie versicherten mit das das Risiko für sie sehr gering ist.
Dann würde ich noch fragen wie man von 8150+800 auf 8900€ kommt Für 25€ mehr gibt es noch einen Taschenrechner zum Moped.

Wie schon geschrieben, hatte ich da auch kurz gezuckt....
Aber da die Sache so offensichtlich ist und ich gerade noch ein paar andere Sachen in der Pipeline habe, habe ich davon Abstand genommen.

Wenn ich Lust und Zeit habe, frage ich auch die Anrufer vom Microsoft Headquarter auch ab und an nach den Sehenswürdigkeiten in Seattle, die ich schon selbst besichtigte habe.

 

[Gast 5187]

Es wird immer lustiger:

 

[nobbe]

unter: AutoStar Express Trucking Logistic

die angebliche transport firma ist unter dieser adresse registriert (business spaces to let)

1 Archway Cl, London SW19 8UL, United Kingdom

Google Maps


die angebliche norwegische adresse ist das logistik lager von "BAUHAUS "

Fjellboveien 7, 2016 Frogner, Norway

Fjellboveien 7 · Fjellboveien 7, 2016 Frogner, Norwegen

 

[Gast 5187]

die angebliche transport firma ist unter dieser adresse registriert (business spaces to let)

1 Archway Cl, London SW19 8UL, United Kingdom

Google Maps

Meine Frau hatte aus Interesse auch einmal gegoogelt und herausgefunden, dass dieses Prinzip und diese Firma im Netz durchaus bekannt sind.

Das sind leider die Nachteile der Liberalität, dass solche Seiten dauerhaft oder zumindest langfristig am Netz bleiben.

Unter Idi Amin hättest das nicht gegeben.

 

[Zörnie]

Es wird immer lustiger:

Anhang anzeigen 599793

 

[Quhpilot]

...unglaublich....

 

[Qdriverle]

Es gibt glaube ich keine Anzeige die bei Mobile eingestellt wird die nicht eine Anfrage in der Form bekommt.
Ich halte es bei allen Fahrzeuge ganz klassisch, vorbeikommen-anschauen-bezahlen-mitnehmen.
Sonst bleibt sie stehen.
Ist aber immer wieder nett zu sehen was es da für geänderte Maschen gibt die Leute übers Ohr zu hauen.

 

[Spark]

Inzwischen gibt es die Masche den Kauf vollziehen zu wollen, dabei jedoch selber das Fahrzeug nie abzuholen oder mehrmals mit Terminverschiebung und/ oder Spedition zu argumentieren.
Wenn der Verkäufer den Verkauf mündlich, telefonisch, per privater E-Mail oder aber über die Rückmail per mobile.de zugesagt hat....verzögert der angeblich Käufer Abholung und Zahlung solange hinaus, bis der Verkäufer an einen anderen Käufer verkauft......dann kommt plötzlich von einem Rechtsanwalt ein Schreiben in welchem er das Fahrzeug, da zugesagt, einfordert bzw. eine Schadensersatzforderung....rechtlich ist das sauber...moralisch eher betrügerische Absicht. Meistens endet das Verfahren mit einem Vergleich, d.h.der Verkäufer entschädigt den angeblichen Käufer.

Fazit:
1) den Verkauf an einen Interessenten nie zusagen solange er das Fahrzeug gegen Bezahlung nicht in Empfang nimmt und sich offen lassen das Fahrzeug jederzeit an andere Interessenten verkaufen zu können.
2) nur Selbsabholung durch den Käufer bei Barzahlung ( gemeinsame Einzahlung bei der Verkäufer- Hausbank) akzeptieren.

 

[Mikka]

….

Fazit:
1) den Verkauf an einen Interessenten nie zusagen solange er das Fahrzeug gegen Bezahlung nicht in Empfang nimmt und sich offen lassen das Fahrzeug jederzeit an andere Interessenten verkaufen zu können.
2) nur Selbsabholung durch den Käufer bei Barzahlung ( gemeinsame Einzahlung bei der Verkäufer- Hausbank) akzeptieren.

Als sehr sichere Bezahlmethode geht auch die Online Echtzeitüberweisung vor Ort. Sobald das Geld auf deinem Konto gutgeschrieben ist (innerhalb von wenigen Minuten) kann niemand das Geld zurückholen. Das geht ausschließlich bei Lastschriften, auch wenn ab und zu was anderes behauptet wird. Habe 30 Jahre Bankerfahrung zu Hause
Sicherer als Bargeld und kein Aufwand.

 

[SLK]

Inzwischen gibt es die Masche den Kauf vollziehen zu wollen, dabei jedoch selber das Fahrzeug nie abzuholen oder mehrmals mit Terminverschiebung und/ oder Spedition zu argumentieren.

'n Abend,

der Trick kann noch fieser gehen, siehe hier aus dem ZDF:

Der Trick mit der Reservierungsbestätigung: Christa wollte ihren Gebrauchtwagen verkaufen. Es sollte schnell gehen. Kaum stellte sie ihren Opel bei einer Onlineplattform ins Netz, da meldete sich schon der erste Interessent. Und der drängte direkt auf eine Reservierungsbestätigung. Christa willigte ein – nicht ahnend, dass sie damit ihr Auto schon verkauft hatte.

Dann meldete sich ein weiterer Interessent mit einem besseren Angebot. Christa Reuter freute sich über die höhere Summe und verkaufte ihr Auto. Doch plötzlich meldete sich der erste Interessent wieder. Er wollte das Auto abholen und verwies auf den Kaufvertrag. Christa Reuter besaß das Auto aber nicht mehr. Ihr blieb nichts anderes übrig, als dem Kläger einen Schadensersatz für den entgangen Verkauf zu bezahlen. Ein mieser Trick, der leider zu oft aufgeht.

 

[zyklotrop]

Es wird immer lustiger:

Anhang anzeigen 599793

So einer bist du also. Pfui, schäm dich.

 

[Gmeurb]

Na dann möchte ich mal meinen Fall schildern, komischerweise kamen diese Betrugsversuche immer über mobile.de, obwohl ich auch in anderen Plattformen inseriert habe.

1. Kontaktaufnahme via Mail, mit der Aussage in etwas holprigem deutsch das der Käufer nicht selbst kommen kann und eine Spedition beauftragen möchte (ist ja soweit auch in Ordnung), obwohl er einen deutschen Namen hatte, was aber nicht unbedingt etwas heissen muß.
2. Es wurde der letzte Preis angefragt und ob es einen Kaufvertrag gibt? Natürlich gibt es den!
3. Für den Kaufvertrag habe ich die Daten des Personalausweises angefragt, es kam eine Kopie des Personalausweises, welche ich für mich positiv verifizieren konnte, mit Adresse, etc., diesen Mann gab es tatsächlich, hatte ihn aber nicht telefonisch erreichen können, nachdem ich zu Adresse und Namen eine Nummer googeln konnte
4. Kaufvertrag vorbereitet eingescannt, hingeschickt und im Kaufvertrag auch meine IBAN angegeben
5. Kaufvertrag kam unterschrieben zurück und die Benachrichtigung das, dass Geld überwiesen wurde
6. Es kam parallel dazu eine Art Kontoauszug einer Bank aus Berlin, in diesem Kontoauszug wurde eine Überweisung angekündigt in Höhe des verhandelten Kaufpreises + Speditionskosten (was so nicht abgesprochen war), welche an mich ausgezahlt werden soll, wenn ich vorab 990€ an die Spedition überwiesen habe, was ich kategorisch abgelehnt hatte.
7. ich habe das dann gecancelt, während der Käufer meinte das die Transaktion nicht rückgängig gemacht werden könnte
8. im nächsten Schritt habe ich dann erstmal die Mailadresse der Bank gecheckt, welche unüblich so aussah: Bankname.de@gmx.net, was dann eigentlich schon extrem seltsam ist
9. Bank gegoogelt, da angerufen und die wussten sofort was los war und rieten mir bloß kein Geld zu überweisen, da diese Betrugsmasche bekannt ist und auch von der Bank diverse Strafanzeigen gegen solche Betrüger laufen
10. Mein letztes Mail an den “Käufer“ war dann eher nicht mehr so freundlich und ich drohte rechtliche Schritte an, seitdem ist Schicht im Schacht

Diese Masche hatte ich in leicht abgewandelter Form nun dreimal kurz nachdem mein Moped in mobile.de inseriert wurde!

In meinem Inserat hier meinte dann einer, ich würde ja behaupten, dass DHL und Co. solche Betrugsmaschen unterstützen, was natürlich Blödsinn ist. Natürlich würde ich das Motorrad auch an eine reale Spedition übergeben, wenn die das Geld dabei haben, oder es vorab überwiesen wurde. Frage mich aber wirklich ob ich persönlich dazu bereit wäre knapp 1000 Okken hinzublättern, als selbst mit Hänger das Moped zu holen. Aber das muß jeder für sich entscheiden!

 

[gerhard6049]

Wie schon im Post #272 geschrieben steht, vorbeikommen, anschauen event. Probefahrt bezahlen, mitnehmen, alles andere spielt es nicht. Diese Rucksäcke sitzen irgendwo mit einem Laptop am Strand, und versenden hunderte e-Mails auf einmal, und wenn nur einer anbeißt, ein schönes Einkommen.

 

[jan13]

Diese Rucksäcke sitzen irgendwo mit einem Laptop am Strand, und versenden hunderte e-Mails auf einmal, und wenn nur einer anbeißt, ein schönes Einkommen.

Nee, nicht am strand sondern eher gans normal in einer deutsche stad

 

[Dangermouse]

'n Abend,

der Trick kann noch fieser gehen, siehe hier aus dem ZDF:

Der Trick mit der Reservierungsbestätigung: Christa wollte ihren Gebrauchtwagen verkaufen. Es sollte schnell gehen. Kaum stellte sie ihren Opel bei einer Onlineplattform ins Netz, da meldete sich schon der erste Interessent. Und der drängte direkt auf eine Reservierungsbestätigung. Christa willigte ein – nicht ahnend, dass sie damit ihr Auto schon verkauft hatte.

Dann meldete sich ein weiterer Interessent mit einem besseren Angebot. Christa Reuter freute sich über die höhere Summe und verkaufte ihr Auto. Doch plötzlich meldete sich der erste Interessent wieder. Er wollte das Auto abholen und verwies auf den Kaufvertrag. Christa Reuter besaß das Auto aber nicht mehr. Ihr blieb nichts anderes übrig, als dem Kläger einen Schadensersatz für den entgangen Verkauf zu bezahlen. Ein mieser Trick, der leider zu oft aufgeht.

Aber ganz im Ernst: Ich finde, das geschieht der Dame ganz recht - wenn man ein Auto für eine Käufer*in reserviert, ist es ein Unding, es einfach ohne Rücksprache anderweitig zu verkaufen.