Nach meiner Erinnerung hatte die Karosserie eine eigene Fahrgestellnummer und darauf ausgestellte Papiere. Die wurden nur nie einer Zulassungsstelle vorgelegt, bis es 40 Jahre später dann doch mal sein sollte. Weshalb der BMW heute ein amtliches Kennzeichen trägt, das könnte einen anderen Grund haben. BMW als Fahrzeughersteller stattet zum Beispiel seine Prototypen und Vorserienwagen auch immer mit normalen Nummernschildern aus. Offenbar können sie das unter der Zusicherung, dass das Auto nicht verkauft wird. Vielleicht läuft der nachgefertigte 02er jetzt auch offiziell als Werkswagen.
Ich denke, so wird es sein. Die ganzen Prototypen/Erlkönige müssen ja auch irgendwie zugelassen werden, die können da ja nicht erst zum TÜV gehen und darum betteln, einen Freifahrtschein zu bekommen.
Dazu denke ich, das BMW bei Zulassung und Versicherung eine Art "Flatrate" hat - allein schon die ganzen Fahrzeuge von BMW-Klassik würden vermutlich einen großen Teil des Jahresüberschusses verbrauchen, wenn man sie regulär zulassen würde.
Kienle: bin immer wieder fasziniert, wieviele Leute es plötzlich "schon immer wußten" oder jemanden kennen, der das schon ganze lange wußte usw. Das ist immer wieder auffällig.
Selbst beim Kienle wird nicht alles nur Beschiss gewesen sein, dafür hat er wohl einen zu guten Ruf - zumindest gehabt!
Will den Kienle jetzt nicht verteidigen, da ist sicher einiges im Argen und vielleicht hat er ja auch wirklich "gedacht" er wäre hier der SL-Gott, der einfach alles darf, weil nur er weiß, wies richtig geht oder sein muß. Die gesamte Aktion ist natürlich kriminell.
Vermutlich ist es aber auch sehr verlockend, mal eben so einen 300SL mit unklarer Herkunft für kleines Geld anzukaufen, dann mittels des eigenen Wissens bzw. der vorhandenen Daten eine rechtmäßige Herkunft zu simulieren und ein vielfaches des Ankaufspreises zu erlösen. Oder er hat sich selbst ein Ei gelegt und so etwas unwissend angekauft. Und wollte dann nicht den Totalverlust beklagen, weil der ursprüngliche Eigentümer sein Eigentum zurückverlangen könnte, bzw. dessen Versicherung.
Matching Numbers: man muß immer bedenken, dass jedes Liebhaberstück mal irgendwann auch nur ein oller Gebrauchtwaren war. Gab ja auch Zeiten, da wurden die Ferrari 250 GTO als altbackene Gebrauchtwagen für wenige tausend DM/Dollar verhökert (wobei das ja inflationsbereinigt auch viel Geld war, aber eben keine 20 Mio. wie heute). Dazu wurden sicherlich auch enige dieser Autos nur durch die Teilespende von Schlachtfahrzeugen am Leben gehalten, die Alternative wäre vermutlich der Schrottplatz gewesen. Mir persönlich wäre ein neues Aggregat immer lieber als ein von 1957. Zumindest für die Nutzung ist das mehr wert.