Ja, das mit dem psychischen Problem kann ich bestätigen. 14 Tage lang war an programmieren nicht zu denken. Ich nutze derzeit eine 22 Jahre alte Harley einer Freundin, die bislang in der Garage eines Kumpels untergestellt war (quasi auf einem Gnadenhof). Sobald ich die Kiste irgend wo abstelle, werde ich nervös. Ich hoffe sehr, dass dieses Phänomen irgendwann vergeht - ansonsten wäre die nächste Motorradreise fast undenkbar.
Ansonsten geht es jetzt langsam voran. Meine Versicherung hat einen Forensikdienstleister eingeschaltet, der mich gestern besucht hat. Seine Aufgabe: Einsammeln aller Fahrzeugschlüssel und Papiere sowie korrekte Wertermittlung des gestohlenen Fahrzeugs. Ein sehr kompetenter und angenehmer Mensch (der erste seit Beginn des Dramas). Ehemaliger Polizist, der in den NL, Deutschland und Österreich tätig war. Wir haben noch lange über Diebstahlsprävention gesprochen - mit zu erwartendem Ergebnis: Es gibt sie nicht. Alarm, physische Schlösser und GPS-Tracker sind alles Kinderkacke, zumindest wenn die richtigen am Werke sind. Es gäbe allerdings ein System, welches bislang nicht gehackt wurde, und welches sich langsam auch in Europa breit macht. Es heisst "LowJack", und ist unabhängig von GSM Verbindungen, da es einen eigenen Radiotransmitter enthält, der über Funk zu aktivieren ist. Danach kann ihn jedes Polizeifahrzeug im Umkreis von 3-5 Meilen (5-8 km) orten. In den USA etabliert, in Europa noch in den Kinderschuhen.
Ansonsten scheint sich in Europa auch ein weiteres Phänomen breit zu machen: Car (oder Bike) Jacking. Diebstahl mit vorgehaltener Waffe. Keine angenehme Perspektive.
Mittlerweile weiß ich auch, dass mein Gepäck, Zubehör und Helm/Handschuhe nicht versichert waren. Bei anderen Versicherungen in NL ist es automatisch mit versichert, bei meiner hingegen nicht. Helm, Handschuhe, Vario-Topcase, EBO-Kit, Reifen Pannenset, Teile meines Tankrucksacks, 2 Bremsscheibenschlösser und ein Stahlkabelschloss - zusammen ca. EUR 1.500,- gehen auf meine Rechnung. Eigener Fehler, der leicht entsteht, wenn einem über mehrere Jahrzehnte nix abhanden gekommen ist.
Ab dem 29.08. kann ich einen Ersatzkauf tätigen. Danach müsste ich die eigene Kiste nicht mehr zurück nehmen, würde sie denn gefunden. Die Zahlung erfolgt jedoch noch später.
Es wird ganz sicher nicht mehr das meistgestohlene Motorrad Europas werden. Solange BMW den Fokus auf buntes Bling-Bling statt Diebstahlsresistenz legt, bleibt die Königsklasse für mich unkaufbar.
Die F800 GS tät mir gefallen, hätte sie nicht Schlauchreifen. Für mich, als multipler Plattfußkurierer, ein totales No-Go. Die F700 GS passt hier besser - hat dafür aber eine miese Gabel. Das Gepäck der F-Serie ist jedoch deutlich kleiner, und grottenhässlich. Die eigentliche Lösung naht in Form der F900 GS, die wohl (gemäß gestreuten Gerüchten) alle Mankos der F800 ausbügelt (LED Scheinwerfer statt andauerndem Birnenwechsel, schlauchlose Speichenfelgen, Multicontroller zur Navi-Bedienung und, wie es ausschaut, auch das Vario Gepäck der erwachsenen K50, welches ich ja noch teilweise habe. Ärgerlicherweise gibt's die noch nicht, und jede Zwischeninvestition in eine F700 GS endet mit inkompatiblem Gepäck. Da die F900 einen komplett neuen Motor erhält, beginnt natürlich mit der Markteinführung auch wieder die "wir reifen unser Produkt beim Kunden" Denke von BMW. Ebenfalls keine angenehme Perspektive.
Dies nur als Update.
Falls sich jemand gerade von einer jungen, reisefertigen F700 GS (mind. 6 Monate alt, mind. 5000 km gelaufen, nicht tiefer gelegt) trennen will: Ich wäre interessiert, wenn der Preis stimmt.
Glückauf