Heute unternahm ich eine Testrunde mit der neuen BMW R 1200 GS-LC:
Beim Start war es ca. 20 Grad (8.15 Uhr). Insgesamt fuhr ich ca. 325 Kilometer über 3 Pässe. Fahrmodus Dynamisch und ESR Normal. Solo. Die Maschine fuhr sich einwandfrei. Folgendes stellte ich fest:
- Ganz normales schalten in ALLEN Gängen, auch vom 1 -> 2 und 2 -> 1. Nichts zu beantstanden. Genau so, wie viele Motorräder (Suzuki, Kawasaki etc) vorher, genau so wie auch die R1150GS.
- Auch beim anlassen, eingelegtem Gang und gezogener Kupplung machte die Maschine KEINE Bewegung nach vorne. Weder am Morgen, unterwegs und auch am späten Nachmittag bei 36 Grad!
- Guter Durchzug von ALLEN Gängen raus.
- Das Motorrad muss tentenzielle eher hochtouriger gefahren werden, als die Vor-Vorgänger.
- Keine Verwirbelungen während dem fahren, sofern das Windshield nicht ganz tief lag. Ein paar Umdrehungen am Rändelrand genügten und es war gut.
- Durchschnittsverbrauch bei zügiger Fahrt ca. 4.2 Liter/100 KM (Bleifrei 95).
Was stellte ich sonst noch fest?
- Die elektronische Gasannahme ist im Modus Dynamisch sehr difiziel. Will heissen, ein kleiner Dreh genügte für das Gasgegeben. Grundsätzlich ist das OK, doch bei Stop und Go sehr heikel. Es kam vor, dass ich, da es sehr heiss war und der Lederhandschuh auch ein bisschen klebrig wurde, am Gasgriff "hängenblieb". Das machte dann einen kleinen Dreh am Gas und vorwärts gings..... Wahrscheinlich ist diese Gasannahme in einem anderen Fahrmodus weniger "empfindlich". Das heisst, der "Gasweg" wird länger und dosierbarer.
- Die Anordnung der Bedieneinheiten, vor allem links, sind nicht optimal. Das einschalten/ausschalten des Tempomaten sollte näher an einem Finger liegen.
- Jetzt, wo ich mich an die beiden Blinkerschalter links und rechts gewphnt hatte, fand ich wieder einen Schalter auf der linken Seite vor. Braucht eine kleine Umstellungszeit.
- Doch das Rändelrad für das Navi ist war mir manchmal im Weg beim Binker setzen, wenn man es auf die faule Art machen wollte. Also ohne grosse einen Funger zu bewegen.
- Beim Schalten kam es am Anfang vor, dass ich an den Seitenständer schlug, bzw dass er mir im "weg" war. Auch das eine Gewöhnungssache.
- Das viele Male erwähnte "rhytmische Bewegen durch Motorrad" stellte ich auch fest. Am besten im 4. Gang bei ca. 2500 U/min. Könnte vom Reifentyp abhängig sein. Der Hinterreifen hatte nicht mehr viel übrig! Auch das eine Gewöhnungssache und man spührt das nach einer Weile gar nicht mehr.
- Man merkt die Geschwindigkeit auf der LC nicht. Im nu fährt man schnell und empfindet es als "langsam" oder normal.
Fazit:
Danke an meinen Händler für die kleine Probefahrt.
Ansonsten ein einwandfreies Motorrad, ohne Zweifel. Doch ein Umstieg von meiner R1150GS auf die Neue kommt für mich nicht in Frage. Die Neue ist gut, aber die alte eben auch nicht schlecht! Will heissen, der Unterschied ist schon da, aber nicht so, dass ich sagen müsste, das ist es, das muss ich haben. Kommt noch der preisliche Aspekt hinzu. Dies ist nicht wertend auf die Qualität der Neuen zu nehmen. Die BMW Werbung verspricht mehr, als das neue Motorrad halten kann. Wenn ich keins hätte, wäre für mich der Schritt eher nachvollziehbar, eine GS-LC zu kaufen. Für alle Unschlüssigen, kaufen, wenns Geld reicht!
Die Schauermärchen, die hier geschrieben werd/wurden, kann ich zu 3/4 nicht nachvollziehen. Entweder leigt es an der Maschine (Defekt) oder am Fahrer. Kein Motorrad wird perfekt sein. Ob man So viel Geld ausgeben will, ist Gusto. Eine Ältere, günstigere, tut es nämlich auch zum Motorradfahren und geniessen.
Vielleicht wäre es gut, weniger Formspanik zu verbreiten, sondern sachleich das Thema anzugehen.
So, das wär's.