Was hast du da jetzt genau zusammengebaut ?? Hülse , Schraube Scheiben… ???
Guten Morgen,
ich habe noch ein paar ältere Bilder gefunden, da sieht man das ganz gut. Vor einiger Zeit habe ich aus gegebenen Gründen die Schwinge meiner LC überholt. Das Mopped hatte damals 100000 km auf der Uhr und ich musste zuvor in Westafrika hunderte von Kilometern no road fahren, da massive Straßenbauarbeiten in Mauretanien stattfanden und man deshalb daneben einfach durch die Wüste fahren musste. Allerdings, die Schwingenlagerung war prima und hatte keine Schäden. Neue Lager verbaut und gut war es.
Auf diesen Bildern sieht man die Einzelteile. Unten befindet sich die ausgetriebene Buchse. Darüber die Ausdrückvorrichtung. Man sieht die M8x80 Schraube. Das Treibstück befindet sich links auf der Schraube, die Unterlegscheiben dienen nur der Längenanpassung. Die Buchse wird dann in den Becher hinein ausgedrückt.
Das Treibstück und der Becher sind einfache selbstgefertigte Drehteile. Das Treibstück hat einen Außendurchmesser, der etwas kleiner als der der Buchse ist, und der Becher muss tief und weit genug sein, um die Buchse aufzunehmen.
Vorgehensweise: Man steckt die Schraube mit dem Treibstück von links in die Schwinge (also dort, wo sonst die Schraube für die Federbeinbefestigung hineinkommt), innen (dort wo sonst das Federbein sitzt), wird der Becher auf die M8-Schraube aufgeschoben, Mütterchen drauf und das ganze zusammenziehen. Die Buchse kommt dann ohne jegliches Klemmen und mit geringem Kraftaufwand heraus und befindet sich dann im Becher. Mütterchen wieder entfernen und man hat alles in der Hand.
Wiedereinbau mit der bereits oben gezeigten Gewindestange. Die Buchse muss federbeinseitig bündig mit der Schwinge sein und nicht herausragen, dann läßt sich das Federbein leicht in die Schwinge einführen. Sonst kriegt man graue Haare.
Noch ein paar Worte zur Funktionweise der Buchse. Die untere 10.9-Schraube am hinteren Federbein wird mit 100 NM angezogen. Das bewirkt ein geringfügiges Verschieben der Buchse und das Federbein wird an den rechten Teil der Schwinge geschraubt. Dadurch das die Buchse sich kraftschlüssig im linken Teil der Schwinge befindet, erfolgt die Kraftübertragung vom Federbein auch auf den linken Teil der Schwinge, somit geht die Kraft beidseitig in die Schwinge. Am vorderen Federbein ist das anders. Da gibt es keine Buchse, da wird die Kraft nur einseitig in den rechten Teil des Längslenkers geleitet.
Die Buchse ist schon recht präzise gefertigt mit dafür vorgesehenem Toleranzfeld. Auf der obigen Buchse sind bereits kleine Korrosionspickel zu sehen, nächstes Mal kommt die neue hinein, kostet nur ein paar Euro.
Ich denke, für diesen thread interessiert sich eh nur die kleine Fraktion der Selberschrauber. Deshalb habe ich auch eine Frage an die, die das RSD-Werkstatthandbuch haben. Meine Version ist ziemlich alt, stammt aus August 2014.
Kann mal jemand nachschauen, ob bei jüngeren Versionen folgendes immer noch gegeben ist oder ob bereits eine Korrektur erfolgt ist. In der August 2014-Version wird für den Ausbau des vorderen Federbeins das Lösen des Längslenkers aufgeführt, wenn Dynamic ESA als Ausstattungsvariante ausgewählt wird. Wenn Dynamic ESA nicht angeklickt wird, entfällt das Lösen des Lenkslenkers. Da die Federbeine in beiden Ausstattungsvarianten sich nur durch das einzige Kabel und Innenleben unterscheiden, liegt auf der Hand, das das Lösen des Lenkslenkers unnötig ist - was es meiner Ansicht nach auch tatsächlich ist.
Gruß, Reinhard